Zwei äthiopische Siege gab es bei den beiden bekanntesten Silvesterrennen in Spanien und Portugal. Auf der schnellen Strecke in der spanischen Hauptstadt gewann Tadesse Tola in 27:53 Minuten.
Kwambai siegt in Sao Paulo, Weidlinger in Peuerbach – Über 20.000 Läufer rannten zu Silvester durch Sao Paulo
Über 20.000 Läufer rannten zu Silvester durch Sao Paulo. Bei hochsommerlichen Temperaturen von 28 Grad Celsius wurde die ,Großmutter aller Silvesterläufe’ in Brasilien gestartet. Bereits zum 84. Mal fand der „Corrida Internacional de Sao Silvestre“ statt. Auch bei dem hochklassig besetzten 15-km-Rennen in Sao Paulo dominierten dabei Läufer aus Afrika. Marathon-Spezialist James Kwambai (Kenia) und die Äthiopierin Ayalew Yimer waren die Sieger.
Im ersten Streckenabschnitt entwickelte sich im Männerrennen ein Zweikampf zwischen James Kwambai und seinem Landsmann Evans Cheruiyot. Beide kennen sich gut, denn sie gehören zur Trainingsgruppe des Italieners Dr. Gabriele Rosa. Und beide hatten im Herbst mit Weltklasseleistungen im Marathon auf sich aufmerksam gemacht: Während Kwambai in Berlin Haile Gebrselassie erstaunlich lange Paroli bot und schließlich als Zweiter in 2:05:36 Stunden eine Weltklassezeit erreichte, gewann Cheruiyot zwei Wochen später den Chicago-Marathon in ebenfalls hochklassigen 2:06:25.
Nun trafen beide in Sao Paulo aufeinander. Nach der 10-km-Marke fiel in dem Duell die Vorentscheidung, als sich Kwambai lösen konnte. Cheruiyot konnte die Lücke nicht mehr schließen und fiel dann weiter zurück.
Nach 44:42 Minuten war James Kwambai in Sao Paulo im Ziel, Evans Cheruiyot lief 45:16. Kiprono Chemwolo Mutai machte dann den kenianischen Triumph perfekt. Als Dritter lief er 45:28. Marco Joseph (Tansania/45:37) und William Naranjo (Kolumbien/45:47) belegten die nächsten Ränge. „Es war ein exzellentes Rennen für mich, aber ich musste alles geben, um hier zu gewinnen“, erklärte James Kwambai gegenüber der Internetseite des internationalen Leichtathletik-Verbandes iaaf.org.
Viel Beifall erhielt der Brasilianer Vanderlei de Lima, der in Sao Paulo seine Karriere beendete. Der 39-Jährige ließ es dabei etwas geruhsamer angehen und rannte auf Platz 102 in 52:12 Minuten. Vanderlei de Lima rückte beim olympischen Marathonlauf 2004 in Athen weltweit in den Blickpunkt, als er in Führung liegend von einem Zuschauer von der Straße gedrängt wurde und dadurch seinen Lauf für wenige Sekunden unterbrechen musste. Dennoch gewann er damals in Athen noch die Bronzemedaille. Zuvor hatte Vanderlei de Lima unter anderem die Marathonrennen von Tokio 1996 und Hamburg 2004 gewonnen.
Einen brasilianischen Triumph verhinderte zu Silvester die Äthiopierin Ayalew Yimer. Die 21-Jährige dominierte das Frauenrennen und übernahm etwa bei Kilometer acht die Führung. Schließlich lief sie nach 51:37 Minuten mit großem Vorsprung vor den beiden Brasilianerinnen Fabiana Cristine da Silva (52:28) und Marily dos Santos (52:48) ins Ziel. Ayalew Yimer hatte im November den Great Ethiopian Run über 10 km in Addis Abeba gewonnen und war zuvor auch schon in Deutschland erfolgreich. Beim Würzburger Residenzlauf 2006 siegte sie über 10 km in hochklassigen 31:30 Minuten. Ayalew Yimer sorgte für den zweiten äthiopischen Sieg in Sao Paulo nach Derartu Tulu 1994.
Weidlinger macht es spannend in Peuerbach
Günther Weidlinger hat einmal mehr den hochklassigsten österreichischen Silvesterlauf gewonnen, bei dem rund 700 Athleten an den Start gingen. Für den 30-Jährigen war es bei seinem Heimspiel bereits Sieg Nummer sieben und damit löste er Carsten Eich als Rekordgewinner ab. Der Deutsche, der seine Karriere beendet hatte, hatte in Peuerbach zu Silvester sechsmal triumphiert.
Günther Weidlinger machte es spannend, denn er musste in dem schnellen Rennen über 6,8 km einem Rückstand hinterherlaufen. Denn etwa bei der Hälfte des Laufes lagen der Äthiopier Shumye-Tafere Alemayehu und der Marokkaner El-Quady Najim gemeinsam mit fünf Sekunden Vorsprung auf Weidlinger an der Spitze. Doch unter dem Jubel seiner Landsleute holte der Österreicher auf. Zwar fiel er dann noch einmal leicht zurück, doch mit der schnellsten Rundenzeit im gesamten Feld sicherte er sich im finalen achten Durchgang noch den Sieg.
Günther Weidlinger lief 19:18 Minuten und ereichte dabei mit 2:50 Minuten einen sehr guten Kilometerschnitt. Der frühere Hindernisläufer bereitet sich zurzeit auf sein Marathondebüt vor, das er am 26. April in Wien laufen wird. Shumye-Tafere Alemayehu wurde in Peuerbach Zweiter mit 19:23 Minuten, Rang drei belegte zwei Sekunden später El-Quady Najim. Vierter wurde Buta Urige (Norwegen) mit weiteren zwei Sekunden Abstand.
Ebenfalls knapp endete das Eliterennen der Frauen über 5,1 km. Allerdings hatte die erst 19-jährige Äthiopierin Mare Dibaba-Hurssa das Rennen durchweg von der Spitze kontrolliert. Nach 16:15 Minuten war sie drei Sekunden vor Krisztina Papp (Ungarn) im Ziel. Rang drei belegte Sonja Stolic (Serbien) mit 16:22, gefolgt von Julia Viellehner (LG Passau/16:23) und Andrea Mayr (16:33). Die Österreicherin bereitet sich ebenfalls auf den Wien-Marathon vor.
Äthiopier gewinnen in Madrid und Amadora
Zwei äthiopische Siege gab es bei den beiden bekanntesten Silvesterrennen in Spanien und Portugal. Auf der schnellen Strecke in der spanischen Hauptstadt gewann Tadesse Tola in 27:53 Minuten. Der 21-Jährige, der im Sommer bereits den New Yorker Halbmarathon gewonnen hatte, ließ dabei einen früheren Landsmann hinter sich: Alemayehu Bezabeh läuft inzwischen für Spanien und wurde Zweiter mit 28:06. Schnellste Frau war in Madrid die Cross-Europameisterin des Jahres 2007, Marta Dominguez (Spanien/33:05).
Spannend war es beim 10-km-Rennen in Amadora (Portugal). Hier gewann der Äthiopier Imane Merga nach einem starken Schlussabschnitt in 29:27 Minuten vor dem Russen Sergey Ivanov (29:30), dem Marokkaner Yousef El Kalay (29:31) und Boniface Kiprop (Uganda/29:33). Dulce Felix (Portugal) gewann das Frauenrennen mit 32:55 Minuten.
US-Sieger in New York
Um Mitternacht wurde bei Feuerwerk im New Yorker Central Park gelaufen. In der winterlich kalten Metropole triumphierte dabei über 6,4 km ein US-Amerikaner: Sean Quigley war nach 18:45 Minuten vor seinem Landsmann Brian Olinger (18:53) im Ziel. Dritter wurde der Äthiopier Abiyot Endale mit 18:59. Schnellste Frau war die Äthiopierin Aziza Aliyu in 21:21 Minuten. Nur um eine Sekunde schlug sie dabei Emily Brown (USA), Rang drei belegte Buzunesh Deba (Äthiopien/22:05). Über 5.000 Läufer waren in New York am Start.
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