In der Zeit von 1994 bis 2002 war Helmut Digel Vizepräsident des NOK für Deutschland und von 2001 bis 2008 Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF.
„Sport ist mein Leben“ – Helmut Digel wird 65 – Von 1993 bis 2000 war er Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und ist seit 2002 dessen Ehrenpräsident, gleichzeitig war er Vizepräsident der IAAF, des Weltverbandes der Leichtathletik.
Helmut Digel, Direktor des Instituts für Sportwissenschaften in Tübingen und "Querdenker" des deutschen Sports, feiert heute in seiner württembergischen Heimat den 65. Geburtstag.
Helmut Digel wurde am 6. Januar 1944 im schwäbischen Ahlen geboren.
Schon als Kind und Jugendlicher war er dem Sport aufs engste verbunden. Er trieb Leichtathletik, war ein talentierter Handballer, spielte als Student mehrere Jahre in der Bundesliga-Mannschaft des SV Möhringen und engagierte sich neben seinem sportwissenschaftlichen Studium auch als Handballtrainer.
Die berufliche Laufbahn führte Helmut Digel nach dem Studium und der Promotion (1975) in Tübingen und der Habilitation (1979) in Frankfurt über Professuren in Frankfurt, Tübingen und Darmstadt an das renommierte Institut für Sportwissenschaft der Universität Tübingen, dessen Leitung er 2002 von Prof. Dr. Ommo Grupe übernahm. In Forschung und Lehre galt und gilt weiterhin sein besonderes Interesse der Sportsoziologie, und dabei den Prägen des sozialen Wandels in unserer Gesellschaft und ihrer Bedeutung für die Entwicklung des Sports, aber auch den Problemen des modernen Hochleistungssports und eines Olympischen Sports, der dem Prinzip des "Fair Play" verpflichtet ist.
In seine ehrenamtlichen Führungsfunktionen im deutschen Sport stieg Helmut Digel ab 1976 ohne den üblichen "Marsch durch die Institutionen" von der Vereins- bis zur Bundesebene auf. Im Deutschen Sportbund wurde er nach langjähriger führender Mitarbeit im Wissenschaftlichen Beirat 1990 zum Präsidiumsmitglied für Bildung, Gesundheit und Wissenschaft gewählt und leitete vier Jahre den entsprechenden Bundesausschuss. Von 1993 bis 2000 war er Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) und ist seit 2002 dessen Ehrenpräsident.
In der Zeit von 1994 bis 2002 war Helmut Digel Vizepräsident des NOK für Deutschland und von 2001 bis 2008 Vizepräsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF. Bis heute ist er Vorsitzender der Marketing- und TV-Kommission des Internationalen Verbandes. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat ihn zudem in die Berater-Kommission für die olympischen Jugendspiele berufen, die erstmals 2010 in Singapur stattfinden werden.
Mehrere Jahre gehörte Digel dem Direktorium des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISP) an und leitete den BISP-Fachausschuss "Sportförderung in der Dritten Welt." Das Schriftenverzeichnis des vielfach mit öffentlichen und sportlichen Ehrungen ausgezeichneten Sportwissenschaftlers umfasst über 30 Bücher von 1976 bis heute, dazu Hunderte von Veröffentlichungen in Fach- und Tageszeitungen, Projektberichte und Gutachten sowie Beiträge für Magazine und fremdsprachliche Publikationen.
Sein letztes Werk trägt den bezeichnenden Titel "Quergedacht. Essays zum Sport" und befasst sich mit den Problemen und Herausforderungen, mit denen der Sport heute konfrontiert ist, aber auch Lösungsansätze für die künftige Entwicklung.
Mit diesen Fragen wird sich Helmut Digel auch in den kommenden Jahren befassen, denn der 65-Jährige wird noch nicht in den beruflichen Ruhestand treten, sondern sich weitere drei Jahre in der Forschung und Lehre für die Sportwissenschaft und den Sport überhaupt engagieren.
Quelle: DOSB