Im Vorfeld der Cross-EM scheute Mo Farah nicht davor, mit zwei seiner schärfsten Konkurrenten gemeinsam ins Trainingslager zu fahren. Zusammen mit dem Schweden Mustafa Mohamed und dem Franzosen Bob Tahri reiste er nach Äthiopien.
Mo Farah trainierte für die Cross-EM in Brüssel mit Mohamed und Tahri – Jörg Wenig berichtet
Starke Trainingsgruppen sind ein Weg für europäische Langstreckenläufer, um zum Erfolg zu kommen. Das zeigt nicht nur das Beispiel der Britin Stephanie Twell sondern auch das von ihrem Landsmann Mo Farah. Der aus Somalia stammende Läufer, der bei der Cross-EM in Brüssel im Dezember lediglich vom ukrainischen Seriensieger Sergiy Lebid bezwungen wurde, lebt in Teddington im Südwesten Londons und trainiert dort mit einer Reihe von anderen britischen Athleten, zum Beispiel Andy Baddeley.
Im Sommer nutzen zudem eine Reihe von kenianischen Weltklasseathleten den Standort in London als Basis. Zeitweise lebte Mo Farah mit ihnen im gleichen Haus.
Im Vorfeld der Cross-EM scheute Mo Farah nicht davor, mit zwei seiner schärfsten Konkurrenten gemeinsam ins Trainingslager zu fahren. Zusammen mit dem Schweden Mustafa Mohamed und dem Franzosen Bob Tahri reiste er nach Äthiopien. „Mustafa kenne ich schon längere Zeit sehr gut, denn er kam zu mir nach England, um mit mir zu trainieren. Jetzt fuhren wir zusammen mit Bob ins Höhentrainingslager. Ich bin überzeugt davon, dass es sehr wichtig ist, mit anderen starken Athleten zusammen zu trainieren. Wenn man in solch einer Gruppe trainieren kann, profitiert jeder umso mehr“, erklärt Mo Farah.
Der EM-Zweite über 5.000 m von Göteborg 2006 verbrachte mit den Hindernisläufern Mohamed und Tahri sechs Wochen in Äthiopien. „Wir trainierten in Höhen von über 3.000 Meter. Man muss bei einem derartigen Höhentraining sehr vorsichtig herangehen und wir mussten uns auch an das andere Essen gewöhnen. Mustafa hatte am Anfang Probleme in der Höhe, aber mein Training lief durchweg gut.“
In Brüssel belegte bei der Cross-EM Mohamed hinter Farah Platz drei und Tahri wurde Sechster. Das gemeinsame Training hatte sich ausgezahlt.
Jörg Wenig