Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – 38. Jahrgang der Zeitschrift „Sportwissenschaft“ jetzt komplett – „Bewegte Kindheit“ – 6. Osnabrücker Kongress – „Goldenes Band der Sportpresse“ – Sportgala in Berlin – „Kinder bewegen“ – Kinderturnkongress in Karlsruhe

38. Jahrgang der Zeitschrift „Sportwissenschaft“ jetzt komplett – Essay über „Olympische Herausforderungen“ von Prof. Dr. Helmut Digel.

Das vierte und letzte Heft des Jahres 2008 der Zeitschrift „Sportwissenschaft“ ist jetzt erschienen. Damit liegt der 38. Jahrgang der Zeitschrift voll-ständig vor, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft herausgegeben wird.

Die aktuelle Ausgabe enthält auf rund 120 Seiten u. a. vier Hauptbeiträge, zwei Buchbesprechungen und drei Berichte von Tagungen, darunter einen vom 1. Deutschen Olympischen Sport-Kongress im Juli 2008 in Berlin. In zwei Diskussionsbeiträgen setzen sich Forschergruppen (aus Köln bzw. Amsterdam und aus Hamburg) mit der Frage auseinander, wie man durch modellartige Berechnungen die Chancen zum Erfolg im Sport, respektive den Gewinn von Medaillen für Nationen bei den Olympischen Spielen vorhersagen kann.

In seinem 13-seitigen Essay „Olympische Herausforderungen“ wirft der Tübinger Sportsoziologie Prof. Dr. Helmut Digel kritisch-konstruktive Streiflichter auf die zurückliegenden Olympischen Spiele 2008 in Peking. Dabei benennt und erläutet er gleich ein ganzes Dutzend solcher ihm wichtig erscheinenden  Herausforderungen.

Diese sind: (1) Politisierung der Spiele, (2) Olympisches Sportprogramm, (3) Olympisches Kulturprogramm, (4) Sonderfall Peking, (5) Nachhaltigkeit, (6) Ungezügelte Kommerzialisierung, (7) Olympische Erziehung, (8) Olympisches Menschenbild, (9) Kampf gegen Doping und Korruption, (10) Öffentlichkeitsarbeit des IOC, (11) IOC-Mitgliedschaft, (12) Die Olympische Bewegung und ihre kritischen Begleiter … dazu heißt es dann an einer Stelle am Ende wörtlich: „Nichts scheint dabei für das IOC dringender zu sein als ein Dialog mit seiner Umwelt.

Vorrangig bedarf es dabei einer kritisch wissenschaftlichen Begleitung: Literatur, Kunst, Architektur und Religion können ebenfalls hilfreiche Ratgeber sein. Nicht zuletzt muss sich der Olympismus als bedeutsamer Akteur in einer immer wieder sich neu gestaltenden Weltkultur verorten“.

Zwei der vier Hauptbeiträge beschäftigen sich mit historischen Fragestellungen des Sports: Im ersten (von Alexander Priebe, Heppenheim) geht es um die Frage: „Wie das amerikanische Basketballspiel im nationalsozialistischen Deutschland olympisch wurde“, während sich Dr. Markwart Herzog von der Schwabenakademie Irsee mit: „Fritz Walter im Zweiten Weltkrieg: Zankapfel zwischen Militär, Nationalelf, Vereinen und Gaupolitik“ beschäftigt. Im hinteren Teil des Heftes sind wieder aktuelle Informationen der drei Herausgeber enthalten, darunter vier (gelb unterlegte) Seiten mit wissenschaftsnahen Mitteilungen aus den verschiedenen Bereichen des DOSB.

Dieses vierte Heft des 38. Jahrgangs ist gleichzeitig das letzte, das im Verlag Hofmann (Schorndorf) erscheint, in dem Prof. Dr. Dr. h. c. Ommo Grupe (Tübingen) einst die Zeitschrift begründet und die ersten 33 Jahrgänge als Geschäftsführender Herausgeber betreut hatte, bevor er diese Funktion an Prof. Dr. Michael Krüger (federführend) von der Universität Münster und an Prof. Dr. Eike Emrich (Universität des Saarlandes) abgegeben hatte.

Zukünftig erscheint die Zeitschrift beim Springer Verlag in Heidelberg, dem zweitgrößten Zeitschriftenverlag der Welt im Bereich der Wissenschaft, in dem über 1.700 Fachzeitschriften (insbesondere zur Medizin) publiziert werden.

„Bewegte Kindheit“ – 6. Osnabrücker Kongress vom 12. bis 14. März

Der 6. Osnabrücker Kongress unter dem Motto „Bewegte Kindheit“ findet vom 12. bis 14. März 2009 an der Universität Osnabrück statt. Im Zentrum stehen dabei neben Vorträgen wieder Workshops und Seminare zu unterschiedlichen Themen wie: Bewegung und Ernährung, Bewegung und Sprache oder Bewegung und Entspannung. In vier sog. Foren geht es u. a. um „Ganztagsschulbetreuung – neue Herausforderungen für Sportverein und Schule“, aber auch um den Stellenwert des Bildungsbereiches Bewegung in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern an den Fachschulen und Fachhochschulen, insbesondere in den Studiengängen für Sozialpädagogik. In einer weiteren offenen Veranstaltungsform können Verbände und Institutionen ihre Projekte und Initiativen zur „Bewegten Kindheit“ vorstellen.

Veranstalter des Kongresses ist das Fachgebiet Sportwissenschaft der Universität Osnabrück unter der Leitung der Sportpädagogin Prof. Dr. Renate Zimmer mit einem neunköpfigen Kongressausschuss, zu dem auch Frederike Neuhöfer und Heike Hülsen von der Deutschen Sportjugend gehören, die u. a. neben der Deutschen Turnerjugend ein Kooperationspartner ist. Die Schirmherrschaft des Osnabrücker Kinderkongresses hat wie in den Vorjahren der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Christian Wulff.

Der Kongress wird u. a. gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom Sozialministerium Niedersachsen. Weitere Informationen und Anmeldungen zum Kongress auch im Internet unter www.bewegtekindheit.de.

„Goldenes Band der Sportpresse“ – Sportgala in Berlin

Die diesjährige Sportgala Berlin am Samstag, dem 14. Februar 2009 im Hotel Maritim in Berlin steht unter dem Motto „Countdown Leichtathletik WM 2009“ und unter der Schirmherrschaft des DOSB-Ehrenpräsidenten Manfred von Richthofen.

Bei diesem Sportball wird auch die älteste deutsche Sportauszeichnung, das „Goldene Band der Sportpresse“ verliehen, mit dem seit 1927 jährlich Sportler und Sportlerinnen für ihre Verdienste um den deutschen Sport geehrt werden. Träger dieses „Goldenen Bandes“ sind unter anderem schon Max Schmeling und Franz Beckenbauer gewesen. In diesem Jahr wird das Band zum 60. Male verliehen, und zwar an: Eiskunstlauf-Star Katharina Witt und ihre Trainerin Jutta Müller sowie an den Tischtennisspieler Rainer Schmidt.

Weitere Informationen und Eintrittskarten zur Sportgala Berlin auch im Internet unter: www.topsportberlin.de.
 
„Kinder bewegen“ – Kinderturnkongress in Karlsruhe

Das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe richtet bereits zum dritten Mal einen Kinderturnkongress aus, der vom 26. bis 28. März 2009 auf dem Campus der Universität stattfindet und unter dem Motto „Kinder bewegen, besser essen – SynEnergien nutzen“ steht. Das dreitägige Programm sieht neben 15 Plenarvorträgen insgesamt 44 thematisch akzentuierte Arbeitskreise sowie 82 Praxis-Workshops vor.

Einen der Hauptvorträge hält der Präsident des Deutschen Turner-Bundes, Rainer Brechtken. Er spricht über „Kinderturnen – eine gesellschaftspolitische Aufgabe der Turnverbände und -vereine“, während der Erfurter Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Patrick Rössler z.B. über „Kinder zwischen Mediennutzung, Ernährung und Bewegung“ referiert.

In den Arbeitskreisen geht z.B. um Entspannungstraining für Kinder und Jugendliche (Qigong, Pilates) und um das Aktionsprogramm Kinderturnen in der Schule. Die Praxis-Workshops beschäftigen sch u. a. mit Bewegungserfahrung am Trampolin, Krafttestes und Krafttraining mit Kindern und mit „Bewegungssnacks für den Unterricht“. Ziel des Kongresses, der sich insbesondere an Sportlehrkräfte in (Vor)Schule, Verein und anderen Einrichtungen mit Bewegungs- und Sportangeboten richtet, ist die Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch geeignete Bewegungsangebote und andere Interventionsprogramme.

Der Kongress steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Umwelt, Dr. Ursula von der Leyen, und der Bundesministerien für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner. Die wissenschaftliche Leitung haben die Sportwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Bös (Universität Karlsruhe) und Prof. Dr. Alexander Woll (Universität Konstanz) zusammen mit Dr. Ilka Seidel (vom Karlsruher For-schungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kinder du Jugendlichen) und Prof. Dr. Gerhard Rechkammer (Leiter des Max-Rubner-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe).

Weitere Informationen und Anmeldung zum Kongress auch im Internet un-ter www.kinderturnkongress.de.
 
Freiburger Symposium „Fußball und Geschlecht“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geschlechtersport – Sportgeschlechter“ an der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg findet am Freitag, dem 20. Februar 2009 von 15 bis 22 Uhr ein Symposium zum Thema „Fußball und Geschlecht“ statt. Auf dem Programm stehen insgesamt vier Hauptvorträge mit anschließender Diskussion, darunter einer mit dem Titel: „Auch Mädchen kicken, na und? Elegant und offensiv in einem wunderbaren Sport“ von der Sportpädagogin Prof. Dr. Claudia Kugelmann (Universität Erlangen/Nürnberg) sowie ein weiterer über „Sexismus, Homophobie und Körpertabuisierung im Fußball“ von Prof. Dr. Nina Degele (mit Projektgruppe), Soziologin an der Universität Freiburg.

Das Symposium wird gegen 20 Uhr ab-geschlossen mit einer Podiumsdiskussion mit den Referentinnen und mit Bettina Bremser, früher Fußballtorhüterin bei GW Brauweiler und heute Rechtsanwältin mit Kanzlei in Freiburg.

Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter: www.zag.uni-freiburg.de/fff/start/html.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover