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18
02
2009

Berlin droht Millionen-Minus bei Leichtathletik-WM - Der schleppende Ticketverkauf könnte die Leichtathletik-WM in Berlin gefährden

WM-Desaster – Berlin-Boss schießt gegen DLV – Daniela Popovic in der BZ – Sieben Monate vor der WM kritisiert Berlins Leichtathletik-Boss Reinhard von Richthofen-Straatmann den Verband.

By GRR 0

Diese Nachricht schockte Deutschlands Leichtathletik-Fans: Schlechte Karteneinnahmen könnten sieben Monate vorm WM-Start die größte Leichtathletik-Party der Welt verderben. Nur 185 000 Karten wurden bisher verkauft, 500 000 müssen’s aber sein, um eingeplante 15 Mio. Euro zu sichern.

Was läuft so kurz vor der WM im Berliner Olympiastadion schief? B.Z. sprach mit Berlins Leichtathletik-Boss Reinhard von Richthofen-Straatmann. Und der schießt scharf gegen den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).

Haben Sie schon von der Hiobsbotschaft gehört?

Ich bin im Thema drin, sitze im Organisations-Komitee.

Schlechter Kartenabsatz, nur ein Sponsor – warum läuft kurz vorm WM-Start noch nicht alles rund?

Erstens haben sich die wirtschaftlichen Verhältnisse stark verändert, was die Sponsoren betrifft. Die Lage ist jetzt schlechter als noch vor einigen Monaten. Zweitens hat der Weltverband IAAF zu lange gewartet, um die Branche, aus denen die Sponsoren kommen dürfen, bekannt zu geben. Drittens wird aus meiner Sicht nicht genug Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

An wen richtet sich ihr letzter Kritikpunkt?

An den DLV. Der ist schließlich der Ausrichter. Wir als Berliner Leichtathletik-Verband sind nur Mitglieder des DLV und können in diesem Punkt nicht viel machen.

Man wird das Gefühl nicht los, dass da jemand geschlafen hat…

Das Gefühl täuscht Sie nicht. Der DLV ist viel zu spät aktiv geworden. Man hätte schon nach den Olympischen Spielen was machen müssen.

Die neue Werbekampagne "Roadshow" steht in den Startlöchern.

Das freut mich auch sehr. Wichtig ist, dass es jetzt vorangeht und mehr über Leichtathletik berichtet wird. Ich bin trotz allem guten Mutes, dass der Kartenabsatz sich bis spätestens Mai verbessert hat.

Was ist mit Sponsoren?

Die Deutsche Post ist an Bord, vier weitere sind in der Warteschleife. Um wen es sich handelt, darf ich nicht sagen. Aber die Verträge sind schon ausgearbeitet, es fehlen nur noch die Unterschriften. In den nächsten Tagen wird alles klar gemacht.

Ist das Interesse der Leute an Leichtathletik allgemein zurückgegangen?

Das ist auf jeden Fall so. Diese Sportart müsste sich insgesamt reformieren. So wie sie jetzt ist, ist sie hausbacken. Und gegenüber anderen Sportarten, wie Biathlon oder Skispringen, nicht mediengerecht. Vielleicht müssten wirklich ein paar Regeln geändert werden.

Daniela Popovic in der BZ, Montag, dem 2. Februar 2009

author: GRR

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