Kölner Symposium zum Thema „Leistungssport beobachten“ - 4. Bremer Kongress für Sportmedizin 2009 zur Leistungsdiagnostik - Handlungsprogramm Integration im Bundesland Niedersachsen - Neue Ausgabe der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ erschienen
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hat den Überblick – INFO & NEWS kurzgefasst – „Kraftmaschine Parlament“ – Zur Sportpolitik des Bundes – Ausschuss mit Sportwissenschaftlern zur „Sportentwicklungsplanung“ – Kongress „Bildungspotenziale im Sport“
„Kraftmaschine Parlament“ – Zur Sportpolitik des Bundes – Vorsitzender des Sportausschusses stellt sein Buch in Berlin vor
Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dr. Peter Danckert, hat in Berlin sein neues Buch „Hauptsache Sport: Kraftmaschine Parlament. Der Sportausschuss und die Sportpolitik des Bundes“ vorgestellt, das er zusammen mit dem Berliner Journalisten Holger Schück verfasst hat.
Die Präsentation des Buches in den Räumlichkeiten der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin mit geladenen Gästen, darunter auch der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Dr. Peter Struck, wurde eingeleitet mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Hauptsache Sport: Keine Gnade für Doper?“, an der u. a. der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe, Werner E. Klatten, und das staatlich anerkannte DDR-Dopingopfer, der ehemalige Berliner Kugelstoßer Gerd Jacob, teilnahmen.
Der Aachener Verleger Hans Jürgen Meyer gab anschließend eine kurze Einführung in die Entstehung des Werkes und bezeichnete es als „Buch für den gesunden Sport“. Das Werk des gebürtigen Berliner Juristen Dr. Peter Danckert (Jahrgang 1940), im Ehrenamt auch Präsident des Landesverbandes Pferdesport Berlin Brandenburg, zeichnet differenziert die Sportpolitik aus der Perspektive des Deutschen Bundestages, respektive seines Sportausschusses nach, dem der Verfechter für die Aufnahme von Sport und Kultur als Staatszielbestimmung ins Grundgesetz seit genau zehn Jahren angehört:
„Ein historischer Abriss und ein Ausblick in die Zukunft ergänzen die Darstellung der Basisfakten der Sportpolitik und der Sportförderung, die wegen des demografischen Wandels und eines Einnahmeumbruchs beim organisierten Sport schon bald vor neuen Herausforderungen stehen wird“, heißt es schon wörtlich zum Inhalt des Buches im hinteren Klappentext.
Das „dicke rote“ Buch mit einem Geleitwort des Bundesministers a. D. und früheren Bundesvorsitzenden der FDP, Hans-Dietrich Genscher, besteht nach der Einleitung aus insgesamt 16 Kapiteln (u. a. zur ersten Sportdebatte im Plenum des Bundestages am 1. Dezember 1967, zum Doping in den Jahren 1977 bis 2007 und zur olympischen Bewegung nach Peking), bevor ein Epilog („Übrigens, was ich noch sagen wollte“) zusammen mit einem Literaturverzeichnis und einem Namensregister folgt. Im Anhang sind alle Sport-ausschussmitglieder von 1969 bis heute namentlich aufgeführt. Das Buch von Dr. Peter Danckert mit 304 Seiten (und einem Fototeil von Seite 135 bis 150) ist erschienen im Verlag Meyer & Meyer (Aachen 2009) und kostet im Buchhandel 19,95 Euro; mehr zum Buch und zu Bezugsmöglichkeiten auch im Internet unter: www.dersportverlag.de.
Ausschuss mit Sportwissenschaftlern zur „Sportentwicklungsplanung“
Das Präsidium der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) hat auf seiner letzten Sitzung einen ad-hoc-Ausschuss zur „Sportentwicklungsplanung“ eingesetzt. Vordringlichste Aufgabe dieses Gremiums soll es sein, in Abstimmung mit dem organisierten Sport bzw. dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie mit Vertretern aus der Kommunalpolitik gebündelte Handlungsempfehlungen für künftige Sportentwicklungsplanungen in Deutschland zu erarbeiten, die die unterschiedlichen Perspektiven (z.B. wissenschaftliche Mindestanforderungen, Prozessgestaltung sowie sportpolitische Aspekte) enthalten sollen.
Dem ad-hoc-Ausschuss der dvs gehören an: Prof. Dr. Alfred Rütten (Fried-rich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) als Vorsitzender sowie Prof. Dr. Christoph Breuer (Deutsche Sporthochschule Köln), Prof. Dr. Horst Hüb-ner (Bergische Universität Wuppertal), Prof. Dr. Christian Wopp (Universität Osnabrück), Dr. Jörg Wetterich (Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung Stuttgart) und als ständige Gäste Dr. Niclas Stucke vom Deutschen Städtetag sowie Andreas Klages als Geschäftsführer Breitensport und Sportentwicklung des DOSB. Für das dvs-Präsidium wird dvs-Präsident Prof. Dr. Bernd Strauß (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) als Gast im Ausschuss mitwirken. Mehr zum ad-hoc-Auschuss Sportentwicklungsplanung bzw. zu den gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkten der dvs auch im Internet unter: www.sportwissenschaft.de.
Kongress „Bildungspotenziale im Sport“ – Online-Anmeldung möglich
Anmeldungen zum 19. Sportwissenschaftlichen Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) vom 16. bis 18. September 2009 in Münster sind jetzt auch online möglich. Der bundesweite Kongress, bei dem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zusammen mit der Deutschen Sportjugend (dsj) als Partner fungiert und der unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble steht, hat die „Bildungspotenziale im Sport“ zum Thema. Ziel des dvs-Hochschultages ist es, den hohen Stellenwert von Bewegung, Spiel und Sport für die Bildung des Menschen differenziert herauszuarbeiten und dabei aufzuzeigen, welche Bildungsmöglichkeiten in den verschiedenen Facetten des Sports stecken. Dazu sollen neueste Erkenntnisse aus allen Zweigen der Sportwissenschaft (z.B. aus der Sportpädagogik, Sportmedizin, Sportpsychologie) präsentiert werden.
Darüber hinaus wird in Hauptvorträgen das Thema Bildung im und durch Sport von prominenten Experten aus einer Außenperspektive betrachtet: So liegen bereits Zusagen vor von Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, dem einstigen Kulturstaatsminister, von der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der über „Die physische Dimension der Bildung“ spricht, sowie von Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, dem Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm, der einen weiteren Hauptvortrag zu „Geist in Bewegung“ hält.
Die Anmeldefrist für Abstracts zu Beiträgen (z. B. Kurzvorträge, Arbeitskreise) läuft noch bis zum 15. März. Die Anmeldegebühr für Teilnehmerinnen und Teilnehmer beträgt bis zum 31. März 200 Euro (Normaltarif bzw. Nicht-Mitglieder der dvs) und erhöht sich danach stufenweise auf 270 Euro. Mehr zu den Anmeldemodalitäten und zum Programm des 19. dvs-Hochschultages 2009 in Münster auch im Internet unter www.dvs2009.de.
Kölner Symposium zum Thema „Leistungssport beobachten“
Das Institut für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln veranstaltet zusammen mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Bonn am 12. und 13. März 2009 ein Symposium unter dem Motto „Leistungssport beobachten“. Dabei steht die Frage im Blickpunkt, wie wir uns ein angemessenes Bild über das soziale Geschehen in den alltäglichen Situationen des Sports und insbesondere des Leistungssports machen können.
Gegenwärtig zeichnet sich in der Sportwis-senschaft eine Renaissance der Beobachtungsmethode ab. Das Symposium versucht daher, aktuelle Ansätze zur Beobachtung des (Leistungs-)Sports zu präsentieren sowie deren Möglichkeiten und Grenzen zu diskutieren. Das Symposium, das auf dem Campus der DSHS in Köln-Müngersdorf stattfindet, wird am Donnerstag, dem 12. März um 11 Uhr vom Rektor der Deutschen Sporthochschule Köln, Uni-Prof. mult. Dr. Walter Tokarski eröffnet und endet am Tag danach gegen 13.30 Uhr. Vorgesehen sind insgesamt neun Beiträge mit anschließender Diskussion. Anmeldungen und weitere Informationen auch im Internet unter www.leistungssportbeobachten.de so-wie über Privat-Dozent Dr. Bernd Schulze per Email: b.schulze@dshs-koeln.de.
4. Bremer Kongress für Sportmedizin 2009 zur Leistungsdiagnostik
Der 4. Bremer Kongress für Sportmedizin am Samstag, dem 25. April 2009 steht unter dem Thema „Leistungs- und Funktionsdiagnostik in Sport und Therapie“. Die Tagung wird gemeinsam veranstaltet von der Abteilung Sportmedizin im Institut für Sportwissenschaft der Universität Bremen, dem Institut für angewandte Prävention und Leistungsdiagnostik am Airport Bremen und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, dem vormaligen Deutschen Sportärztebund.
Während die sportmedizinische Leis-tungsdiagnostik traditionell auf Verfahren der Ergometrie basiert und diese vor allem in Felduntersuchungen zur Anwendung kommen, sind in den letzten Jahren Untersuchungsmethoden der Funktionsdiagnostik des menschlichen Bewegungssystems hinzugekommen. Diese neuen Elemente eines ganzheitlichen biopsycho-sozialen Ansatzes ermöglichen eine gezielte Bewertung von Erkrankungen sowie eine Evaluation therapeutischer Interventionen. Zu den Referenten des Bremer Kongresses gehört u. a. Uni-Prof. mult. Dr. med. Dr. h. c. mult. Wildor Hollmann vom Insitut für Kreislauffor-schung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Diplom-Sportlehrer und Athletiktrainer des Hamburger Sport-Vereins (HSV), Manfred Düring.
Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter: www.sportmedizinkongress-bremen.de.
Handlungsprogramm Integration im Bundesland Niedersachsen – Mit Beiträgen des Sports das bürgerschaftliche Engagement stärken Projektdatenbank „Sport-integriert-Niedersachsen“ eingerichtet
Das Ministerium für Inneres, Sport und Integration des Bundeslandes Niedersachsen hat jetzt eine 106-seitige Schrift als „Handlungsprogramm Integration“ herausgegeben, in der die wichtigsten integrationsrelevanten Handlungsfelder ausführlich beschrieben werden. Dazu gehören Bereiche wie Sprache und Bildung genauso wie Religion und Gesundheit sowie die Möglichkeiten der interkulturellen Öffnung und der Erwerb von interkultureller Kompetenz. Ein weiterer Schwerpunkt der Integrationsarbeit in Niedersachsen liegt in der im Handlungsprogramm sog. „Integration vor Ort“, in der auch die Chancen des Sports generell, aber speziell auch hinsichtlich der Ausübung von Ehrenämtern bzw. des bürgerschaftlichen Engagements ausführlich dargestellt werden.
Das Land Niedersachsen mit seinen rund 8 Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern (davon etwa 1.2 Mio. mit Migrationshintergrund) möchte gemeinsam mit dem organisierten Sport vermehrt Maßnahmen und Modelle für eine Integration im und durch Sport stärker als bisher in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Das zuständige Ministerium hat daher eine entsprechende Förderrichtlinie erarbeitet und dem Landessportbund Niedersachsen zusätzliche finanzielle Mittel für Integrationsprojekte zusammen mit den Vereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt.
Um die Vielzahl positiver Erfahrungen im Sinne gelingender Integration zu dokumentieren und für andere zur (noch besseren) Nachahmung nutzbar zu machen, hat das Ministerium ebenfalls mit dem Landessportbund Niedersachsen und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sportjugend und der Leibniz Universität Hannover eine für die Bundesländer bisher einmalige Projektdatenbank angelegt, in der sog. Best-Practice-Beispiele für Integration im Handlungsfeld Sport eingestellt werden bzw. einsehbar sind; mehr dazu im Internet unter www.sport-integriert-niedersachsen.de.
Im Vorwort zum neuen landesweiten Handlungsprogramm Integration in Niedersachsen schreibt der Minister für Inneres, Sport und Integration, Uwe Schünemann: „Integration findet nicht nur in Schule und Beruf sowie in Institutionen, sondern vor allen Dingen auch im tagtäglichen Zusammenleben in der Freizeit statt. Hier ist der Sport mit seinen vielfältigen Integrationsmöglichkeiten ein Schlüssel zum Erfolg, in den wir maßgeblich investieren. Sport verbindet Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund – dieses Potenzial werden wir gezielt nutzen“. In dem Handlungsprogramm wird großer Wert auf die nachholende Integration gelegt: „Bei der Umsetzung des Handlungsprogramms erwarten wir die aktive Mitarbeit aller Akteure im Integrationsprozess“.
Die Broschüre besteht aus insgesamt 15 Abschnitten mit den Handlungsfeldern zur Integration als die jeweiligen Kernkapitel. Ein umfangreicher Datenteil zur Integration in Niedersachsen und ein Serviceteil mit allen wichtigen (landesweiten und regionalen) Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern für Integration runden das Handlungsprogramm ab und zeigen sehr deutlich, dass und inwiefern Integration nicht nur, aber auch eine (interministerielle) Querschnittsaufgabe ist. Im zuständigen Ministerium für Inneres, Sport und Integration ist die Abteilung Integration mit vier Referaten eingerichtet.
Speziell um den Aufgabenbereich Integration und Sport kümmert sich hier ein dreiköpfiges Team mit Udo Nolte, Jens Jeitner und dem FIFA- und DFB-Bundesliga-Schiedsrichter Michael Weiner, der für den TSV Ottenstein (Landkreis Holzminden) pfeift. Mehr zum Thema Sport und Integration in Niedersachsen auch im Internet unter: www.mi-niedersachsen.de.
Neue Ausgabe der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ erschienen
Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“ liegt jetzt vor. Das dritte Heft des fünften Jahrgangs 2008 bringt drei Hauptbeiträge. Dabei geht es z.B. um die „Entstehung und Steuerung kollektiver Emotionen im Spitzensport“ von Dr. Lars Riedl (Universität Bielefeld) und um „Kommunikative Erfolgsstrategien von Trainern im Spitzensport“ von Dr. Carmen Borggrefe (Universität Bielefeld). Die Besprechung des Buches „Steuerung von Fußballunternehmen“ von Prof. Dr. Gerd Mühlheußer (ebenfalls Universität Bielefeld), ein Tagungsbericht (von Dr. Lars Riedl) sowie aktuelle Termine von nationalen und internationalen Konferenzen runden das ein hundert Seiten umfassende neue Heft ab.
Die Zeitschrift „Sport und Gesellschaft“, die dreimal pro Jahr erscheint, ist das Organ der Sektion Sportsoziologie der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) und versteht sich als Fachorgan für Sportsoziologie, Sportphilosophie, Sportökonomie und Sportgeschichte. Geschäftsführender Herausgeber ist Prof. Dr. Klaus Cachay von der Universität Bielefeld. Er wird unterstützt von einem fünfköpfigen Herausgeberkollegium gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Beirat, der sich aus weiteren drei Expertinnen und 22 Experten aus dem In- und Ausland zusammensetzt.
Die Zeitschrift (Einzelheft 22 Euro zuzüglich Versandkosten von drei Euro) erscheint im Verlag Lucius & Lucius, Gerokstraße 51, 70184 Stuttgart; mehr dazu auch im Internet unter www.luciusverlag.de.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover