Was steht im „Zweiten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht“? Teil 1: Das Spektrum der behandelten Themen im Überblick
Nach dem „Ersten Deutschen Kinder- und Jugendsportbericht“ im Jahre 2003 ist Ende letzten Jahres der „Zweite Deutsche Kinder- und Jugendsportbericht“ mit dem Schwerpunkt „Kindheit“ erschienen. Dieser Bericht hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung von Bewegung und Sport von Kindern im Hinblick auf die individuelle Entwicklung zu beschreiben und dabei mögliche (positive) Effekte zu analysieren. Der Bericht, der in Anwesenheit von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble in Essen der Öffentlichkeit vorgesellt wude, wird mit Unterstützung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung herausgegeben von Prof. Dr. Werner Schmidt (Uni Duisburg-Essen) sowie unter Mitarbeit von Prof. Dr. Renate Zimmer (Uni Osnabrück) und Prof. Dr. Klaus Völker (Uni Münster). Er wendet sich „an alle, die das Kinderwohl im Auge haben“. In einer siebenteiligen Serie stellt die DOSB PRESSE wichtige Inhalte des Berichtes vor. Den Auftakt (Teil 1) bildet ein Überblick über das breite Spektrum der behandelten Themen:
Wie muss man sich den 520-seitigen Bericht vorstellen? Das „dicke rote Buch“ besteht nach einer kurzen Einführung über „Anlass, Ziele und Aufbau“ des Herausgebers Prof. Dr. Werner Schmidt aus insgesamt 24 Einzelbeiträgen, die nochmals in fünf thematische Felder gegliedert sind. Am Ende folgen ein zehnseitiger Abschnitt mit „Zusammenfassung, Forschungsdesiderate und Handlungsempfehlungen“ sowie drei Verzeichnisse mit der verwendeten Literatur in allen Beiträgen, ein Katalog mit wichtigen Stichworten von A bis Z sowie die Auflistung der zwölf am Band beteiligten Autorinnen und 15 Autoren, von denen die meisten aus der unterschiedlichen Bereichen der Sportwissenschaft bzw. den universitären Instituten für Sportwissenschaft sowie aus anderen (vorwiegend medizinischen) Forschungseinrichtungen kommen. Mit Dr. Jaana Eichhorn gehört auch eine hauptamtliche Referentin der Deutschen Sportjugend dazu. Sie hat speziell den Aufsatz über „Soziale Initiativen und Projekte des organisierten Sports“ (Seite 453-466 im Band) verfasst.
Der erste Teil des Berichtes mit drei Aufsätzen erläutert wesentlich die „Sozialstrukturellen Bedingungen des Aufwachsens“ (Kapitel-Überschrift). Hier wird insbesondere die Bedeutung von Bewegungsimpulsen erörtert. Ferner geht es um soziale Ungleichheiten in Gesundheit und Bildung sowie um die Chancen des Sports als ein wichtiger Entwicklungsimpuls für alle Jungen und Mädchen, auch und gerade für die Kinder mit unterschiedlicher Ethnie und mit unterschiedlicher Bildungsbiografie.
Der zweite Teil bringt acht Beiträge „Zum Gesundheits- und Motorikstatus von Kindern“ (Kapitel-Überschrift). Dabei werden auch Ergebnisse aus neueren Studien zum Übergewicht, zur Adipositas und zum Medienkonsum von Kindern vorgestellt.
Der dritte Teil „Zur Bedeutung von Bewegung im Rahmen frühkindlicher Bildungsprozesse“ (Kapitel-Überschrift) umfasst drei Aufsätze, in denen u. a. positive Effekte von Bewegungskindergärten und von bewegten Sprachförderprogrammen präsentiert werden.
Der vierte Teil behandelt wichtige Aspekte „Zur Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport im Grundschulalter“ (Kapitel-Überschrift). Hier wird in Anlehnung an die vom Deutschen Sportbund (DSB) seinerzeit in Auftrag gegebene sog. DSB-SPRINT-Studie die zentrale Rolle des Faches Sport in der Schule für das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit von Kindern im Grundschulalter beschrieben.
Der fünfte und letzte Teil des Berichtes beinhaltet die „Sportengagements in unterschiedlichen Settings“ (Kapitel-Überschrift). Dabei wird insbesondere auf die herausragende Rolle des Sports in Vereinen eingegangen; weitere Themen sind hier u. a.: Leistungssport im Kindes- und Jugendalter sowie Bewegung, Spiel und Sport im internationalen Vergleich.
Werner Schmidt (Hrsg., unter Mitarbeit von Renate Zimmer & Klaus Völker): Zweiter Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Schwerpunkt: Kindheit. Schorndorf 2008: Hofmann. 520 S.; 39,90 €
Die Serie wurde für die DOSB PRESSE verfasst von Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Sportwissenschaftler an der Leibniz Universität Hannover