Das zentrale Thema der Zeitschrift „Leistungssport“ ist die Optimierung des leistungssportlichen Trainings. Dass in diesem Bereich noch lange nicht alles ausgereizt ist und viele Reserven brach liegen, wird in der Berichterstattung immer wieder deutlich.
Von sportlichen Grenzleistungen bis zu Wintersportanalysen – Die aktuelle Ausgabe \“Leistungssport\“
Die aktuelle Ausgabe der vom Deutschen Olympischen Sportbund herausgegebenen Fachzeitschrift „Leistungssport“ ist erschienen. Wie gewohnt werden in diesem Heft zahlreiche sportwissenschaftliche und sportpraktische Themen aufgegriffen.
Der einleitende Beitrag von Jürgen Krug befasst sich mit sportlichen Grenzleistungen. Allein bei den zurückliegenden Olympischen Spielen in Peking wurden 43 neue Weltrekorde aufgestellt. Und selbst Disziplinen, in denen keine weiteren Leistungsentwicklungen mehr vorstellbar schienen, bleiben von weiteren Steigerungen nicht ausgeschlossen. Es wird der Frage nach den Grenzen der sportlichen Leistungsfähigkeit und welche Folgerungen für ein Prognosetraining daraus gezogen werden können, nachgegangen.
Der Beitrag von Borggrefe/Riedl/Cachay befasst sich mit dem „Wettkampf der Karrieren“. Athletinnen und Athleten haben neben ihrer leistungssportlichen Laufbahn auch die schulische und berufliche mit Bravour zu meistern. In offenen Systemen wie dem unseren kann die konsequente Absicherung der schulischen und beruflichen Laufbahn – parallel zur leistungs-sportlichen – zum zentralen Problem werden. Die Autoren gehen der Frage nach: Wie ist über den Aufbau und die Nutzung von Netzwerken annähernde Chancengleichheit herbeizuführen, damit die umfassende Persönlichkeitsentwicklung eines Sportlers nicht auf der Strecke bleibt?
Das zentrale Thema der Zeitschrift „Leistungssport“ ist die Optimierung des leistungssportlichen Trainings. Dass in diesem Bereich noch lange nicht alles ausgereizt ist und viele Reserven brach liegen, wird in der Berichterstattung immer wieder deutlich. Mit der aktuellen Ausgabe wird eine Thematik aufgegriffen, die noch viele Reserven in sich birgt und an der kein Praktiker vorbei kommt, eine Thematik, die für alle Sportarten und Disziplinen relevant ist: der Kraft bzw. dem Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen.
Körperliches Training von Heranwachsenden ist traditionell ein kontrovers diskutiertes Thema und wird es wohl auch bleiben. Deshalb soll die Einlage dieses Heftes (Fröhlich/Pieter und andere) einen umfassenden Einblick in den aktuellen Wissensstand zum Krafttraining im Nachwuchsbereich vermitteln.
Neben diesen Themen und den bewährten Serien über die Belastbarkeitssicherung im Leistungssport (Fröhner) und die Praxiserfahrungen aus dem Gewichtheben für das Krafttraining in allen anderen Sportarten (Wirth/Zawieja) werden folgende weitere Themen aufgegriffen. Die in 2002 gestartete Offensive der systematischen und qualifizierten sportpsychologischen Betreuung der olympischen Spitzenverbände wird bilanziert. Mayer/Kuhn und andere berichten über die Entwicklung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität dieser Initiative.
Außerdem wird der Erfolgsfaktor Transfer sportwissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die Praxis thematisiert. Ein reibungsloser Ablauf ist oft „Wunschdenken“, denn die Zusammenarbeit von Sportwissenschaft und Praxis gestaltet sich nicht immer störungs- und konfliktfrei – ausgewählte Beiträge zurückliegender Ausgaben verdeutlichen dies eindrucksvoll. In der Harmonisierung der Kooperation liegen offensichtlich noch große Reserven für eine Leistungsoptimierung, wie der Beitrag von Thieme veranschaulicht.
Der Jahreszeit gemäß kommt auch der Wintersport in der Ausgabe nicht zu kurz. Mühlbauer und andere präsentieren eine Analyse von Rennverläufen bei Weltmeisterschaftsrennen im Eisschnelllauf. Deren Gestaltung übt einen entscheidenden Einfluss auf den Wettkampferfolg in dieser Sportart aus. Für ein Trainerinterview stand Norbert Loch, Cheftrainer der Rennrodler, zur Verfügung. Er vermittelt interessante Einblicke in die Trainings- und Wettkampfgestaltung seiner Sportart.
Quelle: DOSB