Als einzigartige Herausforderung in den Alpen wird der Swiss Alpine Marathon Davos und der Alpinathlon eine Woche zuvor geschätzt. Zugeschnitten ist das vielfältige Programm nicht nur auf Läuferinnen und Läufer, sondern explizit auch auf Multisportlerinnen und Multisportler.
24. Swiss Alpine Davos am 25.7.2009 – Auseinandersetzung in der Bergwelt – Die Vorstellung der schönsten Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2009“
Patrick Brenner (40) profilierte sich Ende der Neuzigerjahre als Ironman Triathlet. Dreimal nahm er am Ironman auf Hawaii statt (beste Klassierung 81). Der Swiss Alpine Marathon bildete nach dem Kürzertreten eine neue Herausforderung. Der Kadermann bei Lindt & Sprüngli sagt: «Auch dieses Rennen ist eine Challenge, bei der du dich nie auf der sicheren Seite fühlen kannst.» Ein enormer Respekt vor der Strecke lässt sich heraushören. Nicht nur bezüglich der Distanz von 78,5 km, den 2320 m Steigung und Gefälle, sondern auch bezüglich der Streckenbeschaffenheit: «In Davos kannst du nicht einfach umkehren, fährt dich keine Sesselbahn zurück. In Davos bist du den Elementen ausgeliefert.» Ständig dranbleiben sei deshalb gefragt, sagt Brenner. Verboten sei, in eine Lethargie zu verfallen, «ob's nun aufwärts, hinunter, auf einer Teerstrasse, einem Schotterweg, einem schmalen Trail oder über Stock und Stein geht.» Mit den vielseitigen Reizen der durchlaufenen Landschaft fehlt es nicht an Abwechslung. «Entspanntheit, Konzentration und taktisches Geschick», seien nötig, sagt er, «und eine Haudegen-Mentalität».
Erfolgreich schnitt Brenner trotz seiner Erfahrung, der Klasse und der minutiösen Vorbereitung längst nicht immer ab. Nach der Alpine-Premiere im 2001 lief der Geschäftsleiter der Sprüngli-Shops im 2003 erstmals auf einen Spitzenrang (11.). Drei Jahre später musste er das Rennen aufgeben. Unterkühlt war er. Und landete auf der Keschhütte an der Infusion. «Ich schätzte das Wetter falsch ein und hatte keine wärmende Kleidung bei mir», gesteht er nun. 2007 rehabilitierte er sich und lief auf Rang 5. Letztes Jahr bremsten ihn «Muskelkrämpfe wie noch nie». Statt des erhofften Podestplatzes erreichte er das Ziel auf Position 16. «Das ist eben der Alpine Marathon, unberechenbar und immer wieder anders», sagt er dazu.
Hochgefühle auch am Alpinathlon
Renommierte Multisportler wie Brenner tauchen immer häufiger auf am Swiss Alpine Marathon. Olivier Bernhard, das langjährige Langdistanz-Aushängeschild, wäre zu nennen – er lief 2007 auf Rang 4. Oder Konrad von Allmen, der als Ironman-Triathlet und als Gigathlet in Erscheinung getreten ist. Der 37-Jährige erreichte letztes Jahr das Ziel auf Rang 2 und schilderte danach seine Empfindungen in den höchsten Tönen: «Dieses Rennen war eine Bereicherung. » Die muskulären Probleme die Angst vor Krämpfen und Stürzen auf dem Panoramatrail zwischen Keschhütte und Scalettapass und die anschliessende Willensleistung bis zum triumphalen Zieleinlauf, strich er hervor.
Vergleichbare Hochgefühle lassen sich auch am Alpinathlon erleben. Der Multisportevent findet sechs Tage vor dem Alpine Marathon statt. Damit kommt der Anlass mit den Disziplinen Inline, Bike, Radfahren und Laufen besser zur Geltung. Der Start erfolgt in St. Moritz. Mit den Inlineskates geht es nach Maloja, anschliessend mit dem Bike nach Pontresina, sodann mit dem Renn rad nach Bergün, anschliessend zu Fuss über Keschhütte und neu via Sertigpass nach Sertig Kurhaus. Dort ist der letzte Wechsel aufs Bike. Die Bike-Strecke führt über Clavadel, Clavadeler Alp und Userisch nach Davos Bolgen. «Der Alpinathlon ist eine landschaftlich geniale Erfahrung», lobt Nina Brenn. Die Siegerin des 7-Tage-Gigathlon 2007 beteiligte sich bei der Premiere als Single-Athletin. Angetan hatten es ihr neben der optischen Kulisse «die vielen Höhenmeter und die Vielseitigkeit».
Für die Organisatoren ist der Alpinathlon «ein Wettbewerb für sich selber». Ihm wollen sie ebenfalls volle Konzentration schenken. Der traditionelle Alpine Marathon (mit all seinen Teilstrecken) gerät deshalb nicht ins Hintertreffen, im Gegenteil. Optimierungen im Programm gehören dazu. Auf dieses Jahr hin werden die Wege im ersten Streckenabschnitt verbreitert. Damit soll den Staus entgegengewirkt werden, welche letztes Jahr zu Ärger und Diskussionen geführt hatten.
Weitere Informationen zum Swiss Alpine Davos finden Sie hier.
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