Das Berliner Olympiastadion ist neben der Museumsinsel und dem Marlene-Dietrich-Platz beispielsweise als einer von mehreren Schauplätzen ausgewählt worden, an denen Veranstaltungen stattfinden, wo sich Interessierte selbst auf die Suche nach den Spuren begeben können, die den tief greifenden Wandel in den letzten 20 Jahren dokumentieren bzw. erst recht heute offensichtlich machen.
20 Jahre Mauerfall – Veranstaltungen mit Sportbezug in Berlin Schauplatz Olympiastadion, Fußball-Filmfestival und Fahrradtouren – Dr. Detlef Kuhlmann
In diesem Jahr jähren sich die friedliche Revolution in Deutschland und der Fall der Berliner Mauer zum 20. Mal. Diese Ereignisse markierten das Ende des Kalten Krieges und das Ende der Teilung in Europa. Die deutsche Hauptstadt steht 2009 ganz im Zeichen dieses „bewegenden“ Jahrestages.
Das ganze Jahr über finden unterschiedlichste Veranstaltungen statt, die an die Ereignisse um den und vom 9. November 1989 in Berlin erinnern, seitdem wieder zusammenwachsen konnte, was zusammen gehörte, wie es Willy Brandt seinerzeit als erster öffentlich aussprach. Die Veranstaltungen zum Mauerfall vor 20 Jahren sind in drei thematischen Blöcke zusammengestellt: „Friedliche Revolution“ (1), „Schauplätze“ (2) und „9. November“ (3). Im Veranstaltungskalender, der auch unter www.mauerfall09.de im Internet nachzulesen ist und ständig aktualisiert wird, gehören auch zahlreiche Events mit einem Sportbezug, bevor am 9. November 2009 das Fest der Freiheit am Brandenburger Tor den absoluten Höhepunkt dieses Gedenkjahres bildet.
Das Berliner Olympiastadion ist neben der Museumsinsel und dem Marlene-Dietrich-Platz beispielsweise als einer von mehreren Schauplätzen ausgewählt worden, an denen Veranstaltungen stattfinden, wo sich Interessierte selbst auf die Suche nach den Spuren begeben können, die den tief greifenden Wandel in den letzten 20 Jahren dokumentieren bzw. erst recht heute offensichtlich machen. Das Olympiastadion Berlin, jener monumentale Symbolbau der durch den Nationalsozialismus missbrauchten Olympischen Spiele von 1936, präsentiert sich seit der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 in einem neuen hochmodernen Gewand und ist vom 10. bis 12. April jetzt Schauplatz mit speziellen geschichtsträchtigen Besichtigungstouren entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Die Führungen durch den Olympiapark (früher als „Reichssportfeld“ bezeichnet) beinhalten nicht nur das Stadion und die dazugehörigen Räumlichkeiten selbst, sondern beziehen gleichsam das benachbarte Gelände mit dem Glockenturm auf dem Maifeld sowie gesonderte sporthistorische Ausstellungen und Führungen durch das Haus des Deutschen Sports mit dem (nicht dauerhaft geöffneten) Kuppelsaal und dem Lichthof mit ein. Auch die 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August 2009 im Berliner Olympiastadion werfen dabei jetzt schon ihre Schatten voraus:
Die Besucherinnen und Besucher erhalten einen Überblick über die geplanten Umbauten, die innerhalb des Stadions bzw. an den Wettkampfstätten notwendig sind, damit die Athleten und Athletinnen unter optimalen Bedingungen an den Start gehen können und damit dieses Großereignis für die Leichtathletik-Fans in aller Welt medial optimal übertragbar wird.
Das 6. Internationale Fußball-Filmfestival in Berlin mit dem Titel „11mm“ hat in diesem Jahr den Schwerpunkt „Fußball in der DDR“. Vom 3. bis 6. April 2009 werden im renommierten Filmtheater Babylon im Stadtbezirk Mitte zahlreiche ursprünglich verloren geglaubte „Schätze“ ostdeutscher Fußballkultur gezeigt. Das Filmfestival ist ein Projekt von Brot & Spiele e.V., dem Verein für Fußballkultur und Fan-Projekt in Berlin.
Auch hier gehören Ausstellungen und weitere objekt-bezogene Installationen zum Rahmenprogramm – genau so wie Diskussionsveranstaltungen unter dem Motto: „BFC versus Union“ und „Kabinengeflüster – Geschichten aus 40 Jahren DDR-Elf“ mit ehemaligen DDR-Fußball-Nationalspielern und weiteren Experten (u. a. Jürgen Nöldner, Peter Ducke, Jürgen Croy) sowie dem Berliner Bestseller-Autor und bekennenden Fußball-Fan Thomas Brussig (u. a. „Helden wie wir“, „Schiedsrichter Fertig“ und den Kinofilm „Sonnenallee“); Brussig ist auch Spieler der (einst von Hans Meyer trainierten) deutschen Autoren-Nationalmannschaft im Fußball; mehr zum detaillierten Programm des Film-festivals auch im Internet unter www.11-mm.de.
Im Nachtrag: Wer das Veranstaltungsprogramm zu 20 Jahre Mauerfall mit sportlicher Aktivität verbinden will, der kann sogar eine Fahrradtour außerhalb des Olympiastadions unter fachkundiger Anleitung buchen.
Jeden zweiten Donnerstag um 11.00 Uhr wird gestartet an der Fahrradstation Friedrichstr., Ecke Dorotheenstr. Das Motto lautet „Rechts und links der Mauer“.
Der nächste Tourtermin ist der 28. März.
Dr. Detlef Kuhlmann
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