Kibet stellte zudem eine Jahresweltbestzeit auf und kam bis auf 28 Sekunden an den Weltrekord des Äthiopiers Haile Gebrselassie heran
Duncan Kibet gewinnt sensationellen Rotterdam-Marathon in 2:04:27
Duncan Kibet triumphierte in einem ebenso dramatischen wie hochkarätigen Rotterdam-Marathon in der drittschnellsten Zeit aller Zeiten. Der Kenianer lief nach einem spannenden Zweikampf in 2:04:27 Stunden vor seinem zeitgleichen Landsmann James Kwambai ins Ziel. Das war nicht nur ein kenianischer Rekord sondern auch eine Kursbestzeit.
Kibet stellte zudem eine Jahresweltbestzeit auf und kam bis auf 28 Sekunden an den Weltrekord des Äthiopiers Haile Gebrselassie heran, der im vergangenen September in Berlin 2:03:59 Stunden gelaufen war.
Als Dritter erreichte in Rotterdam der Kenianer Abel Kirui in 2:05:04 Stunden das Ziel, Vierter wurde sein Landsmann Patrick Makau Musyoki, der sein Debüt in ausgezeichneten 2:06:14 beendete. Fünfter wurde dann mit etwas Abstand Jackson Kipkoech mit 2:08:54. Gemessen an den ersten drei beziehungsweise vier Zeiten war dieser Rotterdam-Marathon der hochklassigste aller Zeiten. Zwei Läufer unter 2:04 Stunden hatte es in der Marathongeschichte zuvor nur einmal gegeben:
In Berlin 2003, als Paul Tergat den Weltrekord auf 2:04:55 Stunden geschraubt hatte und dabei eine Sekunde vor seinem Landsmann Sammy Korir gewonnen hatte. Es war jener kenianische Rekord von Tergat, den Duncan Kibet nun in Rotterdam gebrochen hat. Schneller als Duncan Kibet war überhaupt nur Haile Gebrselassie, der neben seinem aktuellen Weltrekord 2007 in Berlin bereits 2:04:26 Stunden gelaufen war.
Angesichts der sensationellen Ergebnisse bei den Männern, die begünstigt wurden durch perfekte Wetterbedingungen, geriet das Frauenrennen etwas in den Hintergrund. Hier siegte die Russin Nailya Yulamanova in 2:26:30 Stunden.
Entscheidend für die schnellen Männerzeiten war wie bei den beiden Weltrekorden von Haile Gebrselassie in Berlin 2007 und 2008 eine hervorragende Tempoarbeit bis jenseits der 30-km-Marke. In Rotterdam war es Wilson Chebet (Kenia), der die vierköpfige Führungsgruppe mit Kibet, Kwambai, Kirui und Makau Musyoki nach 1:28:51 Stunden durch die 30-km-Marke führte und dann noch bis Kilometer 32 durchhielt. Zuvor hatte eine größere Gruppe die Halbmarathonmarke nach 1:02:35 Stunden erreicht.
Auf den letzten 10 Kilometern verlor dann zunächst Makau Musyoki und anschließend Kirui den Kontakt zur Spitze, an der Kwambai das Tempo bestimmte und fast schon wie der Sieger aussah. Im vergangenen Herbst hatte der Kenianer sich beim Berlin-Marathon ein starkes Duell mit Haile Gebrselassie geliefert und war in 2:05:36 Zweiter, nun führte er in der Schlussphase in Rotterdam teilweise mit ein paar Metern Vorsprung. Doch Duncan Kibet kam wieder an den Führenden heran und überspurtete ihn auf den letzten Metern. Erst vor einem Jahr war der heute 30-Jährige sein Marathondebüt in Wien gelaufen. Dabei wurde er hinter Abel Kirui in 2:08:33 Stunden Zweiter. Dann steigerte er sich im November als Sieger des Mailand-Marathons auf die dortige Kursrekordzeit von 2:07:53.
Im Frauenrennen führte lange Zeit die favorisierte Lydia Cheromei mit deutlichem Vorsprung vor Nailya Yulamanova. Doch im letzten Teil wurde die Kenianerin immer langsamer, so dass die Russin sie noch ein- und dann überholen konnte.
In einer persönlichen Bestzeit von 2:26:30 siegte sie vor Lydia Cheromei (2:28:09) und Adriana Pirtea (Rumänien/2:36:36).
Text: race-news-service.com