Die Menschen, die dahinter stecken, die die Leistungen zum richtigen Zeitpunkt erbrachten sind die eine Seite der Medaille, von denen die knapp scheiterten und am Medaillenrang vorbei schlitterten wird gar nicht mehr gesprochen
346 internationale Medaillen für Berliner Leichtathletinnen und Leichtathleten – Horst Milde
Die Erfolge Berlins bei Olympischen Spielen, Weltmeister- und Europameisterschaften, Hallen-Welt- und Hallen-Europameisterschaften – 100 Jahre Berliner Leichtathletik-Verband – gegründet am 15. November 1904
Der skizzenhafte Rückblick auf die ruhmreiche Vergangenheit – und die Hoffnung auf 2009!
Im Vorfeld der Bewerbung Berlins um die IAAF WM 2009, die am 4. Dezember 2004 im Helsinki entschieden wird, ist auch ein Rückblick auf die große Leichtathletik-Tradition hilfreich und angebracht.
In unserem letzten Beitrag zum 100-jährigen Jubiläum des Berliner Leichtathletik-Verbandes am 15. November 2004 schrieben wir, dass die Gründung am Dienstag, dem 15. November 1904 des Verbandes Berliner Athletik-Vereine (VBAV) – heute Berliner Leichtathletik-Verband (BLV) – im Restaurant Jost in Berlin-Kreuzberg in der Gitschiner Straße 112 – am Halleschen Tor – stattfand. Zwar gab es schon vorher am 29. Januar 1898 in Berlin die Gründung der Deutschen Sportbehörde für Athletik (heute Deutscher Leichtathletik-Verband) – aber die Berliner Vereine fanden erst später zueinander, obwohl es schon viel früher Leichtathletik in Berlin gab.
Die Namen der Athleten und Athletinnen
In unserem Beitrag über die ruhmreiche Vergangenheit und Geschichte der Berliner Leichathletik wurde auch erwähnt, dass die Geschichte des Verbandes natürlich mit vielen berühmten Namen der Leichtathletik gespickt ist, „die hier nicht aufgezählt werden können, aber die es alle verdient hätten, dass ihrer auch offiziell hätte gedacht werden müssen – aber vielleicht kommt das noch“ …
… jetzt kommt die Aufzählung all der Namen von Athleten und Athletinnen, die sich platzierten – berühmt oder weniger berühmt.
Fritz Steinmetz – das lebende "Gedächtnis"
Die statistische Aufzählung haben wir Fritz Steinmetz zu verdanken, dem verdienstvollen „Gedächtnis“ der deutschen Leichtathletik. Fritz Steinmetz hat alle Namen und Daten gewissenhaft erfasst und wenn sie selbst knapp 100 Jahre zurückliegen. Und hier schließt sich wieder der Kreis – zum Beitrag von Werner Sonntag in RUNNERS WORLD 12/2004 und unserem Beitrag zum Sportmuseum Berlin:
Wer seine Geschichte entsorgt und sich nicht auf die besinnt, die die Leistungen erbracht haben, hat die Zukunft schon verloren.
Von Stöck bis Zehrt
Wer die Namen der Olympiasieger von Gerhard Stöck, Hans Woellke, Christoph Höhne, Ulf Timmermann, Weltmeister Detlef Michel, der Europameister Wilhelm Leichum, Willy Schröder, Bodo Tümmler, der Olympiasiegerin und Europameisterin Monika Zehrt und Rita Kühne und der vielen anderen aufgeführten Namen liest, wird sich erst heute tatsächlich gewahr, welche Leichtathletikhochburg Berlin einst war. Die Namen und Daten sagen vieles, aber auch nicht alles.
Die Menschen, die dahinter stecken, die die Leistungen zum richtigen Zeitpunkt erbrachten sind die eine Seite der Medaille, von denen die knapp scheiterten und am Medaillenrang vorbei schlitterten wird gar nicht mehr gesprochen – auch von denen nicht, die das Umfeld eines Athleten ausmachten: Trainer, Betreuer, die Familien, die Vereine … die Kampfrichter und Funktionäre.
Zumindest hier sei ihnen hier – namenslos gedacht, bzw. auch, wenn es im Nachruf ist, von ihm (Fred Behrnsen) gesprochen:
HALL of FAME
Die Geschichte des Verbandes machen seine Athleten aus, die jetzt hier der Namenslosigkeit entrissen wurden, aber auch die Vereine, die Sportfeste, die Trainer, die Sportplätze … Mit dem Sportmuseum Berlin ist auch ein „Gedächtnis“ der Leichtathletik installiert. Mit dem BERLIN-MARATHON zusammen ist inzwischen eine „HALL of FAME“ berühmter Berliner Läufer aufgebaut worden: Günther Dohrow, Olaf Lawrenz, Hans Grodotzki, Bodo Tümmler, Fritz Janke und Ulrike Bruns gehören dazu – weitere werden folgen.
Wir werden in loser Reihenfolge auf die große Tradition der Berliner Leichtathletik eingehen und dann entsprechende andere Themen der Vergessenheit entreißen:
Die Erfolgslisten von Fritz Steinmetz gliedern sich wie folgt:
a) "58 Goldmedaillen für 42 Berliner Männer (1934-2003)":
b) "70 Goldmedaillen für 38 Frauen aus Berlin (1938-2003)":
c) "71 Silbermedaillen für 54 Berliner Männer (1906-2003)":
d) "52 Silbermedaillen für 36 Frauen aus Berlin (1932-2002)":
e) "54 Bronzemedaillen für 46 Berliner Männer (1928-2000)":
f) "41 Bronzemedaillen für 32 Frauen aus Berlin (1938-2001)":
Hier die Namen und die Erfolge:
Die Goldmedaillengewinner Berlins der Männer bei Olympischen Spielen 1934-2003 und Europameisterschaften.
(ein Auszug als "Appetitanreger"):
Stöck, Gerhard OSp 1936 Speer
Woellke, Hans OSp 1936 Kugel
Höhne, Christoph OSp 1968 und EM 1969,1974 50 km Gehen
Timmermann, Ulf OSp 1988 – EM 1990 – HWM u. HEM 87 u. 89 Kugel
Michel, Detlef WM 1983 Speer
Just, Karsten HaWM 1991 4x400m-St.
Leichum, Wilhelm EM 1934 und 1938 Weitsprung
Hamann, Helmut EM 1934 4x400m St.
Voigt, Harry EM 1938 4x400m St.
Bues, Dr. Manfred EM 1938 4x400m St.
Linnhoff, Erich EM 1938 4x400m St.
Schröder, Willy EM 1938 Diskus
Tümmler, Bodo EM 1966 1500m
Thorith, Detlef EM 1966 Diskus
Schlöske, H.-Rüdiger EM 1971 4x400m St.
Briesenick, Hartmut EM 1971 u. 1974 – HaEM 1970,71,72 Kugel
Schmidt, Wolfgang EM 1978 nd JunEM 1973 Diskus
Wieser, Roland EM 1978 20km u. JunEM 1975 10000m Gehen
Kallabis, Damian EM 1998 3000m Hind.
Sensburg, Ingo HaEM 1976 3000m
Niklaus, André U-23-EM 2001 und 2003 Zehnkampf
Alle weiteren Medaillengewinner können Sie in den Listen (PDF) von Fritz Steinmetz nachlesen
Horst Milde