„Wir haben immer mehr Arbeitskollegen, die sich zu einem Team zusammenschließen und anmelden. Einer zieht den anderen mit, eine Staffel schweißt zusammen“, hatte Mark Milde die Entwicklung einmal erklärt.
Über 20.000 laufen die TEAM-Staffel in Berlin – Die Idee kam aus Kopenhagen
Zum ersten Mal registriert ein Staffelrennen in Deutschland in diesen Tagen über 20.000 Teilnehmer. Für die Berliner Wasserbetriebe Team-Staffel hat sich die Rekordzahl von 4.009 Teams angemeldet, die im Tiergarten über 5×5 km an den Start gehen. Damit ergibt sich eine Läuferzahl von 20.045, die die Veranstaltung zu einem der größten Rennen in Deutschland macht.
Um die Läufermassen im zentralen Berliner Park nicht ins Chaos zu schicken, veranstaltet SCC-Running die Staffel inzwischen an drei Tagen. Am Mittwoch gingen 1.170 Teams an den Start, am Donnerstag sind es 1.438 und am Freitag noch einmal 1.401.
Die Team-Staffel hat inzwischen mehr Läufer als der Berlin-Marathon Mitte der 90er Jahre. Es sind vor allen Dingen zwei Punkte, die den Erfolg der Staffel erklären. Zum einen ist es die relativ kurze Laufstrecke von fünf Kilometern. Wer mit dem Laufsport beginnt, ist schon nach einem relativ geringen Trainingsaufwand in der Lage, fünf Kilometer zu schaffen. Die Zahl der potenziellen Teilnehmer nimmt so ständig zu.
Hinzu kommt der Team-Gedanke. In der klassischen Individualsportart Leichtathletik haben die Staffeln deswegen traditionell eine besondere Stellung. Entscheidungen über 4×100 oder 4×400 Meter sind Höhepunkte bei internationalen Meisterschaften. Aber schon vor rund 100 Jahren war auch der Langstrecken-Staffellauf Potsdam-Berlin ein großes Ereignis. Alle diese Rennen waren aber Vereinsläufern vorbehalten.
Das stärkende Gemeinschaftsgefühl einer Staffel wurde inzwischen auch abseits des Schulsports auf den Breitensport übertragen. Läufer trainieren in der Regel eher alleine und gehen dann auch individuell an den Start. Ein Staffelrennen ist anders. „Wir haben immer mehr Arbeitskollegen, die sich zu einem Team zusammenschließen und anmelden. Einer zieht den anderen mit, eine Staffel schweißt zusammen“, hatte Mark Milde die Entwicklung einmal erklärt.
Und der Race-Direktor der Berliner 5×5-km-Staffel sowie des Berlin-Marathons fügte hinzu: „Bei der Staffel registrieren wir nur ganz wenige Ausfälle. Normalerweise gehen rund 20 Prozent der gemeldeten Teilnehmer letztlich nicht an den Start. Bei der Staffel sind es nicht einmal fünf Prozent.“
Die ursprüngliche Idee der 5×5-km-Staffel kam übrigens nicht aus Berlin. Horst Milde, der langjährige Berliner Race-Direktor, ging 1999 mit einem Team von Mitarbeitern bei einem 5×5-km-Wettbewerb in Kopenhagen an den Start. Schon damals war diese Veranstaltung so groß wie der Berliner Lauf heute.
„Der Organisator des Kopenhagen-Marathons hatte mir damals gesagt: Vom Marathon bei uns kannst Du nichts lernen, aber komm mal zum Staffelrennen“, erinnert sich Horst Milde.
Ein Jahr später hatte die Berliner Staffel mit 1.090 Läufern ihre Premiere im Tiergarten.
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