Jung-Comedian Baumann am Dienstagabend im Staatsarchiv – 1600 Stadtläufer mit Kenianischen Vorjahressiegern am Mittwochabend – Großer Andrang in den Schülerläufen – 32. Darmstädter Stadtlauf
Erst Olympiasieger Dieter Baumann – dann Kenias Laufperlen beim 32. Darmstädter Stadtlauf
Kein Geringerer als Olympiasieger Dieter Baumann sorgt für den Auftakt zur 32. Auflage des Darmstädter Stadtlaufes, der am Mittwoch (24.) die Innenstadt in Bewegung bringen wird. Doch nicht als Läufer können die Darmstädter den Tübinger sehen, sondern als Jung-Comedian tourt das einstige Laufidol mit dem Programm „Körner, Currywurst, Kenia“ durch das Ländle.
Den „neuen Baumann“ gibt es am heutigen Dienstag (23.) im Staatsarchiv um 20.00 Uhr live zu sehen und zu erleben. Karten gibt es noch an der Abendkasse.
Unter dem Motto „Darmstadt läuft und lacht“ bahnt sich hier unter der Federführung von Stadtlaufchef Wilfried Raatz und seiner Veranstaltungsagentur wus-media ein umfang- und kontrastreiches Programm zum Thema Laufen an. „Das könnte eine Dauereinrichtung werden“, freut sich auch Ralf-Rainer Klatt vom Sportamt der Stadt Darmstadt auf das veränderte Konzept der Stadtlaufmacher. Nicht zuletzt deshalb wird das Sportamt auch beim locker-fröhlichen Auftakt im Staatsarchiv auch als Mitveranstalter auftreten. Wenn Dieter Baumann als exzellenter Laufkenner schon das Stichwort Kenia am Vorabend im Programm hat, am Stadtlaufabend werden die Laufperlen aus dem ostafrikanischen Hochland auf dem Innenstadtpflaster den Ton angeben.
Dafür dürften schon die beiden Vorjahressieger Leah Malot und Stephen M. Njoroge sorgen. Während der erst 19jährige Njoroge in der Laufszene ein weitgehend unbeschriebendes Blatt ist, gilt Leah Malot als eine der erfolgreichen Langstrecklerinnen der Szene. Dreimal stand die inzwischen 37jährige bei Cross-Weltmeisterschaften für Kenia auf dem Siegerpodest, nach ihren Siegen 1997 und 1998 und im Vorjahr könnte sie bei einem neuerlichen Triumph in Darmstadt bis auf eine Erfolg an die Darmstädter Lauflegende Charlotte Teske heranlaufen, die in den achtziger Jahren fünfmal auf heimischem Terrain erfolgreich war.
Die Stadtlauforganisatoren haben es auch bei der 32. Auflage verstanden, ein illustres Feld für das Verfolgungsrennen der internationalen Laufasse, bei dem die Frauen drei Minuten vor den Männern auf der 1000 m langen Stadtlaufrunde starten werden und mit beeindruckendem Tempo die Zuschauer begeistern werden. Auch trotz der Begrenzung auf vier bzw. acht Afrikaner haben es europäische Läufer sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern überaus schwer, dem Rhythmus der grazilen Läuferschar zu folgen.
Am ehesten kann dies dem Ukrainer Witaly Shafar zugetraut werden, der allerdings, um seinem Start in Darmstadt nachzukommen, einmal quer durch den gesamten Kontinent reisen muss. Nach seinem Start bei den Team-Europameisterschaften im portugiesischen Leiria kehrt der 5000 m-Spezialist zum Zwischenstopp nach Kiew zurück, um dann die Maschine nach Deutschland zu nehmen, damit er am Mittwochabend an der Startlinie stehen kann. Selbst die Kenianer haben angesichts dieser Reisestrapazen eine kurze Anreise, denn diese halten sich derzeit vornehmlich in Deutschland zu Straßenläufen auf.
So gewann der nahe Frankfurt lebende Paul Kipkorir schon die Läufe in Oelde, Kassel und Kaiserslautern und kann am Mittwoch sogar bequem mit der Regionalbahn nach Darmstadt kommen. Dies gilt auch für die in Heidelberg ihren Sommerwohnsitz aufgeschlagenen Patrick Kimeli und Shadrack Lagat, die mit starken Unterdistanzzeiten aufwarten können und als spurtstark gelten. Aus Frankreich anreisen wird hingegen mit Abdelkarim Abdoulaye ein Läufer aus dem Tschad, der in seiner Wahlheimat mit zahlreichen starken Rennen überzeugen konnte.
Die deutschen Farben wird Stephan Hohl (TV Huchenfeld) vertreten, der als deutscher Crossmeister 2007 und 2008 bei den Cross-Europameisterschaften in Brüssel im vergangenen Dezember internationales Flair schnuppern durfte.
In das kenianische Duell zwischen Leah Malot und ihren Landsfrauen Gladys Kwambai, Caroline Chepkwony und Susan Kurui können durchaus zwei Europäaerinnen eingreifen: Gestärkt durch einen Sieg in Kaiserslautern (gegen Kwambai und Chepkwony) könnte die Polin Karolina Jarzynska wie auch die in Neuss siegreiche Rasa Drazdauskaite aus Litauen in Darmstadt für eine Überraschung sorgen. Mit Veronika Ulrich (LG Telis Finanz Regensburg) und der Duathlon-EM-Neunten Jenny Schulz (Skills Frankfurt) sind zwei deutsche Läuferinnen gemeldet.
„Nach dem Meldeschub in den vergangenen Tagen gehen die Anmeldezahlungen in Richtung 1600“, weiß Dr. Reiner Liese, der auch bei der 32. Auflage der Darmstädter Renommierveranstaltung die Auswertung mit den Mehrkämpfern des ASC Darmstadt vornehmen wird, zu berichten. Deshalb wurden noch kurzfristig weitere Startnummern für den Nachmeldeschalter gedruckt, um der großen Nachfrage gerecht werden zu können.
Die größten Startfelder sind derzeit bei den Schülern (560 Schüler in drei Wettbewerben) und bei den Masters-Läufern, der mit 360 Anmeldungen praktisch ausgebucht ist, zu verzeichnen.
wira
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