Angela Merkel übernimmt die Schirmherrschaft für das "Jahr der Frauen im Sport".
Die Bundeskanzlerin hält Aktion „Frauen gewinnen“ für vorbildlich
Das Motto: Frauen gewinnen! Sie selbst hat es bis ganz nach oben geschafft – wohl auch deshalb zeigt Dr. Angela Merkel Sportsgeist: „Ich bin gern bereit, dieses Engagement des autonomen Sports zu unterstützen und die Schirmherrschaft über das ‚Jahr der Frauen im Sport’ zu übernehmen.“ Die Bundeskanzlerin lebt es in der Politik eindrucksvoll vor – nun sollen Frauen auch im Sport Spitzenfunktionen übernehmen.
Damit dem weiblichen Engagement auf der Ziellinie nicht die Puste ausgeht, sollen zahlreiche DOSB-Projekte unter der prominenten Schirmherrin den Weg ebnen.
Denn auch DOSB-Präsident Thomas Bach meint: „Wir wollen mit unseren Aktionen möglichst viele Frauen und Mädchen für den Sport begeistern.“ Damit rückt der Verband die Förderung von Mädchen und Frauen ganz nach vorne auf seiner Prioritätenliste. So locken im Jahr 2009 bereits zum dritten Mal die bundesweiten FrauenSportWochen von Mai bis September mit Schnupperangeboten – die kostenfreien Angebote richten sich insbesondere an Sport-Anfängerinnen oder Wiedereinsteigerinnen jeden Alters und jeder Couleur.
Beim Sport ist eben Jede willkommen! Zudem widmet sich die DOSB-Mitgliederversammlung im Dezember 2009 den Frauen an der Spitze, über laufende Kampagnen wird vorab mittels Internet-Patenschaften unter www.frauen-gewinnen.de berichtet, und mit der Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht bei uns“ will der DOSB Mädchen und Frauen den Rücken stärken.
Dabei spart der DOSB nicht mit Selbstkritik. „Wir müssen unsere Führungspositionen stärker für Frauen öffnen”, fordert Thomas Bach. Der Grund: Obwohl der Frauenanteil in den Sportvereinen rund 40 Prozent beträgt, sind in den Präsidien von Spitzenverbänden und Landessportbünden nur zwischen 10 und 20 Prozent der Führungsposten von Frauen besetzt. Lediglich an vier der insgesamt 96 DOSB-Mitgliedsorganisationen steht eine Präsidentin an der Spitze. Eine prekäre Situation, denn damit gehe dem Sport viel weibliches Potenzial verloren wie Karin Augustin, Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, sagt: „Als Frau nehme ich Führungs-aufgaben mit mehr Empathie wahr als es in der Regel Männer vermögen. Dabei gehe ich auch schon mal nicht so eingefahrene Wege, da ich Dinge oftmals von einer anderen Perspektive betrachte als ein Mann an meiner Stelle.“
Insbesondere diese weibliche Sichtweise möchte der DOSB im geplanten Führungstalente-Camp für Frauen fördern. Darüber hinaus sollen alle Verbände motiviert werden, Frauen nicht nur zum Sport, sondern auch in die Spitzengremien zu bringen. Mit dem Wettbewerb „Frauen an die Spitze“ sind die Verbände aufgefordert, sich bis zum 31. Oktober 2009 mit Projekten und Aktionen zu bewerben, die Gleichberechtigung in allen Gremien sicherstellen. Das kann von speziellen Qualifizierungsmaßnahmen über Frauenquoten bis hin zur Kinderbetreuung reichen – je innovativer und erfolgreicher, umso größer ist die Chance auf eine Prämierung.
Das Ziel formuliert DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung, Ilse Ridder-Melchers, salopp: „Fifty-fifty. Das ist keine Utopie. Unsere Ziele sind realistisch, notwendig, ja sogar überlebenswichtig für den Sport. Wir wollen Mut machen, und das gelingt besonders gut mit erfolgreichen Vorbildern.” Das ist wohl ganz im Sinne der Bundeskanzlerin – einfach vorbildlich.
Quelle: DOSB