Eine Designerin der Universität der Künste entwarf die Medaillen für die Leichtathletik-WM. Inspirieren ließ sie sich bei der Motivfindung vom Bewegungsablauf der Leichtathleten. Dabei habe jede Disziplin ihre Besonderheiten.
WM-Medaillen sind nicht ganz rund – Maria Ugoljew im Tagesspiegel – Entworfern von Elisabeth Warkus, Produktdesignstudentin an der Universität der Künste in Berlin
Berlin – Sie ist 26 Jahre alt, kommt gebürtig aus Dresden – und hat die Jury in nur zwei Minuten überzeugt. Elisabeth Warkus, Produktdesignstudentin an der Universität der Künste in Berlin, hat die Medaillen für die Leichtathletik-WM 2009 in Berlin entworfen.
Und der Weltverband IAAF war begeistert. „In zwei Minuten ist der Entwurf angenommen worden“, sagte WM-Organisationschef Heinrich Clausen bei der Vorstellung der Medaillen im Olympiastadion.
Gegen sieben andere Designstudenten der UdK hatte sich Warkus vor eineinhalb Jahren mit ihrer Idee durchgesetzt. Erst am Dienstagnachmittag wurde das Ergebnis präsentiert; insgesamt werden 237 Medaillen vergeben bei der WM. Als einer der Ersten durfte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sie in der Hand halten. „Einzigartig“ seien sie, sagte Wowereit. Denn nicht wie gewöhnlich rund, sondern rechteckig und gebogen sind die bronzenen, silbernen und goldenen Auszeichnungen. „Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht“, sagte Warkus.
Inspirieren ließ sie sich bei der Motivfindung vom Bewegungsablauf der Leichtathleten. Dabei habe jede Disziplin ihre Besonderheiten. So hatte die Designerin zum Beispiel beim 100-Meter-Lauf eher den Fokus auf den Start der Sportler gelegt, beim Marathonlauf eher auf die gleichmäßigen Laufbewegungen. „Mir ging es vor allem darum, die Ästhetik der Bewegung auf den Medaillen festzuhalten“, sagte die Studentin. Ziel war es außerdem, dass sich jeder Sportler auf der Medaille auch wiederfindet, weshalb jede Disziplin, ob Läufer, Springer oder Werfer, ein eigenes Motiv bekam.
Der Clou der Geschichte ist aber der, dass die drei Medaillen einer Disziplin nebeneinander gelegt den kompletten Bewegungsablauf darstellen.„Ich habe mit den Motiven versucht, die Sieger miteinander zu vereinen“, sagte Warkus. Denn so können sich die Sportler später auch aneinander erinnern.
In neun Tagen geht’s los mit der Leichtathletik-WM im Olympiastadion, bisher sind rund 290 000 Karten verkauft.
Bis zum Start befinden sich die Medaillen an einem geheimen Ort.
Maria Ugoljew im Tagesspiegel, Mittwoch, dem 5. August 2009