In einem durchweg schnellen Finale begannen sich nach der Hälfte des Rennens fünf Läufer zu lösen: Vier Kenianer und mitten drin der Franzose Bob Tahri.
Berlin 2009 – Zusammenfassung, 4. Tag
18. August 2009 – Berlin – Steffi Nerius, die so oft schon einen großen Sieg verpasst hatte, gewann vor heimischem Publikum die Goldmedaille im Speerwurf. Sie war gleich in der ersten Runde am vierten Tag der 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften 67,30 m weit.
Maria Abakumova (Russland), die tags zuvor in der Qualifikation noch 68,92 m erreichte hatte, steigerte sich im Laufe des Wettbewerbes auf 66,06 m während die Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Barbora Spotakova 66,42 m erreichte. Mehr tat sich nicht, doch weder Nerius noch die Zuschauer störte das, denn damit hatte Deutschland die erste Goldmedaille gewonnen.
Richards gewinnt erstmals Gold
Sanya Richards (USA) hat es endlich geschafft und zum ersten Mal einen globalen 400-m-Titel gewonnen. Sie gewann in 49,00 Sekunden, nachdem sie das Rennen kontrolliert hatte und dann auf der Zielgeraden noch zulegen konnte.
Shericka Williams (Jamaika) wurde mit einer persönlichen Bestzeit von 49,32 Zweite und belegte damit den gleichen Platz wie vor einem Jahr bei Olympia. Während Antonina Krivoshapka (Russland) Dritte wurde in 49,71 Sekunden, musste sich Christine Ohuruogu (Großbritannien), die zuletzt bei der WM 2007 als auch bei Olympia 2008 Gold gewonnen hatte, dieses Mal mit Rang fünf und 50,21 begnügen.
Clement verteidigt Titel, Idowu gewinnt Dreisprung
Kerron Clement (USA) verteidigte seinen WM-Titel über 400 m Hürden erfolgreich. In der Jahresweltbestzeit von 47,91 Sekunden gewann er vor Javier Culson (Puerto Rico/48,09) und Bershawn Jackson (USA/48,23).
Währenddessen feierte Phillips Idowu seine erste große Goldmedaille. Nachdem Titelverteidiger und Olympiasieger Nelson Evora (Portugal) gleich in der ersten Runde 17,54 m vorgelegt hatte, landete der Brite in Runde drei bei einer Jahresweltbestweite von 17,73 m. Er hatte offenbar endgültig genug davon, immer hinter Evora zu liegen. Nun also hieß der Sieger Phillips Idowu.
Kemboi gewinnt, Tahri läuft Europarekord
Gold und Silber für Kenia, Bronze für Frankreich – so endete der 3.000-m-Hindernislauf der Männer. Ezekiel Kemboi stellte dabei mit 8:00,43 Minuten einen Meisterschaftsrekord auf. Der 27-Jährige gewann in einer Spurtentscheidung vor seinem Landsmann Richard Mateelong (8:00,89) und dem Europarekord laufenden Bob Tahri (8:01,18). Der Franzose verhinderte, dass die Kenianer wie vor zwei Jahren in Osaka alle drei Medaillen gewannen.
In einem durchweg schnellen Finale begannen sich nach der Hälfte des Rennens fünf Läufer zu lösen: Vier Kenianer und mitten drin der Franzose Bob Tahri. Als es in die letzten Runde ging, kämpften an der Spitze immer noch vier Läufer um drei Medaillen. Die Kenianer Kemboi, Mateelong und Paul Koech sowie Bob Tahri, der in dieser Saison bereits zuvor den Europarekord mit 8:02,19 Minuten gebrochen hatte. Noch am letzten Hindernis auf der Zielgeraden sah es so aus, als würden Kenia wiederum alle drei Medaillen gewinnen. Doch Paul Koech kam nicht so flüssig wie Bob Tahri über den letzten Balken. So konnte der Franzose den Schwung mitnehmen und sich noch knapp an Koech (8:01,26) vorbeischieben.
Bolt über 200 Meter auf dem Weg
Usain Bolt ist über 200 m auf einem guten Weg. Der Jamaikaner gewann seinen Vorlauf in 20,41 Sekunden, ohne sich dabei besonders anzustrengen. So wie Bolt rannte, muss man davon ausgehen, dass er am Donnerstag im Finale mindestens eine Sekunde schneller laufen kann. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte sein Landsmann Steve Mullings mit 20,23.
IAAF