Sabrina Mockenhaupt hat also alles richtig gemacht und ist auch mit sich selbst zufrieden. „Der Platz ist mir dabei nicht so wichtig, wobei Platz 17 bei einer WM auch nicht schlecht ist.
POLAR – NEWS – Rückschau Leichtathletik-WM: „Mockis“ WM-Marathon
Sabrina Mockenhaupt ist ein Siegertyp. Mutig und beherzt hat Mocki in ihrem erst dritten Marathon ihrer Karriere überhaupt den WM-Marathon absolviert. Mit Platz 17 und einer Zeit von 2:30,07 h darf sie sich genau so freuen wie ihre Fans. Die Kritiker hingegen werden trotz des vorzeitigen Ausscheidens aller anderen deutschen Marathondamen wieder etwas zu mäkeln finden.
Aller Unkenrufe diverser Kommentatoren und Experten zum Trotz, hat Sabrina Mockenhaupt alles richtig gemacht. Bei Temperaturen von über 30 Grad auf dem Berliner Rundkurs hat sich Mocki die ersten 15 Kilometer strikt an ihre Herzfrequenz-Werte gehalten. Sie hat nicht überpaced und sich weder von der tollen Stimmung an der Strecke noch von dem hohen Tempo der zahlreichen Konkurrentinnen mitziehen lassen.
Dass 42,195 Kilometer bei diesen äußeren Verhältnissen und der starken internationalen Konkurrenz kein Zuckerschlecken wird, dürfte allen, die etwas vom Laufen verstehen, klar gewesen sein. Eine Medaille in der Einzelwertung zu erwarten, darf als überaus vermessen bezeichnet werden.
„Ich denke, dass nur die, die schon mal einen Marathon bei diesen Temperaturen gelaufen haben, nachvollziehen können, was wir heute hier geleistet haben", bezieht Sabrina Mockenhaupt Stellung zum Rennen. Genau so vermessen die guten Ratschläge der Marathonexperten, Mocki hätte sich von Beginn an in der Spitzengruppe oder in der direkten Verfolgergruppe aufhalten sollen. „Zwar werden sicherlich einige sagen, dass ich von Anfang an in der Spitzengruppe hätte mitlaufen müssen, was mit dieser Taktik der einen oder anderen Spitzenläuferin passierte, konnte man ja eindrucksvoll sehen.
Durch meine Renneinteilung konnte ich zahlreiche Weltklasseläuferinnen ab der zweiten Hälfte "einsammeln", was nicht nur mir, sondern auch dem Publikum offensichtlich Freude bereitet hat. Ich bin auf jeden Fall absolut zufrieden. Wenn ich vorne mitgelaufen wäre, wäre ich vielleicht Vierzigste geworden, wenn ich überhaupt ins Ziel gekommen wäre", so Mocki im Interview.
Sabrina Mockenhaupt hat also alles richtig gemacht und ist auch mit sich selbst zufrieden. „Der Platz ist mir dabei nicht so wichtig, wobei Platz 17 bei einer WM auch nicht schlecht ist. Wichtiger ist mir, dass ich diese Leistung überlegt und ohne fremde Hilfe unter diesen Bedingungen abliefern konnte, denn ich bin keine "Hitzeläuferin" führt sie weiter aus.
Mocki hat mit keinem Auge auf die großen deutschen Marathons im Herbst geschielt, bei denen ein gutes Start- und Preisgeld zu gewinnen ist. Sie hat sich voll und ganz auf den WM-Marathon konzentriert und sich durchgebissen. Am Ende überzeugt sie mit einer tollen Platzierung und einer akzeptablen Zeit.
Sabrina Mockenhaupt hat zwar keine Medaille gewonnen, aber dafür sicher neue Fans, die diese Leistung respektieren.
Eines ist nach ihren WM-Marathon sicher: „Mocki" ist ein Siegertyp.
POLAR Deutschland