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29
08
2009

Und die Erkenntnis setzt sich durch: Die Leichtathletik hat nach wie vor ihre Reize, bringt Spannung und Überraschungen und integriert Nationen unter ihrem Dach, die im Laufe der Jahrzehnte von Exoten zu Weltmeistern werden

Der DOSB KOMMENTAR von Walter Mirwald – Berliner Luft

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Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Berliner Olympiastadion gab es mächtigen Rückenwind für die Münchner Bewerbung für die Winterspiele 2018. Deutschland hat sich wieder einmal als hervorragender Ausrichter sportlicher Großveran-staltungen bewährt und ist zudem als ausgezeichneter Gastgeber aufgetreten.

Auch wenn die Zahl der Zuschauer etwas hinter den Erwartungen zurückblieb, so bot das faire und begeister-ungsfähige Publikum einen prächtigen Rahmen für die rund 2.000 Athletinnen und Athleten aus 202 Nationen, die in der olympischen Kernsportart zum großen Kräftemessen gekommen waren.

Das Sommermärchen, als das wir die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Erinnerung haben, ließ sich zwar erwartungsgemäß nicht wiederholen. Der Fußball lebt und wirkt nun einmal in anderen, größeren Dimensionen. Aber die Läufer, Springer und Werfer bestimmten eine Woche lang die Szenerie in der Hauptstadt, hielten Einzug in die Schlagzeilen und entfachten Euphorie, Fröhlichkeit und positives Nationalbewusstsein. Kanzlerin und Bundespräsident zeigten sich im Stadion. Die oft traurigen Alltagsthemen rückten ein wenig in den Hintergrund.

Aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes gab es nach dem Tief der Olympischen Spiele von Peking 2008 wieder einen Aufschwung. Und die Erkenntnis setzt sich durch: Die Leichtathletik hat nach wie vor ihre Reize, bringt Spannung und Überraschungen und integriert Nationen unter ihrem Dach, die im Laufe der Jahrzehnte von Exoten zu Weltmeistern werden

Und dennoch: Die Zweifel sind nicht aus der Welt zu schaffen. Werden Weltmeister und Medaillengewinner heute gefeiert, aber nach Monaten ausgekühlte Beweise in den Laboren gesichtet, die Verfehlungen nachweisen? Bislang gibt es nur Befürchtungen und Vermutungen, aber keine konkreten Anhaltspunkte. Deshalb muss vor Vorverurteilungen gewarnt werden.

Behalten wir unbeschwerte, integrative, unterhaltsame sportliche Leistungen auf der blauen Laufbahn und im Innenraum der Stätte, an der Jesse Owens 1936 schon Maßstäbe gesetzt hat, in Erinnerung. Freuen wir uns und sind stolz, dass sich unser Deutschland so sympathisch der Welt präsentierte.

Auf dass noch viele ausländische Gäste des Sports wegen in unser Land kommen – vielleicht 2018 nach München, wenn erstmals in einer Stadt nach Sommerspielen auch Olympische Winterspiele stattfänden.

Walter Mirwald in der DOSB Presse

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