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02
09
2009

Ein Interview mit dem Mitglied des Bundesfachausschusses Senioren, Karl-Heinz Flucke, über den generationsübergreifenden Sport

Sport verbindet Generationen: Fit in der Familie – Flucke, der flotte Rentner

By GRR 0

Mit der ganzen Familie Sport treiben? Für Familie Flucke aus Berlin gehören Gesundheit und Bewegung unbedingt zusammen. Leichtathletik ist bei ihnen tatsächlich ein generationenübergreifender Sport.
"Es gibt Rentner, die wissen gar nicht, was sie tun sollen, und Rentner, die keine Zeit haben", sagt Karl-Heinz Flucke.

Er persönlich gehört zur zweiten Gruppe. Der 63-Jährige ist Mitglied und Funktionär des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) und auch selbst noch immer sportlich aktiv. Darüber hinaus arbeitet er für die Zeitung "Senioren Leichtathletik", nimmt an einer Studie der Technischen Universität Berlin zum Thema "Gesund und fit älter werden" teil und dient nicht nur seiner Familie als sportliches Vorbild.
 
Als IT-Spezialist hat Flucke nie professionell Sport getrieben. Trotzdem wurde der aus Hannover stammende Sportler 1964 niedersächsischer Meister und Rekordhalter im Hindernislauf. In seinem Haus in Berlin hat er einen dicken Ordner mit alten Fotos, den Ergebnislisten der Wettbewerbe und den Zeitungsausschnitten, in denen sein Name vorkommt.
 
Die Frau ist immer dabei
 
Auch seine Frau Elke ist seit über 35 Jahren sportlich aktiv. Früher ist sie gern geschwommen und hat regelmäßig geturnt. Heute fährt sie mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder zieht die Turnschuhe an – und läuft einfach von der Haustür los.
 
Für sie hat Sport nur positive Auswirkungen. "Man muss sich nicht kasteien oder immer weniger essen, wenn man Sport treibt, weil man weiß, dass man da eine ganze Menge Kalorien verbrennt", so Elke Flucke. Hohe Leistungen bringt auch sie immer noch. Im letzen Jahr hat sie beim 12. Hohenschönhauser Gartenlauf in Berlin den dritten Platz in der Klasse W60 belegt.
 
In der Familie Flucke gilt die Regel: "Wenn man sich nicht bewegt, kommt eine gewisse Antriebslosigkeit." Der Sport dagegen inspiriert auch im Alltag. Bewegung fördert die Durchblutung und man erhöht die Sauerstoffaufnahme. Damit verbunden ist auch die Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit und des allgemeinen Wohlbefindens. "Sport ist die schönste Nebensache der Welt", lautet ihr Motto.
 
In jedem Alter fit
 
Zu Meisterschaften fahren beide gemeinsam. Für sie ist jedes sportliche Ereignis wie ein großes Familientreffen. "Die Leichtathletik ist eine Sportart, die das ganze Leben durch betrieben werden kann. Es gibt Athleten, die schon 90 oder 95 Jahre sind, und sie laufen immer noch so schnell, dass sie es gar nicht glauben", erzählt Karl-Heinz Flucke.
 
Im Deutschen Leichtathletik-Verband sind knapp unter 50 Prozent der Mitglieder Senioren. Darunter sind sowohl langjährige Hobbysportler und Quereinsteiger als auch professionelle Sportler, die früher in der Nationalmannschaft waren und heutzutage als Trainer, Kampfrichter oder Betreuer im Umfeld aktiv sind. Der älteste (aktive) Leichtathlet in Berlin ist zurzeit 85 Jahre alt.
 
Die Eltern sind ein Vorbild für die Kinder

 
Die Kinder in der Familie Flucke sind genauso sportlich aktiv wie die Eltern. Tochter Tina hat früher regelmäßig das Fitness- und Ballettstudio besucht. 1985 war sie Berliner Mannschaftsmeisterin im Dreikampf der Schülerinnen.
 
Sohn Jens war als Schüler 1987 Berliner Meister in der 4×100-Meter-Staffel. Einige Jahre lang betrieb er auch Tauchsport, jetzt sind Spinning und Squash seine Lieblingssportarten. Und selbst die dreieinhalbjährige Enkelin Angelina begeistert sich bereits für den Sport. Im Berliner Leichtathletik-Verband besucht sie die Minigruppe für Kinder bis vier Jahre.
 
Ihr Vorbild ist Karl-Heinz Flucke. "Ich fühle mich nicht so alt, wie es in meinem Personalausweis steht. Im Sport ist man flexibler. Man ist viel mit jungen Leuten zusammen und es ist immer angenehm, jemandem als positives Vorbild zu dienen", so der Sportler.

Quelle: 

www.erfahrung-ist-zukunft.de, eine Initiative der Bundesregierung zum Thema demografischer Wandel und Generation 50 plus

author: GRR

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