Gleichwohl ist es der Elite nicht verboten schnell zu laufen. Ein ausgeglichenes Feld bietet dazu die besten Voraussetzungen. Bei den Herren erwartet man ein Duell zwischen Jonathan Wyatt, dem Streckenrekordhalter und zweifachen Sieger, und Hermann Achmüller, dem Sieger des letzten Jahres.
17. JUNGFRAU-MARATHON – Vorschau: Erstmals 60 Nationen am Start!
War früher alles besser? Wenn man der Statistik des Jungfrau-Marathons auf den nachfolgenden Seiten traut, müsste man sagen ja. So hätte die letztjährige Siegerzeit bei den Damen im Jahre 2000 nur zum sechsten Platz gereicht und der – allerdings sehr gute – Streckenrekord bei den Herren von Jonathan Wyatt stammt auch schon aus dem Jahre 2003.
Auch werden die Zeiten unter drei Stunden bei den Herren und unter 3 Stunden 30 Minuten bei den Damen seit Jahren immer seltener.
Haben wir deswegen ein Problem? Kaum. Der Jungfrau-Marathon lebt und finanziert sich wegen seinem Status als einmaliger Berglauf mit Eventcharakter von den sogenannten HobbyläuferInnen und ist – aufgrund der einmaligen Bergwelt in welcher er stattfindet – weniger von der alljährlichen Rekordjagd von den EliteläuferInnen abhängig. Dass dem so ist, zeigt alleine schon der Umstand, dass in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise erstmals LäuferInnen aus 60 Nationen an der Startlinie stehen werden.
Gleichwohl ist es der Elite nicht verboten schnell zu laufen. Ein ausgeglichenes Feld bietet dazu die besten Voraussetzungen. Bei den Herren erwartet man ein Duell zwischen Jonathan Wyatt, dem Streckenrekordhalter und zweifachen Sieger, und Hermann Achmüller, dem Sieger des letzten Jahres. Bei den Frauen ist hingegen wirklich alles offen. Ein breites Feld sehr guter Bergläuferinnen hat reelle Chancen auf den Sieg. Gespannt sind wir auf das Abschneiden der amtierenden Berglauf-Vizeweltmeisterin Renate Rungger bei ihrem Jungfrau-Marathon Début.
Wie immer, wird neben dem Wetter auch die Renntaktik eine grosse Rolle bei der Entscheidung über Sieg und Niederlage spielen. Denn wer auf der ersten, praktisch flachen Rennhälfte nicht die richtige Dosis findet, wird auf dem zweiten Teil entweder für dem geleisteten Effort Tribut zollen oder aber verlorenen Sekunden hinterher „klettern“ müssen. Für Spannung ist bei uns schon wegen dieser speziellen Aufteilung der Strecke immer gesorgt.
Wer schon am Freitag anwesend ist, sollte die erste Austragung der Rollstuhl-Meile im Rahmen des Jungfrau-Pararace und die Jungfrau-Meile rund um die Höhematte in Interlaken auf keinen Fall verpassen. Zwar flach was die Strecke anbelangt, aber infolge des Zeithandicaps von 30 Sekunden für die Männer gegenüber den Frauen im gleichen Rennen ein spannender Höhepunkt des Freitagprogramms, das mit Kinder- und Jungendrennen (Jungfrau-Minirun), weiteren Pararace-Rennen sowie dem für Jedermann/Jederfrau offenen Jungfrau-Minimarathon ergänzt wird.