Neue Gesichter, Wimpernschlagfinale und Wetterglück – 20. Int. Alsterlauf Hamburg

"Wir hatten noch nie Regen beim Alsterlauf", so Veranstalter Detlev Matzen. Und so war es auch diesmal, zum 20jährigen Jubiläum, wenn auch die Straßen vom nächtlichen Regen anfangs noch etwas rutschig waren. Unterwegs und zum Zieleinlauf gab´s dann sogar Sonne.

Kimeli & Githuka gewinnen

An der Spitze machte es der "Kenia-Express" spannend – sozusagen wie bestellt. Eine Fünfergruppe klebte regelrecht zusammen und nur knapp konnte sich Patrick Kimeli mit gerade einmal sechs Sekunden Vorsprung den Sieg holen, bevor der Rest der Gruppe im Wimpernschlagfinale innerhalb einer einzigen Sekunde im Ziel eintraf. Der vorjährige Streckenrekord war durch das Team, darunter einige Youngster und neu beim Alsterlauf, allerdings nicht in Gefahr.

Vorjahressieger Daniel Mukche, diesmal nicht dabei, kann seinen Platz in der Hall of Fame (www.alsterlauf-hamburg.de/rekorde.php) also noch ein Jahr länger beanspruchen. – Schnellster Europäer war Henrik Them aus Dänemark vom IF Sparta Copenhagen (Gesamt- 7. in 29:42), schnellster Deutscher Stephan Hohl (Gesamt 12. in 30:55).

Top 8 Männer (Bruttozeiten)
1. Patrick KIMELI (KEN), 29:13
2. Duncan KIPTANUI (KEN) 29:21
3. Stephen Mbure NJOROGE (KEN) 29:21
4. John Kipkorir MUTAI (KEN) 29:21
5. James MIBEI (KEN) 29:22
6. Kibet COLLINS (KEN) 29:41
7. Henrik THEM (DEN), IF Sparta Copenhagen, 29:42
8. Henry TOROREI (KEN) 29:47
…
12. Stephan HOHL, 30:55

Auch die Damen – es gewann Pauline Wanjiru Githuka (KEN) in 34:26 – kamen nicht an die Bestleistung aus dem Jahr 2007 heran. Außergewöhnlich die Leistung von Christine Schleifer. Sie arbeitete sich als beste Deutsche vom achten (2008) auf den dritten Rang vor und lag mit 34:53 nur knapp hinter Emily Biwott (KEN, 34:50). Schleifer war dem Alsterlauf, wo sie 2008 deutsche Hochschulmeisterin geworden war, treu geblieben.

Und noch drei weitere Deutsche konnten bei der Gesamtsiegerehrung (Plätze 1-8) mit aufs Podium: Julia Lange (HSV), die gleichzeitig Hamburger Meisterin wurde, Martina Boe-Lange aus Uelzen und Katharina Josenhans, die für den Hamburger Betriebssport läuft und sich dort in den letzten zwei Jahren auf nunmehr 38:41 verbessert hat.

Top 8 Frauen (Bruttozeiten)
1. GITHUKA Pauline Wanjiru (KEN), 34:26
2. BIWOTT Emily (KEN) 34:50
3. SCHLEIFER Christine, Tri-Team Heuchelberg, 34:53
4. KOECH Lilian (KEN) 36:55
5. LANGE Julia, Hamburger SV 37:14
6. TOROITICH Joan Jemutai (KEN) 37:21
7. BOE-LANGE Martina, Post SV Uelzen 37:28
8. JOSENHANS Katharina, Elbe-Sport/BSV HH, 38:41

Hamburger Meisterschaften

Neuer Hamburger Meister ist Mourad Bekakcha von der LG Wedel-Pinneberg. Der 31jährige, der erst seit gut zwei Jahren als Läufer dabei ist, gewann den Titel in 32:04. In Zukunft möchte der bisherige "Vielstarter" Bekakcha – er hatte erst letzten Sonntag einen Volkslauf-Halbmarathon gewonnen – einige Läufe weniger bestreiten und sich dafür ganz auf seine Weiterentwicklung und auf 31:xx Zeiten konzentrieren. Außerdem hat er einen "Verfolger", der heute seine erste Hamburger Meisterschaft schon als Vizemeister in 32:23 beendete: Jon-Paul Hendriksen aus Neuseeland ist erst seit April in Hamburg und startet für den TH Eilbeck. Dritter wurde Joris Brandt vom Hamburger SV in 32:57.

Bei den Damen wurde hinter Julia Lange (HSV, 37:14) Julia Luck von der LG Wedel-Pinneberg in 38:47 Vizemeisterin. Dritte war Manuela Sporleder vom 100 Marathon Club in 39:28.

Männer Top 3
1. Mourad BEKAKCHA, LG Wedel-Pinneberg, 32:04
2. Jon-Paul HENDRIKSEN (NZL), TH Eilbeck, 32:23
3. Joris BRANDT, Hamburger SV, 32:57

Frauen Top 3
1. Julia LANGE, Hamburger SV, 37:14
2. Julia LUCK, LG Wedel-Pinneberg, 38:47
3. Manuela SPORLEDER, 100 Marathon Club, 39:28
hella Laufcup

Der 20. Alsterlauf ist gleichzeitig der Auftakt zum 10. hella Laufcup. In Führung setzte sich bei den Männer Dennis Mehlfeld vom Lübecker SC, mit 30 Sekunden Vorsprung vor Mourad Bekakcha und Jon-Paul Hendriksen, bei den Frauen Katharina Josenhans vor Gabriele Schult und Karin Nentwig.

Von der Spitze bis ins Mittelfeld fiel auf, dass die Zielzeiten durchgehend etwas langsamer waren als im Vorjahr. Die Temperaturen waren zwar günstig, aber der anfangs noch nasse Asphalt und ein zeitweise auffrischender Wind bremsten.

Es ließ sich dann auch niemand von der Teilnahme abschrecken – mit 4193 Läufern kamen beinahe genauso viele ins Ziel wie 2008 (4403 inkl. zusätzlicher Teilnehmer für die deutschen Hochschulmeisterschaften).