So ganz nebenbei eignet sich das Jahrbuch auch als große Fundgrube für interessante Quiz-Fragen, die einer Prüfung auf Zulassung bei „Wer wird Millionär?“ durchaus standhalten könnten
Hilfreiche Informationen für Vereine und Verbände auf über 600 Seiten – Jahrbuch des Sports
Das Jahrbuch des Sports ist die Visitenkarte der Sportorganisationen. Das ist schon seit vielen Jahren so und trifft auch auf die neueste Ausgabe 2009/2010 zu, die jetzt im Schors Verlag (Niedernhausen) erschienen ist.
Das insgesamt 626 (!) Seiten umfassende handliche Buch bietet einen aktuellen Überblick über das „Who is who?“ im Sport und nennt im Kern alle Gremien und Entscheidungsträger in deutschen und internationalen Sportorganisationen mit Namen und Kontaktdaten. Es liefert somit – dieses gleich als Fazit vorab – wiederum wichtige Informationen als für Ver-antwortliche in Vereinen und Verbänden als gebündelte Arbeitshilfe, die zwar das Internet nicht überflüssig macht, aber manchmal noch schneller sein kann …
Enthalten sind selbstverständlich auch diesmal wieder Daten zu allen Mitgliedsverbänden des DOSB in den vier so benannten Gruppierungen: Landessportbünde (z.B. Landessportbund Brandenburg), Olympische Spitzenverbände (z.B. Deutscher Fechter-Bund), Nichtolympische Spitzenverbände (z.B. Deutsche Billard-Union), Sportverbände mit besonderen Aufgaben (z.B. Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband) sowie danach weitere Organisationen und Institutionen im Umfeld des DOSB (z.B. Nationale Doping Agentur). Im Kapitel „Sportverwaltung in Politik und Verbänden“ folgen u. a. Informationen über die Zuständigkeiten von Sportangelegenheiten im Deutschen Bundestag (z.B. Sportausschuss), in der Bundesregierung (z.B. Bundesminister des Innern) sowie innerhalb der Kommunalen Spitzenverbände (z.B. Deutscher Städtetag).
Auch alle amtierenden Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) sind nach dem Jahr ihrer Aufnahme von Joao Havelange (Brasilien, seit 1963) bis Claudia Bokel (Deutschland, seit 2008) genauso namentlich aufgeführt wie die derzeit 205 Nationalen Olympischen Komitees (NOK) nach Ländern von Ägypten über Guinea und Guyana bis Zypern.
Betrachtet man die Geschäftsbereiche und Gremien mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den einzelnen Mitgliedsorganisationen des DOSB etwas genauer, dann spiegeln diese Angaben auch immer etwas über den Status quo des „Innenlebens“ von Verbänden und Bünden und der damit verbundenen Prioritätensetzung von Aufgaben wider: Wer hätte schon gedacht, dass beispielsweise der Deutsche Basketball Bund über einen Vizepräsidenten für Bildung (Prof. Dr. Lothar Bösing) verfügt, dass beispielsweise der Deutsche Fußball-Bund eine 17-köpfige Kommission Ehrenamt und 21-köpfige Kommission Schulfußball eingerichtet hat und dass sich beispielsweise der Deutsche Turner-Bund unterhalb des Präsidiums (zehn Personen mit Präsident Rainer Brechtken an der Spitze) in drei Bereichsvorstände (Sportart-Entwicklung, Allgemeines Turnen, Olympischer Spitzensport) gliedert, zu denen jeweils zwischen sieben und neun Mitglieder gehören.
So ganz nebenbei eignet sich das Jahrbuch auch als große Fundgrube für interessante Quiz-Fragen, die einer Prüfung auf Zulassung bei „Wer wird Millionär?“ durchaus standhalten könnten – am Beispiel: Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) als nationaler Spitzenverband „beheimatet“ ebenso das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR), den Deutschen Reiter- und Fahrerverband (DRFV), die Erste Westernreiter Union Deutschland (EWU) sowie den Deutschen Akademischen Reiterverband (DAR) etc. Ganz abgesehen davon, dass sich schon allein diese Abkürzungen zum Quizspiel eignen könnten, wird es noch etwas schwieriger, wenn man in Erfahrung zu bringen hat, bei welchem dieser hier abgekürzten Verbände jetzt ein früherer Olympiasieger im Springreiten den Vorsitz führt.
Die richtige Antwort ist nachzulesen und lautet: Vorsitzender des DRFV ist Wolfgang Brinkmann (Herford), Goldmedaillengewinner von Seoul 1988 in der Mannschaft, übrigens zusammen mit Ludger Beerbaum, Dirk Hafemeister und Franke Sloothaak und mit seinem erfolgreichen Pferd „Bugatti Pedro“. Sorry – wem das zu schwer war, der fragt mit Hilfe des DOSB-Jahrbuches als verlässliche Quelle einfach nach dem ältesten Nichtolympischen Spitzenverband des DOSB. Das ist ziemlich zweifelsfrei der am 9. Mai 1869 gegründete Deutsche Alpenverein.
Das Jahrbuch des Sports 2009/2010 besteht nach dem Vorwort von DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach aus insgesamt neun Kapiteln: Zunächst wird auf 18 Seiten der DOSB selbst vorgestellt (z.B. Präsidium, Geschäftsbereiche, Deutsche Sportjugend, Präsidialausschüsse etc.). Es folgen detaillierte Informationen mit „Zahlen, Wettbewerbe, Auszeichnungen“ (z.B. Sportabzeichenstatistik), bevor im umfangreichsten Teil dann die verschiedenen Verbände, Organisationen und Institutionen aufgeführt sind. Der Band wird am Ende abgerundet mit sportpolitischen Statements u. a. vom Generalsekretär der CDU, Ronald Pofalla („Sport bewegt und verbindet“), und vom Bundesminister des Auswärtigen und Kanzlerkandidaten der SPD, Frank-Walter Steinmeier („Sport bringt uns zusammen“).
Das Jahrbuch des Sports 2009/2010 kann bezogen werden über die Schors-Verlags-Gesellschaft mbH, Postfach 1280, 65522 Niedernhausen/Ts. zum Einzelpreis von 19,00 Euro zuzüglich Nachnahmegebühr und Porto (4,20 Euro);
Kontakt und Bestellungen auch telefonisch 06127/8029 oder per Email unter schors.verlag(at)t-online.de.
Quelle: DOSB