Auch in seinem letzten Bahnrennen dieser Saison siegte währenddessen Kenenisa Bekele. Dabei gab es über 3.000 m ein ähnlich spannendes Finish wie im 5.000-m-WM-Finale genau 20 Tage zuvor
Äthiopiens Frauen melden sich in Thessaloniki zurück, Kenianerin Bisibori überzeugt über die Hindernisse
Äthiopiens Frauen sind beim World Athletics Final (WAF) in Thessaloniki auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Drei Wochen nach den Weltmeisterschaften von Berlin, wo die Kenianerinnen sowohl über 5.000 als auch über 10.000 m die afrikanischen Rivalinnen besiegt hatten, gewannen nun wieder die Äthiopierinnen.
Meseret Defar setzte sich dabei in einem eindrucksvollen Schlussspurt über 5.000 m in 15:25,31 Minuten knapp vor ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba (15:25.92) durch. Aufgrund eines langsamen, taktischen Rennens, bei dem die Favoritinnen sich auf den Schlussspurt konzentrierten, waren die Zeiten langsam. Dritte wurde die 5.000-m-Weltmeisterin Vivian Cheruiyot (Kenia) in 15:26,21. Läuferinnen aus Äthiopien und Kenia belegten die ersten neun Ränge in diesem Rennen.
Es war Tirunesh Diababa, die in Berlin verletzungsbedingt nicht hatte antreten können, die in der Schlussphase des 5.000-m-Laufes das Tempo forciert hatte und an der Spitze lief. Doch die Doppel-Olympiasiegerin von Peking 2008 ist noch nicht wieder in Bestform und musste sich auf der Zielgeraden im Spurt gegen Meseret Defar geschlagen geben.
„Nach der großen Enttäuschung in Berlin bin ich froh über diesen Sieg“, sagte Defar und erklärte: „Ich war vor der WM in sehr guter Form, doch dann bekam ich eine Erkältung und verlor auch Gewicht. Dadurch konnte ich in Berlin nicht gewinnen.“
Eine starke Leistung zeigte am Ende der Saison die kenianische 3.000-m-Hindernisläuferin Ruth Bisibori. Sie gewann das Rennen souverän mit einem Meisterschaftsrekord von 9:13,43 Minuten. Das ist immerhin die elftschnellste Zeit des Jahres. „Es war ein guter Lauf für mich, ich bin sehr zufrieden. Es ist mein erster Sieg bei einem derartig hochkarätigen Wettbewerb und ich hoffe, dass in der Zukunft viele weitere folgen werden“, erklärte die 21-Jährige Ruth Bisibori, die bei der WM in Berlin Platz sieben belegt hatte.
Im vergangenen Jahr war sie Olympia-Sechste und als 19-Jährige bereits WM-Vierte 2007. Ruth Bisibori ließ ihren Konkurrentinnen in Thessalonik keine Chance, allerdings fehlten in diesem Lauf die Medaillengewinnerinnen von der WM in Berlin. Auch die Plätze zwei und drei gingen bei warmem Wetter an Kenianerinnen: Milcah Cheywa lief 9:20,19 Minuten, ihr folgte Gladys Kipkemboi in 9:21,18.
Auch in seinem letzten Bahnrennen dieser Saison siegte währenddessen Kenenisa Bekele. Dabei gab es über 3.000 m ein ähnlich spannendes Finish wie im 5.000-m-WM-Finale genau 20 Tage zuvor. Wiederum kam es zum Aufeinandertreffen zwischen dem Äthiopier und dem früheren Kenianer Bernard Lagat (USA). Nach einem Bummeltempo der elf Läufer ging Kenenisa Bekele eingangs der letzten Runde an die Spitze und forcierte sein Tempo 250 Meter vor dem Ziel dann nochmals. Doch ausgangs der letzten Kurve kam genauso wie in Berlin Bernard Lagat mit enormer Geschwindigkeit nach vorne.
Wieder sah es so aus, als könnte der Amerikaner gewinnen, doch wiederum reichte es nicht. Denn Kenenisa Bekele sah die Gefahr kommen und konnte nochmals zulegen. In 8:03,79 siegte der Äthiopier vor Lagat (8:04,00). Dritter wurde der Kenianer Sammy Mutahi in 8:04,64. „Kenenisa hat schon wieder gewonnen – er ist eben der, der einfach immer siegt“, sagte Bernard Lagat, während der Äthiopier erklärte:
„Das war eine sehr lange Saison. Ich bin ziemlich müde und deswegen war dies jetzt definitiv mein letztes Rennen.“
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