Blog
19
09
2009

Vor rund zehn Tagen hatte Haile Gebrselassie in einem Interview allerdings gesagt: „Mein Ziel ist es, mit einem Weltrekord in Berlin zu gewinnen! Insgesamt bin ich in besserer Form als vor einem Jahr.“

Haile Gebrselassie: Berlin ist wie ,mein’ Marathon

By GRR 0

Haile Gebrselassie ist zurück zu ,seinem’ Marathon gekommen. „Ich danke den Veranstaltern aber auch den Menschen in Deutschland für ihre Unterstützung, so dass ich immer wieder nach Berlin kommen kann“, erklärte der Marathon-Weltrekordler, als er bei einer Pressekonferenz des 36. real,- Berlin-Marathon im Marriott Hotel am Potsdamer Platz auftrat.

„Es kommt mir in der Zwischenzeit vor wie ,mein’ Marathon“, fügte der 36-jährige Äthiopier hinzu, der dieses Rennen als erster Läufer zum vierten Mal gewinnen kann. Nach seinem Sieg im Jahr 2006 stellte Haile Gebrselassie 2007 und 2008 mit 2:04:26 beziehungsweise 2:03:59 Stunden jeweils Weltrekorde auf. Am Sonntag fällt der Startschuss mit 40.923 Läufern aus 122 Nationen um 9 Uhr auf der Straße des 17. Juni.

Haile Gebrselassie, der in seiner Karriere bisher 19 offizielle und sieben inoffizielle Weltrekorde aufstellte, hielt sich während der Pressekonferenz bezüglich konkreten Zeitzielen zurück. „Alle sprechen in Bezug auf Berlin über die Zeit, denn es ist eine tolle Strecke. Ich erwarte ein großes und tolles Rennen. Aber man muss auch sehen, dass alleine der Sieg schon eine große Leistung ist – ein Weltrekord ist etwas sehr spezielles“, erklärte Haile Gebrselassie, der sich seit Juni in Äthiopien auf das Rennen in Berlin vorbereitet hat.

Vor rund zehn Tagen hatte Haile Gebrselassie in einem Interview allerdings gesagt: „Mein Ziel ist es, mit einem Weltrekord in Berlin zu gewinnen! Insgesamt bin ich in besserer Form als vor einem Jahr.“ Die avisierten Zwischenzeiten, die Haile Gebrselassie am Freitag während der Pressekonferenz nannte, deuten darauf hin, dass der Weltrekord das klare Ziel ist. „Ich möchte die erste Hälfte nicht langsamer als 61:30 Minuten laufen. Beim 30-km-Punkt will ich schneller sein als im vorigen Jahr (2008 hatte er diesen Punkt in 1:28:25 Stunden passiert, d. Red.). Dann sehen wir, was auf den letzten zwölf Kilometern passieren wird. Warmes Wetter wäre natürlich generell nicht so gut.“ Bis zu rund 25 Grad sind für den
Sonntag vorhergesagt.

Das Thema in diesem Jahr ist natürlich das große Duell mit Duncan Kibet, der sich nach der  Pressekonferenz gemeinsam mit dem Äthiopier zu einem Foto stellte. Während einem minutenlangen Blitzlichtgewitter, das man in dieser Leichtathletik-Saison wohl nur in Verbindung mit Usain Bolt gesehen hat, umarmten sich die beiden großen Kontrahenten. Es war ein Bild, das den Laufsport einmal mehr als sympathische Sportart demonstrierte. Es sei eine Ehre, gegen Haile Gebrselassie laufen zu dürfen, hatte Duncan Kibet tags zuvor erklärt.

„Ich kann jetzt vorher nicht sagen, wie hart es werden könnte“, antwortete Haile Gebrselassie auf die Frage, wie er das Duell mit Duncan Kibet bewertet und ob er ihn auch als den stärksten Gegner sieht verglichen mit seinen bisherigen Konkurrenten in Berlin. „Alle sprechen über Duncan Kibet – er ist natürlich sehr gut, sehr stark. Aber es gibt auch noch andere Athleten in diesem Rennen. Wir wollen den Zuschauern auf jeden Fall eine große Show bieten“, erklärte Haile Gebrselassie und fügte hinzu: „Marathon ist etwas anderes als alle anderen Disziplinen.

Es geht hier nicht nur um deine Gegner oder um einen bestimmten Athleten. Du rennst in erster Linie gegen die Distanz. Es sind 42 Kilometer und du kannst nie genau wissen, was passiert. Die Distanz ist der größte Gegner – härter als alle Konkurrenten“, sagte Haile Gebrselassie, der bereits 1991 im Rahmen einer Ekiden-Staffel zum ersten Mal in Berlin an den Start gegangen war. Damals war er 18 Jahre alt.

Genau vier Wochen nach dem Ende der IAAF Leichtahtletik-Weltmeisterschaften in Berlin findet in der deutschen Hauptstadt das nächste hochkarätige Leichtathletik-Event statt. „Ich habe die Weltmeisterschaften im Fernsehen gesehen. Es gab viele gute Leistungen. Fantastisch war natürlich für uns Äthiopier der Doppelsieg von Kenenisa Bekele. Aber wir haben in Äthiopien natürlich auch alle Usain Bolt gesehen. Er ist ein Wunder. Nicht nur seine Leistungen, sondern auch seine Wirkung auf die Menschen. Usain Bolt füllt ein ganzes Stadion. Ich wünschte, ich könnte das auch. Das ist sehr gut für die Leichtathletik“, erzählte Haile Gebrselassie. „Aber vielleicht kann ich auch sagen, dass ich viele Zuschauer an die Strecke des Marathons locke.“ Es werden rund eine Million Menschen an der Strecke des real,- Berlin-Marathons erwartet.
 

race-news-service.com
 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply