Knappe Mehrheit – Leichtathletik: Istaf kommt in andere Hände – Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost

Die Wahl zwischen zwei respektablen Kandidaten fiel den Delegierten am Montagabend beim Verbandstag sichtlich schwer. Doch am Ende wurde Gerhard Janetzky (59) zum neuen Präsidenten des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) gewählt.

"Ich hoffe, dass ich während meiner Amtszeit diejenigen überzeugen kann, die mich nicht gewählt haben", meinte er mit Blick auf 30 Stimmen, die auf den Gegenkandidaten Stephan Sachs (35) entfallen waren, sieben Enthaltungen und eine ungültige Stimme.
 
Mit dieser knappen Mehrheit, einigen neuen und einigen bestätigten Präsidiumsmitgliedern geht der Unternehmensberater nun in die bis zum April 2012 dauernde Amtszeit. Vor der Wahl hatte er nicht nur für sein Programm geworben, er versuchte auch, bestehende Vorbehalte zu zerstreuen. "Ich weiß, dass es Leute gibt, die sagen: Erst hat er sich mit dem Istaf die Taschen voll gesteckt, jetzt will er auch noch die Macht im BLV."

Janetzky ist noch Geschäftsführer der das Istaf veranstaltenden LVG GmbH, doch neben der Bemerkung, dass er keinen Cent mit dem Istaf verdient habe, kündigte er auch eine "saubere Trennung" zwischen BLV- und Istaf-Amt an. Gegenüber der Morgenpost erklärte Janetzky, dass zum Jahresende die LVG aufgelöst oder zumindest ruhen werde. Er selbst und Mehrheitsgesellschafter Werner Gegenbauer zögen sich dann zurück.

Doch was wird aus dem Istaf? Noch verhandelt Janetzky mit den öffentlich-rechtlichen Sendern wegen zukünftiger Übertragungszeiten. Wenn überhaupt könnte von 2010 an eine neue GmbH davon profitieren, die das Istaf-Namensrecht übernehmen und ein Meeting veranstalten könnte. Janetzky sieht sich dabei "höchstens als Geburtshelfer". Weiteres Engagement seinerseits sei nicht geplant.

Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost, MIttowch, dem 30. September 2009