Bei den Wettkämpfen für Behinderte liess der Franzose Julien Casoli im Rollstuhl das Feld hinter sich. Jean-Marc Berset, der «Konditor von Bulle », gewann das Handbike-Rennen in unglaublichen 33’23’’.
Über 10.000 Läufern und Läuferinnen beim diesjährigen 17. Lausanne Marathon
Der 17. Lausanne Marathon und die Läufe im Halb- und Viertelmarathon waren ein grossartiges Ereignis, das vom ersten Augenblick an von der positiven Stimmung und grossen Begeisterunggetragen wurde, die vom Organisationskomitee im Laufe der Zeit immer stärker gefördert wurden.
Für die verschiedenen Wettkämpfe des Lausanne Marathon haben sich insgesamt 10 656 Teilnehmer angemeldet. Die meistgewählte Strecke war der Halbmarathon mit 4 251 Läufern. Beim Marathon standen 1 447 Läufer und Läuferinnen am Start.
Marathon-Sieg für Weyessa
Mehr Startgeld und gute Siegprämien! Das taktische Laufen stand wieder mehr im Vordergrund. Man lief nicht ganz so schnell wie gewöhnlich, das in den Vorjahresläufen eher zersplitterte Hauptfeld hat so wieder zu einer grösseren Einheit gefunden. Und wieder steht am Ende der Ballade ein Schlussakkord afrikanischer Klänge. Der Äthiopier Urgessa Weyessa, in Lausanne durch seine Ähnlichkeit mit dem 7-fachen Gewinner Tesfaye Eticha auch als der Weisse Wolf bekannt, hatte sich 2004 und 2008 den 2. Platz erkämpft.
Diesmal wollte er gewinnen, und mit 2h21’00“ hat er gewonnen, vor seinem bis dato vollkommen unbekannten Landsmann Girma Woyasa (2h22’09’’), der in der Schweiz Asyl beantragt hat. Lucien Epiney, ein junger Läufer aus dem Wallis, aus beruflichen Gründen derzeit in der Phase der Umsiedlung, ist mit 2h33’14’’ Dritter geworden. Eine eher durchschnittliche aber dennoch vielversprechende Zeit. Siegerin bei den Damen ist mit 2h54’59’’ Joanna Chmiel-Gront (Polen) vor Laurence Yerly-Cattin mit 2h55’55’’.
Tsige Vorku macht keine halben Sachen
Die Strecke mit der weitaus höchsten Teilnehmerzahl, der Halbmarathon, wurde von Tsige Worku dominiert. Die Äthiopierin lebt seit zehn Jahren in der Schweiz und ist seit Frühjahr 2007 mit einem jungen Schweizer verheiratet, mit dem sie in Echallens im Kanton Waadt wohnt. Sie hofft auf ein beschleunigtes Einbürgerungsverfahren, um mit Schweizer Pass schon bei den Europameisterschaften 2010 auf der 5 000 oder 10 000 m Strecke für die Schweiz zu starten.
Ihre Zeit beim Halbmarathon (1h14’36’’) verheisst nur Gutes, ebenso wie die 1h15’47’’ der Zweitplatzierten Laura Hrebec (Glion, Waadt). „Ich bin mit meinem Lauf sehr zufrieden und vor allem froh darüber, in Lausanne laufen zu können,“ sagt sie strahlend.
Bei den Wettkämpfen für Behinderte liess der Franzose Julien Casoli im Rollstuhl das Feld hinter sich. Jean-Marc Berset, der «Konditor von Bulle », gewann das Handbike-Rennen in unglaublichen 33’23’’.
Äthiopisches Duell im Viertelmarathon
Simon Tesfay und Tolossa Chengere, zwei äthiopische Asylbewerber, Meister im sportlichen Zweikampf, konnten sich selbst im Endspurt des Viertelmarathons kaum voneinander trennen: 29’55’’,8 die Zeit von Tesfay, 29’56’’,1 die von Chengere!
Schlussendlich kann man sagen, dass die gesamte Organisation des Lausanne Marathons viel Rückenwind hat und guten Zeiten entgegenblickt.
Michelle Bohin
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