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19
01
2010

In unserem Land hat sich als lokale Basis das dichte Netz der Sportvereine etabliert, das nach Hochrechnungen sogar engmaschiger sein soll als das der Apotheken und Pfarrämter.

DER DOSB KOMMENTAR – Für einen besseren Sport – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

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Das Sportjahr 2010 hat schon Fahrt aufgenommen. Das erste wichtige Etappenziel ist in Sichtweite: die 21. Olympischen Winterspiele in Vancouver. Auch danach geht es wieder Schlag auf Schlag.

Es folgen zahlreiche Welttitelkämpfe und Europameisterschaften in den verschiedenen Sportarten, von denen die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Südafrika einen, wenn nicht den Höhepunkt darstellt, zumindest was die weltweite mediale Aufmerksamkeit anbelangt. Doch dieser große globale Sport ist nur die eine Seite der Medaille.

Auf der anderen Seite finden sich all jene Menschen wieder, die alle möglichen Varianten aus der unerschöpflichen Vielfalt des Sports selbst aktiv betreiben. Sie haben das regelmäßige Sporttreiben in ihren Lebensalltag integriert. Sport ist für sie ein Stück Lebensqualität. Zu den Aufgaben der Sportorganisationen gehört auch, die Voraussetzungen zu schaffen und die Rahmenbedingungen sicherzustellen und fortwährend zu verbessern, damit all diejenigen, die Sport – ganz gleich auf welchem Niveau – betreiben wollen, dafür gedeihliche Möglichkeiten finden.

In unserem Land hat sich als lokale Basis das dichte Netz der Sportvereine etabliert, das nach Hochrechnungen sogar engmaschiger sein soll als das der Apotheken und Pfarrämter. Im Verein ist Sport am schönsten, so lautete denn auch einst ein Slogan des Deutschen Sportbundes, mit dem zum Vereinsbeitritt geworben wurde. Taugt dieser Superlativ auch im jetzt begonnenen Sportjahr 2010 noch als ein gültiger Güteausweis?

Was immer uns auch im Sportjahr 2010 erwartet, sollten wir uns immerzu daran erinnern, dass es zum Sport als ein bedeutsames gesellschaftliches Phänomen unserer Zeit an sich keine Alternative gibt: Wenn es den Sport nicht gäbe, müsste er erfunden werden. Deshalb sollten wir uns vergewissern, dass jeder Sport auch anders sein kann, dass wir selbst aber Gestaltungsspielräume dafür unentwegt nutzen können.

Diese „müssen sich an einem besseren Sport orientieren“, so hat es einmal Prof. Dr. Ommo Grupe, der Nestor der Sportwissenschaft in Deutschland und langjährige Vizepräsident des vormaligen DSB (auf-)fordernd formuliert.

Und so erinnern wir vorsichtshalber wieder einmal daran: Was für die einen Leistung und Wettbewerb im Sport ist, kann für die anderen Gesundheit und Wohlbefinden durch Sport bedeuten. Alle sollen ihren Weg zum Sport finden können.

Alle können so oder so daran mitwirken – für einen „besseren Sport“ im Jahr 2010.

Quelle: DOSB – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann   

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