Von Jung bis Alt werden die Frauen beim Schweizer Frauenlauf in Bern angesprochen. Als Bereicherung erwiesen hat sich letztes Jahr der Girls Sprint für die 4- bis 7-Jährigen. In diesem Jahr erhalten auch die 8- bis 11-Jährigen eine eigene Kategorie mit eigener Distanz.
Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft \“Swiss Runners 2010\“ – Auch für die Jüngsten – 24. Schweizer Frauenlauf am 13. Juni 2010
Wenn die mittlerweile fünfjährige Elena auf den Schweizer Frauenlauf zu sprechen kommt, nennt sie vor allem eine Begebenheit: die Clowns. «Die Clowns waren sehr lustig. Sie machten die Übungen falsch, machten immer das Gegenteil von dem, was die Leiterin vormachte.» Aufs Warm-up bezog die Kindergärtnerin ihre Aussage. Dieses wurde von der Top-Athletin Sabine Fischer geleitet. Doch Fischer hatte einen schweren Stand. Streckte sie sich beispielsweise, bückten sich die Clowns. «Das war lustig», sagt Elena, «ich machte alles, was die Clowns taten.»
Der Girls Sprint, die 500 Meter am Schweizer Frauenlauf, haben bei Elena einen bleibenden Eindruck hinterlassen. «Nach dem Rennen bekamen wir ein schönes T-Shirt. Dieses trage ich jetzt jeweils im Kindergartenturnen», sagt sie. Die Einzige ist sie dabei nicht: «Eine Kollegin war auch dabei und trägt dieses Shirt ebenfalls regelmässig.» Klar ist für Elena, dass sie erneut dabei sein wird beim Schweizer Frauenlauf. «Dann werde ich wohl nicht mehr eine rote Startnummer wie die Kleinsten tragen, sondern eine gelbe.»
Auch Lilly will starten
Elenas Vorfreude und Begeisterung sorgt aber in der Familie auch für ein «Problem». Lilly, die jüngere Schwester, möchte auch mitlaufen. Doch sie ist auch in diesem Jahr noch zu jung. «Ich freue mich jetzt schon, wenn sie auch starten darf», sagt Elena.
Die Clowns, welche bei den Kindern glänzend ankamen, sind ein weiteres Jahr dabei. Sie sorgen bei den Jüngsten für Entspannung und übernehmen bedeutende Aufgaben: neben dem Warmlaufen etwa das Zum-Start-Führen. Bei den Clowns handelt es sich um sogenannte «Spitalclowns». Die Spezialaufgabe am Schweizer Frauenlauf bezeichnet Nicolas Witte als einer ihrer Vertreter als «aufbauende Aufgabe». Um eine «sehr ähnliche Aufgabe wie im Spital» handelt es sich. «Wir sorgen für eine lockere Stimmung und nicht allzu viel Ernsthaftigkeit», beschreibt er. Locker geht es zu und her. Es wird viel gelacht. Und dabei vielfach vergessen, worum es geht.
Traditioneller Sozialbeitrag
Die Aufgabe als Clown am Schweizer Frauenlauf hat auch bei Nicolas Witte für Begeisterung gesorgt: «Als Mann unter derart vielen Frauen am Schweizer Frauenlauf – das ist schon speziell.» Als sehr positiv hat er die Stimmung erlebt: «Dieser heisse Tag sorgte für Emotionen, viele fröhliche Leute begegneten sich, und auf dem Bundesplatz herrschte ein ‹Glöif› wie sonst kaum.»
Die Inputs der Clowns werden auch von den Organisatoren geschätzt. «Wir profitieren gegenseitig voneinander», sagt Ryffel Running Event-Projektleiterin Catherine Imhof, «die Clowns bereichern den Frauenlauf, und der Frauenlauf sorgt für einen ansehnlichen Beitrag zugunsten der Stiftung Theodora.» Pro Teilnehmerin fliesst ihr ein Solidaritätsfranken zu. «Das ist gut investiertes Geld», finden die Frauenlauf-Macherinnen. Theodora verfolgt seit der Gründung im Jahr 1993 das Ziel, Kindern im Spital durch Freude und Lachen das Leiden zu lindern. Dazu organisiert und finanziert die Stiftung jede Woche den Besuch ihrer Traumdoktoren in zurzeit 39 Spitälern in der deutschen, französischen und italienischen Schweiz.
Im Zentrum
Nicht nur mit den Clowns wird beim Schweizer Frauenlauf etwas Bewährtes fortgesetzt. Fortgesetzt wird an diesem Laufevent für die Frau auch viel weiteres Traditionelles. Wiederum rücken die sportlichen Frauen für einen Tag völlig ins Zentrum. Sie prägen das Erscheinungsbild im Zentrum Berns. Sie laufen (über 5 oder 10 km), sie walken (über 5 oder 15 km) und sie feiern einen Tag nur für sich. Garantiert ist eine einzigartige Stimmung, eine professionelle Organisation, ein buntes Gemisch zwischen Elite- und Gelegenheitssport – ein Tag, an dem alles nebeneinander Platz findet. Da freuen sich die einen über ihre tollen Leistungen und andere sind schlicht froh über die Möglichkeit, sich in einem solchen Umfeld bewegen zu dürfen. Und garantiert sind zahlreiche strahlende Gesichter, in denen sich Freude und Stolz widerspiegeln.