Luke Kibet ist die erste hochkarätige internationale Verpflichtung für das Elitefeld des Marathons.
Weltmeister Luke Kibet und Günther Weidlinger treffen beim Wien-Marathon aufeinander
Luke Kibet, der Marathon-Weltmeister von Osaka 2007, wird beim Wien-Marathon am 18. April starten. Der Kenianer siegte bereits vor drei Jahren bei dem Rennen und will sich diesmal erneut international in Szene setzen.
Für Österreichs Marathonrekordler Günther Weidlinger wird sein Wien-Start damit noch reizvoller: „Kibet ist ein ganz Großer. Ich hoffe, dass ich ihn fordern kann. Einmal habe ich ihn sogar schon geschlagen“, sagte Weidlinger.
Luke Kibet ist die erste hochkarätige internationale Verpflichtung für das Elitefeld des Marathons. Der 26-jährige Kenianer kehrt damit an jenen Ort zurück, wo er vor drei Jahren seinen Aufstieg in die Weltklasse gestartet hat. In Wien feierte Kibet im April 2007 in 2:10:07 Stunden den ersten großen Marathonsieg seiner Karriere. Die Nominierung für das kenianische Weltmeisterschaftsteam war die Folge.
Bei den Titelkämpfen in Osaka (Japan) triumphierte er wenige Monate später bei enormer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit in 2:15:59 Stunden. Sein Vorsprung von 1:19 Minuten auf den zweitplatzierten Mubarak Shami (Katar) ist der größte, den je ein Marathon-Weltmeister bei seinem Titelgewinn herauslaufen konnte.
Kibet musste nach seiner Sternstunde bei der Weltmeisterschaft mehrere Rückschläge hinnehmen. Zum Jahreswechsel 2007/’08 wurde der zweifache Vater bei politischen Unruhen, die in Kenia als Folge einer umstrittenen Präsidentschaftswahl zu bürgerkriegsartigen Zuständen geführt hatten, von einem Steinwurf am Kopf getroffen. Kibet wollte einem Gewaltopfer zu Hilfe kommen. Er erlitt dabei eine Gehirnerschütterung und musste drei Wochen pausieren. Im Februar 2008 wurde er ein weiteres Mal attackiert und entging nur knapp einem Hinterhalt.
Später waren es Verletzungen an der Achillessehne, die ihn stoppten. Mit Siegen und Streckenrekorden beim Singapur-Marathon 2008 und 2009 hat er jedoch bewiesen, dass weiter mit ihm zu rechnen ist. Vor allem sein jüngster Erfolg in Singapur am 6. Dezember 2009 darf sehr hoch eingeschätzt werden. Bei Temperaturen von 31 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 77 Prozent erzielte er trotz leichter Verletzungsprobleme einen neuen Kursrekord von 2:11:25 Stunden.
Für Österreichs Marathonrekordler Günther Weidlinger (2:10:47 Stunden) gewinnt der Wien-Marathon damit zusätzlich an Reiz. Weidlinger hat bereits angekündigt, sein Rennen nicht auf eine bestimmte Zeit hin auszulegen, sondern sich an der Spitzengruppe zu orientieren: „Luke Kibet ist auf jeden Fall ein sehr interessanter Gegner. Er ist ein ganz Großer, das hat er zuletzt in Singapur gezeigt. Ich hoffe natürlich, dass ich ihn auch fordern kann. Beim Great Manchester Run über 10 Kilometer habe ich Kibet sogar schon geschlagen.“ Weidlinger siegte bei diesem stark besetzten Straßenrennen am 18. Mai 2008 in 28:10 Minuten, Kibet wurde elf Sekunden dahinter Fünfter.
Derzeit im Trainingslager in Chiclana (Spanien) ist Weidlinger mit seiner aktuellen Form sehr zufrieden: „Ich bin in sehr guter Verfassung“, sagte der 31-jährige Oberösterreicher, der derzeit etwa 180 bis 200 Trainingskilometer pro Woche absolviert.
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