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01
03
2010

Das extreme Wetter hatte natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Rennen der Eliteläufer. Masakazu Fujiwara gewann das Rennen in 2:12:19 Stunden. Er ist der erste Japaner, der beim neuen Tokio-Marathon triumphierte. Die Russin Alevtina Biktimirova entschied das Frauenrennen in 2:34:39 für sich.

Tokio-Marathon mit Regen, Schnee, Tsunami-Warnung und Rekordfeld

By GRR 0

Vor drei Jahren wurden die Läufer bei der Premiere des neuen Tokio-Marathons von eiskaltem Regen begrüßt, im vergangenen Jahr gab es stürmischen Wind während des Rennens. Doch bei der vierten Auflage von Japans größtem Rennen über die klassischen 42,195 km kam es noch viel schlimmer für die Läufer: Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt, Regen der später in Schnee überging und obendrein auch noch eine Tsunami-Warnung für das Zielgebiet an der Küste beeinträchtigen den Lauf.

Trotz allem ist der Tokio-Marathon so gefragt wie kein anderes Rennen auf der Welt: Die unglaubliche Zahl von 272.134 Läufern bewarben sich in Tokio um eine Startnummer. Die Rekordzahl von 32.000 Läufern erhielt schließlich eine Startzusage. Tokio hat ganz klar das Potenzial eines Tages zum größten Marathonrennen der Welt zu werden. Und die Japaner hätten auf jeden Fall eine Berechtigung für die World Marathon Majors (WMM).

Das extreme Wetter hatte natürlich entsprechende Auswirkungen auf die Rennen der Eliteläufer. Masakazu Fujiwara gewann das Rennen in 2:12:19 Stunden. Er ist der erste Japaner, der beim neuen Tokio-Marathon triumphierte. Die Russin Alevtina Biktimirova entschied das Frauenrennen in 2:34:39 für sich.

„Da es so kalt war, war mir klar, dass es nicht möglich sein würde, eine schnelle Zeit zu laufen. Deswegen habe ich mich darauf konzentriert, das Rennen zu gewinnen“, erklärte Masakazu Fujiwara, der in Japan 2003 für Furore gesorgt hatte, als er bei seinem Debüt den Lake Biwa-Marathon in 2:08:12 Stunden gewonnen hatte. Es ist die bis heute schnellste Debüt-Zeit eines Japaners. Danach stoppten ihn mehrfach Verletzungen in der Folge von zu hartem Training.

Doch in Tokio hat sich Masakazu Fujiwara nun eindrucksvoll zurückgemeldet. Bei Kilometer 33 hatte er kurzzeitig das Tempo an der Spitze forciert. Dann ließ sich der Japaner wieder etwas zurückfallen, um dann bei 40 km entscheidend anzugreifen. „Dies war genau mein Taktikplan“, erklärte Fujiwara, der sich zutraut, zukünftig rund sechs Minuten schneller zu laufen – wenn die Bedingungen stimmen. „Ich hatte mich auf ein derart schnelles Rennen vorbeireitet.“

Platz zwei belegte in Tokio Arata Fujiwara mit 2:12:34 Stunden, Dritter wurde Atsushi Sato in 2:12:35. Die Japaner belegten die ersten fünf Plätze. Offenbar kamen die stark eingeschätzten Afrikaner an diesem Tag mit den extremen Bedingungen nicht zurecht. Rachid Kisri (Marokko) war als Siebenter in 2:12:59 der Beste von ihnen.

Anders als bei den Männern entwickelte sich das Frauen-Rennen bei Eiseskälte. Die Russin Alevtina Biktimirova ergriff dabei frühzeitig die Initiative und löste sich nach 12 km von ihren Konkurrentinnen. Kontinuierlich baute sie ihren Vorsprung aus. Der war dann schließlich so groß, dass sie auch nicht mehr in Gefahr geriet, als sie ab der 35-km-Marke deutlich langsamer wurde. „Nachdem ich im vergangenen Jahr Vierte war, freue ich mich natürlich besonders, dass ich dieses Mal gewonnen habe“, sagte Alevtina Biktimirova, die ihren zuvor größten Marathonsieg 2005 in Frankfurt gefeiert hatte.

Damals gewann sie in ihrer immer noch aktuellen Bestzeit von 2:25:12. Diese Zeit wollte sie eigentlich in Tokio angreifen. „Deswegen bin ich auch schnell losgelaufen. Aber aufgrund der Kälte merkte ich, dass ich diese Zeit nicht erreichen kann. Deswegen ging es mir im zweiten Teil des Laufes nur noch um den Sieg.“

Mit fast zwei Minuten Rückstand belegte Robe Guta (Äthiopien) Rang zwei (2:36:29), Dritte wurde die Rumänin Nuta Olaru mit 2:36:42. Maki Kono war als Vierte die beste Japanerin (2:39:01).

race-news-service.com

Leading Results –
Men:

Masakazu Fujiwara   2:12:19  (15:15, 15:11, 15:25, 15:52, 15:59, 15:56, 15:37, 16:24, 6:40)
Arata Fujiwara   2:12:34
Atsushi Sato    2:12:35
Yuki Kawauchi  2:12:36
Tomoya Adachi  2:12:46
Joseph Mwaniki (KEN)  2:12:53
Rachid Kisri  (MAR)  2:12:59
Takaaki Koda   2:13:04
Salim Kipsang (KEN)  2:13:16

Women:
Alevtina Biktimirova (RUS)    2:34:39

Robe Guta (ETH)      2:36:29
Nuta Olaru (ROU)    2:36:42
Maki Kono       2:39:01
Yang Jing (CHN)    2:41:04
Yumi Sato      2:43:01
Wakana Hanado    2:44:03
Julia Mumbi (KEN)    2:45:11

Splits (Men):
5Km  15:11    Masatomo Sugimoto  
10Km  30:24   (15:13)   Sugimoto
15Km  45:49   (15:25)  Sugimoto
20Km  1:01:41 (15:52)  Cyrus Njui (KEN)
Half  1:05:13
25Km  1:17:41 (16:00)  Elijah Sang (KEN) 
30Km  1:33:36 (15:54)  Akinori Shibutani 
35Km  1:49:14 (15:36)  Arata Fujiwara
40Km  2:05:39 (16:25)  Salim Kipsang (KEN)
Finish  2:12:19 (6:40)  Masakazu Fujiwara

Splits (Women):
5Km  17:34    Alevtina Biktimirova (RUS)
10Km  34:56 (17:22)  Biktimirova
15Km  52:04 (17:08)  Biktimirova
20Km  1:09:30 (17:26)  Biktimirova
25Km  1:27:24 (17:54)  Biktimirova
30Km  1:45:43 (18:19)  Biktimirova
35Km  2:04:46 (19:03)  Biktimirova
40Km  2:25:17 (20:31)  Biktimirova
Finish  2:34:39 (9:22)  Biktimirova

author: GRR

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