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02
03
2010

Wichtig ist für Simon Dörflinger dabei, dass er sein Studium und den Leistungssport vereinbaren kann. „Was ich studieren möchte, das weiß ich noch nicht. Ideen habe ich schon"

Simon Dörflinger – ein Hindernistalent mit Biß – GRR-Nachwuchs-Förderpreis – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

19jähriger Südbadener erhält den GRR-Nachwuchs-Förderpreis – Perspektiven für Endzeiten zwischen 8:20 und 8:25 Minuten

„Simon ist ein Modellathlet, der einmal auch eine 8:20 bis 8:25 laufen kann“ schätzt Trainer Jens Boyde die Perspektive seines Schützlings Simon Dörflinger über die Hindernisdistanz ein. Das 19jährige Talent im Trikot des LC Rothaus Breisgau ist der deutsche Jugendmeister über 2000 m Hindernis und 3000 m, ein Doppelschlag innerhalb von nur 24 Stunden bei den Titelkämpfen in Rhede am Niederrhein. „Für mich war dies ein Traum-Wochenende“ bekannte der Südbadener selbst mit Abstand.

Aber nicht nur diese beiden Meistertitel, sondern auch seine 10 km-Marke von 31:16 Minuten waren Grund genug für German Road-Races, den Schützling von Jens Boyde mit dem GRR-Nachwuchs-Förderpreis zu ehren.

Eine überaus erfolgreiche Saison 2009 – trotz einiger Handikaps. „Wegen des Abiturs habe ich die Saison spät begonnen, mich eher mit kleinen Rennen in Form gebracht. Die U 20-EM auf der Bahn kam für mich zu früh, im Herbst fehlte mir im Cross wegen einer Erkrankung dann die nötige Tempohärte“, so der Rückblick auf die Halb-Saison im Zeitraffer.

Zur Leichtathletik kam er als 14jähriger, nicht zuletzt, weil seine beiden Brüder bereits beim TV Wehr trainierten. „Ich habe anfangs alles mitgemacht, was kam. Und dazu habe ich noch die eine oder andere Extra-Laufeinheit drangehängt!“ Die Vorliebe zum Laufen weiß er im Prinzip nicht zu erklären. „Ich laufe einfach gerne!“ Ein Vorbild, gar im Hindernislauf, hat er keines, der junge Mann, der nach wie vor seinem TV Wehr die Treue hält. „ich bewundere einfach die Leistungen!“

Vor allem dann, wenn ein Weißer im Elitefeld der von Ostafrikanern geprägten Hindernisrennen mitmischt. „Warum sollte ich nicht auch dort einmal landen?“ fragt er sich dabei. Er hat einen Traum: „Ich weiß, dass es ein weites Stück ist. Aber ich kann mir das gut vorstellen!“ Wichtig ist für Simon Dörflinger dabei, dass er sein Studium und den Leistungssport vereinbaren kann. „Was ich studieren möchte, das weiß ich noch nicht. Ideen habe ich schon. Wenn möglich, dann natürlich in Freiburg. Weil ich dort ideale Bedingungen und außerdem meinen Trainer vor Ort habe“.

Seit vier Jahren trainiert Simon Dörflinger bereits bei Jens Boyde, dem Landestrainer. Und er hat die richtige Mischung im Training für seinen Schützling gefunden, der bereits mit Siebzehn Dritter der Titelkämpfe seiner Alterskategorie war. „Er ist ein eher kräftiger Läufer, der nicht so starke Ausdauerwerte hat. Da muss man sich im Training eben etwas anders orientieren“, kommentiert vielsagend Trainer Boyde.

Derzeit absolviert er seinen Zivildienst bei der Sportmedizin in Freiburg – und hat genügend Zeit, sich seinen Trainingseinheiten zu widmen. Auch wenn es auf den ersten Blick aussehen mag, verletzungsanfällig ist der junge Bursche aus Wehr nicht. „Eher einmal eine Erkältung“.

Wie geht es weiter für Simon Dörflinger? „Ich bin nicht der Cross-Typ. Auf die Deutschen in Stockach werde ich verzichten und trainiere lieber intensiv weiter!“ Konsequenz pur! „Mein Hauptziel ist, bei der DM der Junioren und Aktiven auf dem Treppchen zu stehen. Aber gleichzeitig möchte auf den Strecken von 800 m bis 5000 m schöne Zeiten laufen!“

Klingt zunächst eher unverbindlich, aber Simon Dörflinger legt präzise nach: „Unter 8:50 wäre 2010 schon drin!“ Und ein Blick in die DLV-Saisonbestenliste verrät, welche Möglichkeiten sich alleine schon damit in Deutschland, einem der großen Traditionsländer des Hindernislaufens auftun. Hinter Steffen Uliczka (8:26,18) und Filmon Ghirmai (8:28,43) klafft nämlich eine unerklärlich große Lücke, denn der Erfurter Marcus Schöfisch folgt als Dritter mit bereits 8:55,75 Minuten. Raum genug für den jungen Mann aus dem Südbadischen!  

Wilfried Raatz

 

Der GRR-Förderpreis

Die Interessengemeinschaft der deutschen Straßenlauf-Veranstalter German Road Races (GRR) vergibt einen Förderpreis mit welchem talentierte junge Läufer mit internationalen Perspektiven unterstützt werden. Der Förderpreis ist mit einem Preisgeld dotiert und soll zur Finanzierung von Trainingslagern und physiotherapeutischen Begleitmaßnahmen zur Verfügung stehen.

 

2008:

Anna Hahner
Robert Krebs

2004:

Zelalem Martel
Eva-Maria Stöwer

 

author: GRR

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