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09
03
2010

Die Mosaikläufe in Frauenfeld, Altstätten, Rapperswil, Glarus und Gossau leben von ihrer familiären Atmosphäre. Diese schätzen auch die Rollstuhlsportler, vor allem in Gossau und neu auch in Frauenfeld.

Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2010“ – Fünfmal Stadtlauf-Stimmung – Laufmosaik Ostschweiz

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Mit dem Weihnachtslauf in Gossau schliessen wir seit Jahren das Sportjahr ab», sagt Marcel Hug. Der Thurgauer aus Pfyn fuhr mit seinem Rollstuhl bereits als Jugendlicher im Dezember in Gossau. Dort machte er Bekanntschaft mit einer warmen, familiären Stimmung. Gossau war sein Heimrennen. Die Begeisterung ist bis heute geblieben. «Viele Leute und lauter Applaus – das motiviert», sagt Hug. «Zeigen, was Rollstuhlsport ist», will er.

Vielfach geraten die Zuschauer ins Staunen übers Spektakel, über die horrenden Tempi, die fein abgestimmten Manöver. Und Hug, der zweifache Bronzemedaillengewinner an den Paralympics von 2004, 10 000-Meter-Weltmeister und mehrfacher Europameister, fühlt sich im Element: «Wir Rollstuhlsportler werden in Gossau hervorragend aufgenommen, wir schätzen es, unser Können einer breiten Öffentlichkeit zu demonstrieren.»

Es ist zu wissen, dass eine solche Integration der Rollstuhlsportler eher selten ist an Schweizer Volksläufen. Auch die Appenzellerin Sandra Graf schätzt diese raren Startmöglichkeiten in der näheren Umgebung: «Eine solche Anerkennung ist wunderschön.»

Mit dem Stadtlauf von Frauenfeld bietet sich Hug und Graf ein weiterer Mosaiklauf als Startgelegenheit – ebenfalls eine attraktive Startgelegenheit und das bereits Ende August. Hug kommt auch diese gelegen: «Frauenfeld kennen wir, weil wir oft hier trainiert haben.» Als «nicht eben einfach» präsentiert sich die Herausforderung. Passagen mit Kopfsteinpflaster statt Teer, einige Steigungen und viele Kurven fordern die Teilnehmenden technisch heraus.

Die beiden Laufmosaik-Veranstaltungen nehmen für die Rollstuhlfahrer eine Sonderstellung im Laufkalender ein. Weitere Startmöglichkeiten bieten sich ihnen selten, etwa noch an der Jungfrau-Meile am Vorabend des Jungfrau-Marathons oder der Halbmarathon beim Lausanne Marathon. Trotzdem, beklagen wollen sich weder Hug noch Graf. «Für mich stimmts so», sagt Hug dazu. Schliesslich gilt seine Konzentrationden Höhepunkten auf der Bahn. Da lassen sich nicht allzu viele Strassenrennen bestreiten. Und Graf ergänzt: «Mehr Strassenrennen könnten auch zu viel werden, zu viel Energie fressen.»

Aus dem Training heraus

Spezifisch vorbereitet tritt Hug jeweils weder in Gossau noch in Frauenfeld an. «Just for fun», misst er sich, sagt: «Da geht es nicht tierisch ernst zu und her, steht der Spass im Vordergrund.» Dennoch versucht er jeweils das Optimum zu zeigen. Er schätzt, was die Organisatoren für die Rollstuhlsportler tun. Besonders ideal in Gossau: «Hier endet für viele Junge die Saison.» Ideal könne dies geschehen, denkt er, denn «die Strecke ist nicht zu lang und nicht zu anspruchsvoll». Und nach dem Rennen sind alle Rollstuhl-Fahrerinnen und -Fahrer zum Nachtessen eingeladen. «Zu diesem Rennen gehört deshalb immer auch Geselligkeit und Spass», sagt Hug.

Für die Volksläuferinnen und Volksläufer bieten auch die restlichen Mosaik-Läufe in Rapperswil, Glarus und Altstätten einen stimmungsvollen Rahmen. Auch sie führen auf kurzen Runden über humane Totaldistanzen und motivieren mit ihrer Ausstrahlung Jung und Alt, Gelegenheitsläufer und Ambitionierte.

Über Tradition verfügen alle fünf: Frauenfeld wird bereits zum 31. Mal durchgeführt, alle andern mindestens zum 23. Mal. Und der Altstätter Städtlilauf feiert die 25. Austragung.

Mehr Informationen zum Laufmosaik Ostschweiz 2010 unter www.laufmosaik.ch.

 

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