Parallel zu den sportlichen Erfolgen spiegelte sich der Stellenwert der Eliteschulen des Sports zugleich in der Zusammensetzung des Olympiateams wieder.
System der \“Eliteschulen des Sports\“ hat sich bewährt
Das System der „Eliteschulen des Sports“ in Deutschland war auch bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver die Grundlage für den Erfolg.
Insgesamt waren am Gewinn der 30 olympischen Medaillen der deutschen Mannschaft 43 Athletinnen und Athleten beteiligt, von denen 35 eine Eliteschule des Spots erfolgreich besucht haben. Ein Medaillengewinner drückt noch in Oberstdorf die Schulbank: der 18-jährige Johannes Rydzek, der im Teamwettbewerb in der Nordischen Kombination Bronze gewann.
Das heißt: Insgesamt gehen fast 84 Prozent aller deutschen Medaillen von Vancouver, Whistler und Richmond auf das Konto von Eliteschülern.
Dazu zählen Bobfahrer André Lange, der in Oberhof zur Schule ging und mit vier Mal Olympiagold nun der erfolgreichste aller Bobpiloten ist, die Rodel-Olympiasieger Tatjana Hüfner (Eliteschule des Sports Oberwiesenthal) und Felix Loch (Eliteschule des Sports Berchtesgaden) und die Goldmedaillen-Gewinnerinnern Daniela Anschütz-Thoms, Stephanie Beckert und Katrin Mattscherodt (Eisschnelllauf), alle Absolventinnen der Eliteschule des Sports in Erfurt.
In diese Reihe gehören ebenfalls die Alpinski-Rennläuferinnen Maria Riesch und Viktoria Rebensburg (beide Berchtesgaden) und die Skilangläuferinnen Claudia Nystad (Eliteschule des Sports Oberwiesenthal) und Evi Sachenbacher-Stehle (Berchtesgaden). Auf anderen Wegen zu olympischen Meriten gelangten aus der deutschen Vancouver-Mannschaft einzig Magdalena Neuner und Martina Beck (Biathlon), Richard Adjei (Bob), Kerstin Szymkowiak (Skeleton), Anni-Friesinger-Postma (Eisschnelllauf), Aljona Savchenko (Eiskunstlauf) und Miriam Gössner (Skilanglauf).
Steigerung gegenüber Turin 2006
Parallel zu den sportlichen Erfolgen spiegelte sich der Stellenwert der Eliteschulen des Sports zugleich in der Zusammensetzung des Olympiateams wieder. Von den insgesamt 153 deutschen Sportlerinnen und Sportlern, die für die XXI. Winterspiele als deutsche Teilnehmer nominiert wurden, waren 82 ehemalige oder aktuelle Schüler von „Eliteschulen des Sports“. Das entspricht einer Quote von 53,6 Prozent und bedeutet eine weitere Steigerung gegenüber den Winterspielen von 2006 in Turin, bei denen 78 von 162 oder 48,1 Prozent der deutschen Teilnehmer aus einer Eliteschule des Sports kamen.
„Gerade in Einzelsportarten ist meines Erachtens heute gar kein anderer Weg mehr möglich, um ganz nach oben zu kommen. In diesen Sportarten ist das System der Eliteschulen des Sports alternativlos“, sagt Kanu-Olympiasieger Andreas Dittmer, der nach dem Ende seiner sportlichen Karriere seit Anfang vorigen Jahres beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) im Ressort „Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement“ für Sportsponsoring und Sportförderung tätig ist.
Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt die Eliteschulen des Sports bereits seit 1997, also seit der Begründung dieses Fördersystems. Der DSGV ist somit der erste Olympia Partner des deutschen Sports, der nicht nur die aktuelle Olympiamannschaft unterstützt, sondern zugleich systematisch zur Entwicklung und zum Aufbau des deutschen Teams beiträgt und mit Dittmer nun einen Mann in seiner Berliner Zentrale weiß, der eine Eliteschule des Sports einst selbst durchlief und sich damit bestens auskennt.
Erst recht vor dem Hintergrund der jüngsten Olympia-Bilanz gelte es Dittmer zufolge „dieses wichtige Strukturelement im Blick zu behalten und zukunftsfähig zu gestalten“. In diesem Sinne wird eine Evaluation einen wichtigen Beitrag leisten, die im Laufe der nächsten Monate auf sämtliche der momentan existierenden 40 Eliteschulen des Sports im gesamten Bundesgebiet zukommt. Diese gründliche Analyse wird derzeit akribisch vorbereitet, zum Beispiel indem ein aktualisierter und präzisierter Kriterienkatalog erstellt wurde.
„Wir verstehen uns in diesem Prozess als Partner, der Wert darauf legt, dass die Qualitätskriterien an den Verbundsystemen Schule und Leistungssport in der Praxis tatsächlich eingehalten werden. Grundsätzlich muss das Ziel sein, dass dort, wo Elite drauf steht, auch Elite drin sein muss“, sagt Andreas Dittmer. „Beispielsweise sind leistungsstarke Trainingsgruppen mit genügend Bundeskadern oder die auf die jungen Talente zugeschnittenen zeitliche Flexibilisierung von Schul- und Trainingsabläufen zwei der unerlässlichen Kriterien.
Selbstverständlich ist uns als Förderer bewusst, dass Bildungspolitik der Hoheit der jeweiligen Bundesländer unterliegt. Trotzdem muss es möglich sein, an jede Eliteschule des Sports ein- und denselben Maßstab anzulegen, egal in welchem Bundesland sie sich befindet. Mit der Evaluation werden wir die Chance bekommen, sowohl ein objektives Bild von den einzelnen Standorten zu erhalten als auch einen genauen Überblick über die aktuelle Situation des Gesamtsystems aller Eliteschulen des Sports.“
Quelle: DOSB