4. Senioren-Hallen-WM – Eine Nachbetrachtung – Karl-Heinz Flucke berichtet

Schaut man sich die Statistik dieser "jungen" Meisterschaft, der Senioren-Hallen-WM, an, kommt vielleicht so manch einer ins Grübeln. Waren es 2004 bei der 1. Hallenweltmeisterschaft mit Winterwurf und Crosslauf im heimatlichen Sindelfingen 2.637 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, steigerten sich die Meldezahlen in Linz (Österreich) 2006 auf 3.366 Teilnehmer und Clermont-Ferrand (Frankreich) sogar auf glatte 3.600.

In diesem Jahr, zum ersten Mal auf dem nordamerikanischen Kontinent ausgetragen, kamen gerade 1.379 gemeldete Starter zusammen.

Im Vorfeld der Meisterschaften hatte man mit deutlich mehr Teilnehmern aus den USA und dem ausrichtenden Land Kanada gerechnet. Es kamen aber nur 297 Meldungen aus den USA und 463 aus Kanada zusammen.

In einigen Disziplinen waren erfolgreiche Athleten früherer Tage an den Start gegangen. Bill Collins, einst Olympiateilnehmer im Sprint und in der 4×100-Meter-Staffel, zeigte, welche eindrucksvollen Ergebnisse (60 m: 7,67 sec, 200 m: 24,23 sec, 400 m: 56,06 sec und 4×200 m Staffel: 1:46,96 min) man auch im Alter von 59 Jahren noch erzielen kann. Auch im Crosslauf traf man auf den 42-jährigen Elarbi El Khattabi (Marokko), der den 10. Platz bei den Olympischen Spielen 1992 (Barcelona) im Hindernislauf belegt hatte und als schnellster Crossläufer dieser Weltmeisterschaft in die Statistiken einging.

Zwei Weltrekorde durch deutsche Athletinnen

Zwei deutsche Athletinnen trugen sich in die Weltrekordliste der Hallenergebnisse ein: Zdenka Kirsch (W80) stellte mit 19:07,34 Minuten einen neuen Weltrekord im 3.000-Meter-Lauf auf und Ulrike Engelhardt (W50) erzielte im selten in einer Halle ausgetragenen Gewichtswurf mit 15,59 Metern eine neue Weltbestleistung.

Das deutsche Team erreichte hinter den USA und Kanada mit 115 Medaillen wieder ein eindrucksvolles Ergebnis und kehrte als stärkstes europäisches Team aus Übersee zurück.

Fortsetzung der Erfolge in zwei Jahren

Hoffen wir, dass in zwei Jahren vom 3. bis 8. April 2012 im finnischen Jyväskylä bei den 5. Senioren-Hallenweltmeisterschaften, zu denen wieder 3.500 Athleten erwartet werden, die Erfolgsgeschichte für das DLV-Team fortgeschrieben wird.

Ein Dankeschön geht an die kanadischen Ausrichter der 4. Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren. Die Organisatoren haben sehr gute Arbeit geleistet. Das Team um Bob Crowden, Judy Armstrong und Wilma Stonehocker war mit seinen zahlreichen Volunteers rund um die Uhr hilfsbereit und ansprechbar und verbreitete eine sehr angenehme Atmosphäre. Die stets freundlichen und kompetenten Kampfrichter verrichteten korrekte Arbeit.

Nächste Aufgaben stehen bevor

Das deutsche Team, mit 115 erzielten Medaillen drittstärkste Nation nach den USA und Kanada, hat sechs tolle, ereignisreiche Tage in British Columbia erleben dürfen und sich sehr wohlgefühlt.  

Das Deutsche Team sagt herzlichen Dank an die kanadischen Ausrichter und freut sich jetzt schon auf die nächsten internationalen Begegnungen in Cerdanyola del Valles (Spanien/EM Berglauf) und Nyiregyhaza (Ungarn/EM Stadia).

Karl-Heinz Flucke