Mark Milde, verantwortlich für die Top-Athleten in Wien - und der Race Director vom Berlin-Marathon erwartet schnelle Zeiten in Wien: "Der Wetterbericht vom Sonntag ist für schnelle Zeiten optimal, wir können uns auf ein schnelles Rennen bei den Männern und den Frauen freuen".
Felix Limo in Wien bereit für bessere Zeiten – Mark Milde erwartet bei schönem Wetter schnelle Zeiten
Ein Jahr nachdem die Elitefelder des Wien-Marathons ausschließlich mit Debütanten besetzt waren – ein Novum bei den großen City-Marathonrennen – steht am Sonntag bei der 27. Auflage des Traditionslaufes das wohl stärkste Feld in der Geschichte der Veranstaltung am Start.
Eine Reihe von Athleten mit großer Erfahrung werden im Gegensatz zum vergangenen Jahr die 42,195 km rennen. Acht von ihnen haben Bestzeiten von unter 2:10 Stunden. Während bei den Männern Felix Limo (Kenia) als Favorit gilt, fällt diese Rolle bei den Frauen Luminita Talpos (Rumänien) zu. Alle Laufwettbewerbe zusammengerechnet, haben sich für den Vienna City Marathon über 32.500 Athleten angemeldet – so viele wie noch nie.
Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:06:14 Stunden geht Felix Limo ins Rennen. Damit wird der Kenianer der schnellste Läufer, der je in Wien gestartet ist. Nach Siegen in Rotterdam, Berlin, Chicago und London in den Jahren 2004 und 2005 war es zuletzt eher ruhig um Felix Limo. „Ich hatte ein Rückenproblem, das sich hinzog. Aber jetzt ist es ok“, sagt der 29-jährige Kenianer, der eine Zeit zwischen 2:07 und 2:08 für möglich hält. Obwohl er zuletzt im November 2009 in Seoul einen Marathon lief (2:13:13 Stunden als Siebenter) spricht Felix Limo von einem ,Comeback-Race’ am Sonntag.
„Wenn ich in Wien eine Zeit zwischen 2:07 und 2:08 Stunden erreichen kann, dann wäre das ein guter Indikator für mich und eine große Motivation für das weitere Training. Denn dann weiß ich, dass ich auch wieder 2:06 erreichen kann“, sagt Felix Limo, der dreimal in seiner Karriere Zeiten unter 2:07 Stunden lief. Zwischen 180 und 200 km hat er im Durchschnitt pro Woche für den Wien-Marathon trainiert. In Eldoret (Kenia) läuft er dabei in der Regel in einer großen Gruppe, zu der auch Weltklasseläufer Emmanuel Mutai (2:06:15) und Paul Biwott zählen.
Biwott, der sich im vergangenen Oktober in Amsterdam auf 2:07:02 Stunden steigerte, wird am Sonntag zu Limos Gegnern zählen. Er war vor zwei Jahren in Wien bereits Dritter in 2:08:53. „Paul war im Training stärker als ich. Aber das war früher auch immer so und dann war ich im Wettkampf besser“, sagt Felix Limo, der angesprochen auf die avisierte Halbmarathon-Zwischenzeit von 63:40 Minuten antwortet: „Das ist kein Problem für mich – es ist nicht so schnell.“
Ein weiterer prominenter Athlet im Wiener Starterfeld ist Luke Kibet, dessen Bestzeit von 2:08:52 nicht sein wahres Vermögen widerspiegelt. Vor drei Jahren hatte der Kenianer der Wien-Marathon gewonnen und war dann sensationell zur Marathon-Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Osaka gestürmt. Doch seitdem hat er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Bei seinem Sieg beim Singapur-Marathon 2009, wo er im Dezember mit 2:11:35 einen Streckenrekord aufstellte, hatte er leichte Achillessehnenprobleme. Deswegen gibt er sich zurückhaltend vor dem Wien-Marathon: „Ich hoffe, dass ich gut laufen werde. Aber ich muss sehen, wie es mit der Sehne geht.“
Im Frauenfeld geht Luminita Talpos mit viel Wien-Erfahrung an den Start. Nach Siegen in den Jahren 2007 und 2008 will die 37-jährige Rumänin als erste Frau zum dritten Mal den Wien-Marathon gewinnen. 2008 stellte sie in Österreichs Hauptstadt zudem mit 2:26:43 Stunden auch ihre Bestzeit auf. „Ich will die erste Hälfte in 1:14 bis 1:15 Stunden laufen, aber es ist schwierig eine Zielzeit vorherzusagen. Es geht mir hier nicht so sehr um die Zeit sondern um den Sieg“, sagt Luminita Talpos, die im Gegensatz zu vielen europäischen Läufern im schneereichen Winter gut trainieren konnte. „Ich lebe in Boulder und dort waren die Bedingungen wesentlich besser als in den meisten Teilen von Europa.“
Mark Milde, verantwortlich für die Top-Athleten in Wien – und der Race Director vom Berlin-Marathon erwartet schnelle Zeiten in Wien: "Der Wetterbericht vom Sonntag ist für schnelle Zeiten optimal, wir können uns auf ein schnelles Rennen bei den Männern und den Frauen freuen".
Ebenfalls schon einmal im Wien am Start war Hellen Kimutai. Die Kenianerin lief vor zehn Jahren auf Rang zwei in 2:26:54 Stunden. Die 32-Jährige ist über viele Jahre hinweg erstaunlich konstant. Sechsmal blieb sie unter 2:27 Stunden, und ihre persönliche Bestzeit ist mit 2:25:53 sogar noch etwas schneller als die von Luminita Talpos. Es könnte also ein spannendes Rennen werden, in das vielleicht auch noch die Österreicherin Andrea Mayr eingreifen kann.
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