Vierte wurde Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), die mit 2:36:00 Stunden ebenfalls eine deutsche Jahresbestzeit aufstellte
8. Metro Group Düsseldorf-Marathon – Iaroslav Musinschi rennt Kursrekord in Düsseldorf
Iaroslav Musinschi krönte den 8. Metro Group Düsseldorf-Marathon mit einem hochkarätigen Streckenrekord von 2:08:32 Stunden. Der 33-jährige Läufer aus Moldawien stellte zugleich eine europäische Jahresbestzeit auf und ist der erste Europäer, der 2010 ein Ergebnis unter 2:10 Stunden erreichte.
Bei den Frauen triumphierte am Rheinufer die Russin Natalya Volgina in 2:30:47. Die besten deutschen Läufer belegten jeweils vierte Ränge und stellten dabei nationale Jahresbestmarken auf: Falk Cierpinski lief 2:17:18, Melanie Kraus erreichte nach 2:36:00 das Ziel.
Alle Wettbewerbe zusammengerechnet, verzeichnete das Rennen eine Rekordzahl von 13.000 Meldungen. Darunter waren 4.200 Marathonläufer. „Wir haben einen Lauf der Rekorde erlebt und können stolz darauf sein, der schnellste deutsche Frühjahrsmarathon zu sein“, sagte Race-Direktor Jan Winschermann, der wohl eher nicht damit gerechnet hatte, dass der drei Jahre alte Kursrekord des Kenianers Bellor Yator (2:09:47 Stunden) fallen würde.
Bei idealen Wetterbedingungen mit Temperaturen von anfangs 12° Celsius lief Iaroslav Musinschi vom Start weg sein eigenes Rennen an der Spitze. Geführt von einem Tempomacher erreichte er die Halbmarathonmarke in 64:04 Minuten und wurde dann auch auf der zweiten Hälfte kaum langsamer. Kontinuierlich baute Musinschi, der mit einer Bestzeit von 2:10:15 Stunden nach Düsseldorf gekommen war, seinen Vorsprung aus. Am Ende siegte er mit einem Vorsprung von gut dreieinhalb Minuten vor Andrej Toptun (Ukraine/2:12:08) und Pawel Ochal (Polen/2:13:23).
„Ich bin natürlich sehr froh über meine Zeit. Aber ich möchte mich besonders bei meinem Pacemaker bedanken. Er hat mich bis zur 30-km-Marke super geführt“, sagte Iaroslav Musinschi. Der 21-jährige Kenianer Lani Rutto erreichte die 30-km-Marke nach 1:31:05 Stunden. Dann ging er wie abgesprochen aus dem Rennen, obwohl er noch frisch wirkte. Der für die Eliteathleten zuständige Christoph Kopp brauste kurz danach mit dem Motorrad, mit dem er auf der Strecke unterwegs war, zu dem Kenianer und motivierte ihn zum Weiterlaufen. Doch es war etwas zu spät, der Moldawier war schon zu weit weg.
Obwohl Iaroslav Musinschi bei den Europameisterschaften in Barcelona im Sommer nach dieser Leistung zu den Favoriten gehören würde, will er in der spanischen Hitze nicht an den Start gehen. „Ich laufe lieber einen Herbstmarathon“, erklärte der Moldawier, der sich in Düsseldorf Prämien von insgesamt 21.000 Euro erlief und nun voraussichtlich beim Frankfurt-Marathon am 31. Oktober starten wird.
Der Trainer des Siegers hat im Langstreckenbereich übrigens schon großen Erfolg gehabt: Anatoli Bychkov, der aus Tadschekistan stammt, coachte auch Elvan Abeylegesse. Die aus Äthiopien stammende Türkin führte er zu zwei olympischen Silbermedaillen in Peking 2008 (5.000 und 10.000 m). Sie hat inzwischen allerdings einen anderen Trainer.
Als Vierter stellte währenddessen Falk Cierpinski in Düsseldorf mit 2:17:18 eine deutsche Jahresbestzeit auf. „Nach nur sieben Wochen Trainingszeit in der Folge eines Rückenproblems bin ich sehr konservativ und kontrolliert gelaufen. Dabei war wichtig, dass ich die EM-Norm erfülle“, sagte Falk Cierpinski, der in Barcelona starten wird.
Bei den Frauen führte lange Zeit Mehtap Sizmaz, die mit einer Bestzeit von 2:31:13 ins Rennen gegangen war. Die Türkin passierte die 10-km-Marke in 34:26 Minuten und lag damit im Bereich einer Zielzeit von 2:25 Stunden. Doch als es auf die 20-km-Marke zuging, wurde sie deutlich langsamer. Nach der ersten Hälfte (1:13:25 Stunden) brach sie ein und beendete später das Rennen vorzeitig. Bei Kilometer 25 war Natalya Volgina an ihr vorbeigelaufen. Die Russin siegte am Ende deutlich vor Volha Salevich (Weißrussland/2:31:41) und Svetlana Semova (Russland/2:33:01). „Für mich ist das ein schöner Erfolg, denn ich konnte verletzungsbedingt ein Jahr lang keinen Wettkampf laufen“, sagte Natalya Volgina, deren Bestzeit bei 2:27:32 Stunden steht.
Vierte wurde Melanie Kraus (Bayer Leverkusen), die mit 2:36:00 Stunden ebenfalls eine deutsche Jahresbestzeit aufstellte. Doch damit konnte sie bei ihrem ersten Marathonstart seit einem Jahr – 2009 war sie in Düsseldorf verletzt aus dem Rennen gegangen – nicht zufrieden sein. Denn die EM-Norm von 2:33 Stunden hat sie verpasst. „Es lief in der ersten Hälfte gut und ich war mir sicher, dass etwas geht heute. Aber dann bin ich eingebrochen“, sagte eine enttäuschte Melanie Kraus.
race-news-service.com
Männer:
1 | Iaroslav Musinschi (MDA) | 02:08:31 |
2 | Andrej Toptun (UKR) | 02:12:08 |
3 | Pawel Ochal (POL) | 02:13:23 |
4 | Falk Cierpinski (GER) | 02:17:18 |
5 | Dennis Mehlfeld (GER) | 02:28:25 |
6 | Joshua Erebon Ekeno (KEN) | 02:31:20 |
7 | Edwin Yano (KEN) | 02:31:41 |
8 | Robert Jäkel (GER) | 02:32:54 |
9 | Sebastian Lüning (GER) | 02:33:36 |
10 | Harm Sengers (NDL) | 02:33:54 |
Frauen:
1 | Natalya Volgina (RUS) | 02:30:47 |
2 | Volha Salevich (BUL) | 02:31:40 |
3 | Svetlana Semova (RUS) | 02:33:31 |
4 | Melanie Kraus (GER) | 02:36:00 |
5 | Kirsten Otterbu (NOR) | 02:36:21 |
6 | Alemitu Bekele (BEL) | 02:36:28 |
7 | Christina Bus Holth (NOR) | 02:37:12 |
8 | Remalda Kergyte (LIT) | 02:39:08 |
9 | Arleta Meloch (POL) | 02:41:47 |
10 | Lütfiye Kaya (TUR) | 02:55:11 |