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17
05
2010

Zum MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar 2010 waren insgesamt 10.758 Teilnehmer in den verschiedenen Disziplinen angemeldet.

MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar – Rekordfestival beim Dämmermarathon

By GRR 0

Isaak Cheruiyot erneut die Nummer 1 in der Kurpfalz – Spannung bei den Frauen: Susanne Bog vor Eve Rauschenberg – Starke Halbmarathonzeiten und weitere Streckenrekorde

Vorjahressieger Isaak Cheruiyot ist auch der Sieger bei der 7. Auflage des MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar. Der 26-jährige Kenianer lief praktisch nach dem Abzweig seiner Halbmarathon laufenden Landsleute den zweiten Streckenabschnitt alleine – und sogar noch vier Sekunden schneller als die erste Hälfte und schaffte mit 2:19:28 einen neuem Streckenrekord.

Im spannenden Duell um den Sieg bei den Frauen setzte sich mit Susanne Bog die 2008er Siegerin in 2:54:54 Stunden knapp gegen Eve Rauschenberg durch. Im schnellen Halbmarathonrennen gewann der favorisierte Wilson Kipkogei in 1:04:24 Stunden vor seinen drei Landsleuten Philipp Kiptoo Rutto (1:04:52), Timothy Kiplagat Kutto und Julius Kiptoo Koech, bei den Frauen Josefa Matheis in der Kursbestmarke von 1:22:10 Stunden. Tausende begeisterte Zuschauer an der Strecke durch Mannheim und Ludwigshafen sorgen dafür, dass die Teilnehmer die 42,195 Kilometer als eine lange Party erleben.

Zum MLP Marathon Mannheim Rhein-Neckar 2010 waren insgesamt 10.758 Teilnehmer in den verschiedenen Disziplinen angemeldet. Zum Zeitpunkt der Starts ab 16.00 Uhr herrschten bei 14 Grad Celsius hervorragende Laufbedingungen, den Marathon-Partygästen jedoch dürfte es am Abend allerdings eher etwas zu kühl geworden sein. Im Ziel zeigten sich alle Teilnehmer dennoch überaus angetan von der tollen Stimmung in Mannheim und Ludwigshafen.

Eisenharter Marathonsieger Cheruiyot

Eine klare Sache war das Männerrennen beim MLP Marathon: Isaak Cheruiyot lag schon bei der Halbmarathonmarke mit 1:09:46 Stunden klar vorne und spulte in beeindruckender Gleichmäßigkeit die zweite Streckenhälfte herunter. Und war nicht die Spur müde, lediglich der Magen rebellierte etwas („Ich habe aus Versehen Wasser mit Kohlensäure erwischt, das hat mein Magen nicht vertragen“). Der alte und neue Marathonchampion der Kurpfalz zeigte sich vor Journalisten in bester Laune und gab dabei den staunenden Zuhörern sein Programm der letzten zwei Wochen mit Platz neun beim Hannover-Marathon (2:14:57) und einem Sieg beim Chemnitzer Halbmarathon in 1:09:47 Stunden preis.

Für das kommende Jahr versprach der Kenianer allerdings kein derartiges Mammutprogramm: „Ich will den Hattrick und eine Zeit unter 2:15 Stunden! Mir gefällt die Strecke und die Zuschauer sind klasse!“ Programmgemäß auch die nächsten Plätze: Mit dem zweifachen Mountainbike-Olympiastarter Carsten Bresser aus Heltersberg (2:28:44) und Markus van Ghemen aus Schriesheim (2:34:02) landeten zwei Asse aus der Metropolregion Rhein-Neckar auf den nächsten Rängen. „Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis, denn ich stehe mitten in der Mountainbike-Saison und habe den Marathon dazwischen geschoben, weil ich einfach schon immer einmal in Mannheim laufen wollte!“

Sekunden-Entscheidung bei den Frauen

Das Frauenrennen beim MLP Marathon gestaltete sich deutlich spannender als bei den Männern. Bis kurz vor der Zielgeraden lagen Susanne Bog und Eve Rauschenberg nur wenige Meter voneinander getrennt an der Spitze. Dann konnte sich mit Susanne Bog die 2008er Siegerin, die allerdings mit ihrem „Mädchennamen“ Brema in den Ergebnislisten verzeichnet steht. „Wir haben uns unterwegs nichts geschenkt“, kommentierte eine sichtlich zufriedene Susanne Bog ihren Sieg. „Ich habe 2009 wenig trainiert und bin eher mit dem Rennrad unterwegs gewesen. Ich bin wirklich überrascht, dass ich hier unter 3:00 geblieben bin. Noch mehr überrascht bin ich allerdings von meinem Sieg!“

Ihre leicht favorisierte Konkurrentin Eve Rauschenberg wirkte hingegen etwas geknickt: „Ich bin zu schnell angelaufen“, bekannte die Chemikerin freimütig. Beide Spitzenläuferinnen büßten auf der zweiten Streckenhälfte rund fünf Minuten ein.

Überzeugend und schnell

Sportchef Wilfried Raatz hatte im Vorfeld eine „neue Qualitätsstufe“ angekündigt und durfte diese auch bei seiner Bilanz weitgehend bestätigt sehen. Nach dem Ausfall der angekündigten sechs äthiopischen Läufern, die ohne Visum am Flughafen in Addis Abeba standen und ihren Flug in letzter Minuten canceln mussten, sprangen in den Laufwettbewerben fünf Kenianer mit starken Auftritten ein.

So gewann Wilson Kipkogei beim engelhorn sports Halbmarathon in der neuen Streckenrekordzeit von 1:04:22 Stunden und zog vor allem seinen Landsmann Philip Kiptoo Rutto zu 1:04:52 mit. Bei den Frauen steigerte die von der Marathonstrecke auf die Halbdistanz umgewechselte Josefa Matheis aus dem pfälzischen Eisenberg die Premierensiegerzeit aus dem Vorjahr um zehn Minuten auf nunmehr 1:22:10 Stunden.

Ein absolutes Weltklassefeld konnten die Veranstalter im KAHL Inline-Marathon präsentieren. Im Wimpernschlagfinale der zehnköpfigen Spitzengruppe gewann der Kolumbianer Juan Nayib Tobon in 1:10:01 Stunden vor vier (!) zeitgleichen Verfolgern, die von dem Darmstädter WM-Dritten Felix Rijhnen angeführt wurden.

Mit nur vier Sekunden Rückstand wurde der Vizeweltmeister Reyon Key aus Neuseeland lediglich Achter. Der zur Weltspitze zählende Pole Arkadiusz Skrzypinski siegte in 1:11:22 Stunden beim GBG-Handbike-Marathon mit klarem Vorsprung. Mit im Feld übrigens auch der Mitbegründer des Titelsponsors MLP, Manfred Lautenschläger, und Dr. Christian Herbert, der Geschäftsführer des Veranstalters.

Gelungen ist den Marathonmachern auch der Spagat mit zwei Großveranstaltungen an einem Tag, denn bekanntlich findet parallel die Eishockey-WM in Mannheim statt. „Es gab eine Reihe von Gesprächen mit allen Beteiligten und dem Einzelhandel im Vorfeld, bei denen wir uns auf eine Kompromisslösung verständigen konnten.

Natürlich spielte auch der Brückentag am Freitag eine nicht unmaßgebliche Rolle, weil hier zusätzliche Anforderungen entstanden“, so Wilfried Raatz.

author: GRR

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