Blog
19
05
2010

Um die Idee vom Sport als Hoffnungsträger kreiste beim Kirchentag eine mehrteilige Veranstaltungsreihe im „Forum Sport, Bewegung, Körperkultur“

Der DOSB KOMMENTAR von Prof. Dr. Detlef Kuhlmann – Kirche und Sport – Hoffnungsträger im Dialog

By GRR 0

„Damit ihr Hoffnung habt“ – das biblische Geleitwort des 2. Ökumenischen Kirchentages, der in München fünf Tage lang über 125.000 Menschen in rund 3.000 Veranstaltungen zusammen-führte, hätte aus der Sicht des Sports kaum besser gewählt werden können. Es lässt zumindest sportliche Auslegungen zu: Wer im Sport antritt, will zeigen, was er kann, will alles geben, damit die Hoffnung auf Erfolg steigt. Nur den Misserfolg zu vermeiden, reicht im Sport oft nicht aus.

m Sport werden – wie im richtigen Leben – jedoch nicht immer gleich alle Hoffnungen erfüllt. Es können eben nicht alle gewinnen. Im Sport hat man auch ein „guter Verlierer“ zu sein – es ist ja (Gott sei Dank!) nur Sport. Aber ist der Sport für die Menschen, die ihn betreiben (wollen), nicht mehr als nur Sieg und Niederlage? Inwiefern kann Sport auch Hoffnungsträger für die Menschen sein?

Um die Idee vom Sport als Hoffnungsträger kreiste beim Kirchentag eine mehrteilige Veranstaltungsreihe im „Forum Sport, Bewegung, Körperkultur“, das dem Themenbereich „Suchen und finden – Christsein und die vielfältigen Orientierungen“ zugeordnet war. Menschen betreiben Sport, wenn und weil er ihnen Sinn macht. Sie können im Sport vielfältige Angebote für gelingendes Leben finden. Sie können sich selbst und ihr Leben mit Sport bereichern. Im Sport können wir unsere eigenen Fähigkeiten entdecken und verbessern, müssen aber auch lernen, deren Begrenztheit anzuerkennen. Der Sport als Kulturgut unserer Zeit hilft mit, die Gesellschaft aktiv(er) zu gestalten.

Der Sport muss allerdings so gestaltet sein, dass er den Menschen wirklich zugute kommt. Es bedarf ständig der Kultivierung der besonderen Werte, die wir im Sport erfahren können. Beide – Kirche und Sport – können durch die Vermittlung von Toleranz und Rücksichtnahme, von Solidarität und Fairness zur Gestaltung eines menschlichen Miteinanders beitragen.

Der Deutsche Olympische Sportbund und die beiden großen Kirchen in unserem Land haben daher im letzten Jahr ihre institutionelle Partnerschaft „Zum Wohl der Menschen und der Gesellschaft“ in einer gemeinsamen Entschließung manifestiert, in der die „Perspektiven der Zusammenarbeit von Kirche und Sport in Deutschland“ plakativ proklamiert werden.

Der Dialog von Kirche und Sport als Partner ist umso wichtiger, je größer die Gefahr besteht, dass diese tragenden Werte auf dem Spiel stehen. Die Hoffnung auf einen „besseren“ Sport darf niemals aufgegeben werden: Der Kirchentag in München war so gesehen ein hoffnungsfroher Dialog zwischen den beiden Partnern.

Quelle: DOSB – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann

author: GRR

Comment
0

Leave a reply