Rennsteiglaufstiftung geplant mit einem Prozent für das Logo – Dr. Hans-Georg Kremer informiert

Am 30. Juni 1990 wurde in Suhl-Goldlauter der GutsMuths-Rennsteiglaufverein e. V. von 18 Organisatoren und Läufern gegründet. Mitglieder des USV Jena hatten an der Vorbereitung einen wesentlichen Anteil. Die Hochschulsportgemeinschaft (HSG) der Uni als Vorgänger des USV Jena war die Gründungssportgemeinschaft des Rennsteiglaufs und hatte in den ersten Jahren sowohl konzeptionell als auch organisatorisch alle Fäden in den Händen.

Bis 1975, als die Teilnehmerzahl die 1000 überstieg, waren die Uni-Sportler die Hauptakteure. Nach 1975 waren die Jenaer vor allem für die Werbung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Medizinische Betreuung und die Wissenschaft zuständig. Veranstalter war der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) in Suhl. Er stellte ab Mitte der 1980er Jahre den Gesamtleiter Volker Kittel aus Schmalkalden, der hauptamtlich beim DTSB arbeitete. Fast die gesamte Organisation wurde von Sportgemeinschaften am Rennsteig im Ehrenamt realisiert.

1990, mit der Auflösung des DTSB auch in Suhl, war Volker Kittel auf einmal arbeitslos. Er war aber so mit dem Rennsteiglauf verbunden, dass er sich erfolgreich bemühte, die Organisationsstrukturen zu erhalten. Neben der Auswertung des 1990er Rennsteiglaufs, bestand die Hauptaufgabe darin, einen eigenständigen Verein für den Lauf zu gründen.

Die Jenaer Sportwissenschaftler Dr. Dieter Töpfer, Dr. Hans-Georg Kremer und Prof. Dr. Manfred Thieß beteiligten sich an der Erarbeitung der Satzung. Kremer war Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit des Rennsteiglaufs, Thieß war der Chef des Sportinstituts und Töpfer arbeitete zu diesem Zeitpunkt im Rennsteiglaufstartort Neuhaus im Sport. An der letzten Fassung der Satzung beteiligte sich außerdem Volker Kittel sehr aktiv.

Eine der Besonderheiten der Satzung war die Regelung zur Mitgliedschaft. In Anlehnung an Vorbilder im Deutschen Alpenverein, gab es verschiedene Mitgliedergruppen. Als wichtigste wurden die A-Mitglieder eingestuft. Dies waren die den Lauf organisierenden Sportgemeinschaften, damals über 20. Sie hatten die meiste Arbeit und sollten durch die Satzung abgesichert, ein entscheidendes Mitspracherecht bei der Entwicklung des Laufs und der Finanzen bekommen.

Als B-Mitglieder konnten einzelne Organisatoren eintreten, die ansonsten keinem Mitgliedsverein angehörten. Als größte Gruppe waren die C-Mitglieder geplant, die aus den Rennsteigläufern bestand. Anfangs war sogar angedacht, möglichst alle Rennsteigläufer als Mitglieder zu gewinnen.

Da hohe Mitgliederzahlen vom Landessportbund Thüringen aber nicht belohnt sondern finanzielle eher bestraft wurden, ließ man diese Idee wieder fallen. In der dritten Fassung der Satzung war auch die Gründung einer Stiftung „GutsMuths-Rennsteiglauf“ vorgesehen. Als Stiftungskapital waren die Rechte des vom Jenaer Uni-Grafiker Klaus Hobrack entwickelten Rennsteiglauflogos und des vom Jenaer Prof. Dr. Willi Schröder initiierten Namen „GutsMuths-Rennsteiglaufs“ gedacht.

Für deren Verwendung sollten 1% aller Einnahmen aus der Verwertung des Symbols und des Namens aus allen Verträgen mit Werbeagenturen und Sponsoren sowie dem Verkauf von Souvenirs an die Stiftung fließen. Das Stiftungskapital sollte mündelsicher und zinsgünstig angelegt werden. Die Zinserträge sollten für die „…weitere Entwicklung des Volkssports auf dem Rennsteig und zur Förderung des Landschafts- und Naturschutzgedankens…“ verwendet werden. Außerdem sollte ein Ehrenpreis für „…die Förderung und Wahrung der Ideen von GutsMuths jährlich ausgegeben“ werden.

Allein aus der 1%igen Umlage wäre bis heute ein Stiftungskapital von mindestens 50.000,- € zusammengekommen, was für 2010 zum 20-jährigen Jubiläum eine auszuschüttende Fördersumme von mindestens 2000,- € ergeben hätte.

Die Stiftungsidee wurde aber nach der Gründung des Vereins nicht weiter verfolgt.

Dr. Hans-Georg Kremer
Leiter Hochschulsport der
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Tel.: 03641/945760 oder 945770
Fax: 03641/945762 oder 945772
www.usvjena.de
www.hochschulsport.uni-jena.de/