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14
07
2010

„Damit wird nicht nur eine besondere Dramatik und eine Transparenz für Teilnehmer, Zuschauer und Medien erzeugt, sondern, so einer der Grundgedanke dieser Reform, auch der Teamgedanke gestärkt

Reformen im Berglauf – Berglauf-Mannschaftsmeisterschaften werden künftig in Staffelform ausgetragen – Wilfried Raatz berichtet

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Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) plant eine Reform der Mannschaftsmeisterschaften im Berglauf. „Wir wollen damit den Berglauf interessanter gestalten und auch für den Berglauf-Weltverband WMRA eine Art von Testphase starten", so Wolfgang Münzel, der DLV-Berglauf-Berater des DLV und Organisationsdirektor beim Berglauf-Weltverband WMRA. 

Von 2011 an sollen die Mannschaftstitel nicht mehr durch Addition von drei Einzelleistungen vergeben werden, sondern in Form eines Staffelwettbewerbs. Und damit sind die Sieger und Platzierten einfach zu ermitteln, denn dasjenige Team ist auch Mannschaftsmeister, dessen Schlussläufer als erster über die Ziellinie läuft.

„Ich denke, wir können hier von den Wintersportarten Skilanglauf und Biathlon durchaus eine Anleihe machen. Diese zeigen uns, wie interessant und publikumswirksam man einen Wettbewerb gestalten kann", so Wolfgang Münzel. „Wir brauchen dringend Reformen. Im Berglauf war es bislang nicht einmal für Insider auf den ersten Blick erkennbar, wer nun den Mannschaftstitel gewonnen hat. Oftmals ergibt sich durch die Zeitaddition eine sehr enge Rangfolge, die Dramatik und Spannung ist dabei in keiner Sekunde des Zieleinlaufes sichtbar. Das muss endlich einmal anders werden!"

In der Tat trennten bei den deutschen Berglaufmeisterschaften 2009 in Bergen/ Chiemgau die drei erstplatzierten Mannschaften TuS Heltersberg, LG Stadtwerke München und LLC Marathon Regensburg gerade einmal 33 Sekunden, eine versteckte Dramatik, die erst ein Blick in die zwei Stunden später ausgehängte Ergebnisliste verriet.

Der Bundesausschuss Laufen des DLV hat nun einen Antrag auf Veränderung der Wertung der Mannschaftsmeisterschaften vorgelegt, der bei einer Befürwortung durch den Bundesausschuss Wettkampfwesen bei der nächsten Verbandsratsitzung verabschiedet werden könnte. Geplant ist dabei im Idealfall eine Strecke von vier bis fünf Kilometern mit einer Höhendifferenz von 400 bis 500 Metern, die im Wechsel mit einem Bergaufläufer, einem Bergabläufer und wiederum einem Bergaufläufer gelaufen wird.

Die Staffel wird entweder dem Einzelrennen vor- oder nachgeschaltet sein, so dass die Berglaufmeisterschaften künftig an zwei Tagen ausgetragen werden sollen. Somit ließen sich auch die zugleich vom Bundesfachausschuss geforderten Meisterschaften für A- und B-Jugendlichen im Berglaufen integrieren, die auf einer jugendgemäßen Strecke durchgeführt werden könnten.

„Damit wird nicht nur eine besondere Dramatik und eine Transparenz für Teilnehmer, Zuschauer und Medien erzeugt, sondern, so einer der Grundgedanke dieser Reform, auch der Teamgedanke gestärkt. Das schnellste Team ist somit auch als Erstes im Ziel. „Wir haben natürlich dabei auch die Gelegenheit, ausgesprochen begabte Bergabläufer herauszufiltern. Schließlich gibt es seit einigen Jahren im Jahresrhythmus den Wechsel zwischen Europa- und Weltmeisterschaften im reinen Bergauflauf und im Bergauf- und Bergablauf", sieht Münzel einen zusätzlichen Effekt bei der Reform der Mannschaftsmeisterschaft.

Beim Berglauf-Weltverband WMRA möchte man zunächst einmal die Versuche in Deutschland und anderen Nationen abwarten, ehe man die neue Wettbewerbsform auch bei Weltmeisterschaften ausgeschrieben werden wird.

Wilfried Raatz

author: GRR

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