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18
09
2010

Der Toronto Waterfront Marathon am 26.9.2010 und der Eindhoven Marathon am 10.10.2010 könnten überraschen – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Helmut Winter rückt in diesem Beitrag noch zwei Marathonläufe ins Rampenlicht, die in der gestrigen Aufzählung der großen Herbstmarathonläufe fehlen: Den Toronto Waterfront Marathon in Canada und den Eindhoven Marathon in Holland – beide Läufe könnten die etablierten "Großen" der Szene mit großen Leistungen überraschen.

Toronto Waterfront Marathon am  26.9.2010

Am Tag des Berlin Marathons gehen auch in Kanda bei der 21. Auflage des „Scotiabank Toronto Waterfront Marathon“ etwa 23.000 Läuferinnen und Läufer an den Start. Für die Eliteathleten ist dort mittlerweile Ian Ladbrooke aus Edinburgh verantwortlich, der auch die Halbmarathons in Delhi, Ras Al Khaimah sowie den Mumbai-Marathon betreut; entsprechend hochklassig ist auch in Toronto das Feld der Spitzenläufer.

Topfavoriten sind der Vorjahressieger Kenneth Mungara (KEN), der auch den Streckenrekord in Toronto mit 2:08:32 hält, sowie Teshome Gelana (ETH), der im Januar mit einer Galavorstellung den Houston Marathon in 2:07:37 gewann. Es käme nicht überraschend, wenn Toronto nicht nur durch ein breites Ergebnis in der Spitze der Männer sondern auch durch eine Siegerzeit im 2:06-Regime von sich aufmerksam machen würde.

Bei den Frauen ist Tirfi Beyane Tsegaye (ETH) klare Favoritin, nach einem 6. Platz bei der HM in 69:24 im letzten Jahr in Birmingham wurde sie im Frühjahr beim Paris-Marathon in guten 2:24:51 Dritte.

Aber der Lauf in Toronto hat neben dem Datum noch einen weiteren Bezug zum Berlin-Marathon, dessen Entwicklungen nur mit großer Freude registriert werden können. Denn mit 2:14:50 ist ein Läufer auf der Startliste, der als junger Flüchtling 2004 den Lauf in Toronto gewann. Sein Name Danny Kassap. Beim Berlin-Marathon 2008 brach er 200 m vor der 5km-Marke unvermittelt zusammen und befand sich wegen einer im Vorfeld nicht erkannten Herzmuskelerkrankung in seinem sehr kritischen Zustand.

Nur auf Grund sofortiger medizinischer Betreuung konnte er damals gerettet werden. Mittlerweile ist Danny von der Infektion völlig genesen und hat die ärztliche Erlaubnis zum Start am übernächsten Sonntag. Eine Nachricht, die fast die Hatz nach Superlativen und Bestzeiten in den Hintergrund stellt.

Männer:

Kenneth Mungara (KEN)     2:08:32 (Vorjahressieger, Kursrekord Toronto 2009)
Chala Lemi (ETH)             2:08:48 (Toronto 2009)
Teshome Gelana (ETH)     2:07:37 (Sieger Houston 2010)
Daniel Rono (KEN)            2:06:58 (Rotterdam 2008)
Zimbaba Yigzee (ETH)      2:08:27 (Houston 2010) und dann 2:08:48 (Paris 2010)
Jafred Chirchir (KEN)         2:09:15 (Sieger Mailand 2010)
Gashaw Melese Asfaw (ETH)     2:08:03 (Sieger Paris 2006)
David Taurus (KEN)           2:09:24 (Eindhoven 2009)
Nixon Manchichim (KEN)     2:09:08 (Rom 2010)
David Njagi (KEN)     ´       2:09:44 (Valencia 2010)
Denis Ndiso (KEN)             2:10:51 (Sieger Mumbai 2010)

Frauen:

Tirfi Beyene Tsegaye (ETH)2:24:51 (Paris 2010)
Firehiwot Dado (ETH)        2:25:28 (Siegerin Rom 2010)
Sharon Cherop (KEN)        2:28:38 (Siegerin Hamburg 2010)
Alevtina Ivanova (RUS)     2:26:38 (Siegerin Nagano 2008)
Rose Kosgei (KEN)     ´     (Debut, HM 69:03)
Albina Mayorova (RUS)     2:25:35 (Chicago 2003)

Eindhoven Marathon  10.10.2010

Fast zur gleichen Zeit wie in Chicago startet im niederländischen Eindhoven die 27. Ausgabe des Eindhoven-Marathons (insgesamt ca. 17.000 Teilnehmer) mit einer Dichte an Spitzenläufern, die man bei einem „Nobody“ der internationalen Marathonszene so nicht unbedingt erwarten würde.

Acht Männer sind mit Bestzeiten von 2:07 gemeldet, darunter mit Charles Kamathi und Felix Keny (KEN) zwei Läufer, die sicher noch lange nicht ihr Leistungslimit erreicht haben sollten. Auch in Eindhoven würde es also nicht überraschen, wenn der Sieger mit einer außergewöhnlich schnellen Zeit das Ziel passiert. Einer der weiteren Favoriten ist Paul Biwott (KEN) mit seiner Bestzeit von 2:07:02 beim Amsterdam-Marathon 2009.

Die gleiche Zeit ist übrigens auch der Kursrekord, den Geoffry Mutai (KEN) im letzten Jahr aufstellte, wobei er die letzten 2195 m in tollen 6:05 lief, schneller war niemand im Schlussteil eines Marathons! Mutai startet diesmal aber zwei Wochen zuvor in Berlin; nach Rotterdam im Frühjahr in 2:04:55 gehört er mittlerweile zur Weltspitze.

Weiterhin zu beachten sind Alfred Kering (KEN) mit 2:07:11 vom Paris-Marathon 2010 und vor allem auch Altmeister und Chicago-Champion 2007 Patrick Ivuti (KEN), der nach einer Phase der Stagnation im letzten Jahr in Prag mit 2:07.48 wieder zu überzeugen wusste.

Bei den Frauen steht Atsede Habtamu (ETH) im Fokus mit einer Bestzeit von 2:24:47 vom Berlin-Marathon 2009 und zuvor 2:25:17 beim Dubai-Marathon 2009.

Männer:

Paul Biwott (KEN)             2:07:02
Alfred Kering (KEN)          2:07:11
Isaac Macharia (KEN)       2:07:16
Charles Kamathi (KEN)     2:07:33
Felix Keny (KEN)              2:07:36
Nicolas C. Kipkorir (KEN)   2:07:46
Patrick Ivuti (KEN)           2:07:46
Steven Kibiwott (KEN)       2:07:54

Frauen:

Atsede Habtamu (ETH)   2:24:47
Anne Kosgei (KEN)         2:27:46
Gishu Mindaye (ETH)      2:28:30
Caroline Kwambai (KEN)  2:28:47

Helmut Winter

author: GRR

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