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28
10
2010

Ich hoffe vor allem, dass der Markt in seiner jetzigen Form zumindest bestehen bleibt und nicht schrumpft, so dass es für Topathleten in Deutschland genügend Startmöglichkeiten gibt. Das kommt letztlich allen Veranstaltern zugute.

Christoph Kopp: „Frankfurts Strecke ist gut genug für 2:05 Stunden“

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Christoph Kopp ist seit 2003 der Sportliche Leiter des Commerzbank Frankfurt-Marathons. Der 62-jährige Industriekaufmann ist in dieser Funktion unter anderem auch tätig für den Düsseldorf-Marathon sowie die Rennen von "Berlin läuft…". In den 80er und 90er Jahren war er auch maßgeblich an der Entwicklung des Berlin-Marathons beteiligt und unter anderem zuständig für die Verpflichtung des Elitefeldes.

Der Berliner gab das folgende Interview:

In den vergangenen Jahren hat der Frankfurt-Marathon mehr und mehr Topathleten angezogen – was sind die Hintergründe dieser Entwicklung?

Christoph Kopp: Hauptsächlich liegt dies natürlich an unserem Budget. Es gab in Frankfurt in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung bei den Sponsoren. Dadurch ist der Veranstalter in der Lage, auch das Budget für die Topathleten entsprechend zu erhöhen. Mit besseren Eliteläufern ist das Rennen wiederum für die Medien und dadurch auch für die Sponsoren interessanter. Hinzu kam aber auch, dass sich herumgesprochen hat, dass Frankfurt eine flache Strecke bietet und die Organisation internationalen Maßstäben gerecht wird. Es gibt bei uns zwar nicht so viel Preisgeld wie bei einigen anderen Marathonrennen, aber über das Zeitbonus-System kann man mit schnellen Zeiten sehr gut verdienen – gute Leistungen werden in Frankfurt belohnt.

Wie wird die zukünftige Entwicklung aussehen? Ist es denkbar, dass schon bald ein ganz großer Name in Frankfurt auf der Startliste steht?

Christoph Kopp: Wenn sich der Marathon weltweit weiter entwickelt, wird Frankfurt nicht hinterherhinken. Was große Namen angeht, so sind diese aber nicht zwangsläufig auch mit großen Leistungen verbunden. Wenn Catherine Ndereba nicht verletzt ausgefallen wäre, hätten wir am Sonntag einen solch großen Namen gehabt. Doch sie wäre sicher nicht in der Lage gewesen, hier eine ganz große Leistung zu bringen. Dennoch zeigt ihr Beispiel, dass Frankfurt für Weltklasseläufer interessanter wird.

Unsere generelle Strategie ist aber, jungen Athleten, die heiß sind, eine Plattform zu bieten. Aus dieser Gruppe von Läufern können wir uns dann auch entsprechend viele leisten. Alles auf zum Beispiel einen Sammy Wanjiru zu konzentrieren, halte ich sportlich für nicht so erstrebenswert. Wenn eine Gruppe von Athleten um den Sieg kämpft, ist das spannender – auch für die TV-Zuschauer.

Welche Zeiten halten Sie im Optimalfall in der Zukunft in Frankfurt für möglich?

Christoph Kopp: Ich bin sicher, dass die Frankfurter Strecke gut genug ist für Zeiten um 2:05 Stunden. Wenn das in Berlin möglich ist, geht das in Frankfurt auch. Vielleicht könnten wir noch ein paar Ecken weniger vertragen, aber der Unterschied ist nicht so groß.

Welche Zeitziele haben Sie am Sonntag?

Christoph Kopp: Bei den Frauen haben wir viel getan, damit endlich der Streckenrekord fällt. Dennoch haben wir auch den Kursrekord der Männer im Auge. Sie werden voraussichtlich ein 63-Minuten-Tempo anlaufen und dann hoffen wir auf eine schnellere zweite Hälfte.

Wer sind Ihre persönlichen Favoriten?

Christoph Kopp: Da halte ich es mit der Nummer 7. Die Athleten, die mit dieser Startnummer ins Rennen gehen, sind in der Regel meine Favoriten. Am Sonntag werden dies die Äthiopier Tadese Tola und Mare Dibaba sein.

Sie sind auch für eine Reihe von anderen deutschen Laufveranstaltungen tätig – was erhoffen Sie sich für die Zukunft der deutschen Straßenrennen?

Christoph Kopp: Ich hoffe vor allem, dass der Markt in seiner jetzigen Form zumindest bestehen bleibt und nicht schrumpft, so dass es für Topathleten in Deutschland genügend Startmöglichkeiten gibt. Das kommt letztlich allen Veranstaltern zugute.

 

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