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2010

Da es aber in der Entwicklung keine Wunder gibt, sollten die deutschen Läufer sich schon frühzeitig, parallel zu ihrer Entwicklung in Rennen gegen Bessere, vor allem außerhalb Deutschlands, die erforderliche Wettkampferfahrung und Durchsetzungsfähigkeit erwerben

Ein Märchen dass Weiße gegen Schwarze nicht bestehen können – 2010 haben die USA-Läufer & Läuferinnen den Durchbruch geschafft – Von Lothar Pöhlitz

By GRR 0

„Deutsche Talente können durchaus die absolute Weltspitze erreichen ohne Deutschland jemals verlassen zu müssen, das Problem sind nicht fehlende Bedingungen wie Höhe, Klima, Ernährung oder Laufstrecken.

Es gibt Hallen, Krafträume und überall gutes Laufgelände und zentrale Trainingsstätten.                                                                                  

Gruppen- bzw. Partnertraining ist eine entscheidende Triebkraft für die Leistung. Da Kenianer seit Jahrzehnten, meist von europäischen Trainern, mit qualitativ hervorragenden Trainingsprogrammen versorgt und auch von ihnen betreut werden,trainieren sie das Beste was die Welt zu bieten hat. Dieses Wissen ist auch deutschen Trainern zugängig." (Dieter Hogen – www.germanroadraces .de 2009)

Mit einigen wenigen Auszügen aus den Weltbestenlisten 2010 (Quelle: iaaf.org) soll verdeutlicht werden, dass in 2010 die amerikanischen Läufer ihren excellenten Weg aus einem tiefen Läufertal – zwei Jahre vor den nächsten Olympischen Spielen – zurück in die großen Rennen und zugleich in eine gute Ausgangsposition für London 2012 geschafft haben. Sie sind in der Welt und Europa wieder konkurrenzfähig.

Mit einigen überzeugenden Auftritten in Europa haben sie jetzt schon bewiesen, dass sie auch über die mentale Stärke verfügen, sich gegen die Weltbesten zu behaupten und 2012 von allen Läufern im Kampf ums Podium sehr ernst genommen werden müssen.

Die wichtigste Erkenntnis für Europäer aber sollte sein, das Weiße gegen Schwarze konkurrenzfähig sein können, so sie es wollen und bereit sind zeitweilig unter professionellen Bedingungen mit Leidenschaft und Härte dafür zu leben, modernes Trainingswissen zu Hause und im Höhentraining in die Praxis umzusetzen.

Da es aber in der Entwicklung keine Wunder gibt, sollten die deutschen Läufer sich schon frühzeitig, parallel zu ihrer Entwicklung in Rennen gegen Bessere, vor allem außerhalb Deutschlands, die erforderliche Wettkampferfahrung und Durchsetzungsfähigkeit erwerben, die auch sie eines Tages aufs Podium führen werden, wenn es darauf ankommt.

Ein Jahr vor Olympia ist das Jahr 2011 dafür hervorragend geeignet.

  

5000 m Männer –  6 zwischen 12:54.12 und 13:20.33

  

12:54.12

Bernard Lagat

USA

1974

12:55.53

Chris Solinsky

USA

1984

13:07.35

Galen Rupp

USA

1986

13:18.97

Robert Curtis

USA

1984

13:20.25

Ed Moran

USA

1981

13:20.33

Tim Nelson

USA

            1984

  

5000 m Frauen – 9 zwischen 14:44.76 und 15:33.33 – Sabrina Mockenhaupt mitten drin

  

14:44.76

Molly Huddle

USA

 1984

14:49.08

Shalane Flanagan

USA

1981

14:55.74

Lisa Koll

USA

1987

14:56.72

Amy Begley

USA

1978

15:00.51

Shannon Rowbury

USA

1984

15:06.93

Sabrina Mockenhaupt

GER

1980

15:13.08

Lauren Fleshman

USA

1981

15:22.05

Jennifer Rhines

USA

1974

15:29.78

Desireé Davila

USA

1983

15:33.33

Jennifer Barringer

USA

   1986

  

Solinsky – Lagat – Symmonds und Alysia Johnson waren die Besten

  

Die herausragende Vorstellung der Amerikaner 2010 gab wohl der 26-jährige Chris Solinsky, nicht nur weil er mit 26:59.60 über 10000 m in die absolute Weltspitze vorstieß, sondern auch, weil er in Europa gegen Topkonkurrenz ein paar beeindruckende Rennen ablieferte. Von Bernard Lagat (12:54.12) – dem eingebürgerten Afrikaner – ist man die Zugehörigkeit zur Weltspitze gewöhnt.

Seine Präsenz hat in Amerika einen wesentlichen Beitrag zur Orientierung auch an ihm geleistet. Den vielleicht größten Verdienst am Wiederaufstieg aus einem tiefen Tal der amerikanischen Läufer hat wohl Alberto Salazar, der nie müde geworden ist zu „predigen", dass Talente hart arbeiten und ihre Gegner mit Leidenschaft attackieren müssen, wenn sie ähnliche Erfolge feiern wollen wie Einige seiner Generation vor Jahren.

Aber auch die 24 jährige Alysia Johnson hat sich mit 1:57.34 über 800 m und mehreren Siegen gegen die Weltbesten einen Platz ganz oben erkämpft. Mit ihr haben es 11 (!) US-Girls geschafft sich vor den besten Deutschen in dieser Disziplin zu platzieren.                     

Ähnlich überzeugend hat sich bei den Männern über die 2 Stadionrunden Nick Symmonds mit 1:43.76 der Weltspitz genähert. Auf der kurzen Mittelstrecke liegen sogar 12 US-Läufer vor dem besten deutschen Robin Schembera.

Auch die erst 24 jährigen Galen Rupp (27:10.74), der 23 jährige Andrew Wheating (1:44.56 und 3:30.90), die 22 jährige Phoebe Whrigt (1:58.22), der 25 jährige Lopez Lemong (3:32,20), Leonel Monzano ( (3:32.37), Christin Wurth-Thomas (3:59.59) und Shannon Rowburry (4:01.30) wollen zu den nächsten Olympischen Spielen. Aber dafür müssen sie 2012 bei der internen Qualifikation unter die ersten drei! Das setzt bestimmt neue Kräfte frei. Sie wissen ja jetzt wie es geht.

Für den deutschen Läufer – Nachwuchs muss das doch Mut machen, vorausgesetzt der Kopf will siegen und sie wollen ihnen nachfolgen.

Die Devise dafür muß heißen : mit mehr Tempo, mehr Kraft und Geschmeidigkeit kann man Rückstände aufholen.

  

800 m Männer 12 USA – Boys vor Robin Schembera

  

1:43.76

Nick Symmonds

USA

1983

1:44.56

Andrew Wheating

USA

1987

1:44.56

Leonel Manzano

USA

1984

1:45.14

David Torrence

USA

1985

1:45.23

Duane Solomon

USA

1984

1:45.54

Robby Andrews

USA

1991

1:45.65

Charles Jock

USA

1989

1:45.70

Cory Primm

USA

1988

1:45.77

Khadevis Robinson

USA

1976

1:45.79

Karjuan Williams

USA

1987

1:46.11

Lance Roller

USA

1990

1:46.32

Tyler Mulder

USA

1987

1:46.38

Robin Schembera

GER

           1988    

 

800 m Frauen 11 USA – Girls vor Fabienne Kohlmann

  

1:57.34

Alysia Johnson

USA

       1986

1:58.22

Phoebe Wright

USA

1988

1:58.67

Morgan Uceny

USA

1985

1:58.89

Anna Pierce

USA

1984

1:59.00

Maggie Vessey

USA

1981

1:59.83

Molly Beckwith

USA

1987

1:59.99

Erin Donohue

USA

1983

2:00.45

Hazel Clark

USA

1977

2:00.47

Shannon Rowbury

USA

1984

2:00.51

Treniere Clement Moser

USA

1981

2:00.61

Christin Wurth-Thomas

USA

1980

2:00.72

Fabienne Kohlmann

GER

1989

  

 Lothar Pöhlitz

  

  

  

author: GRR

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