Sie will in die Weltspitze, hat sie gesagt – viele glaubten bestimmt dass sie da schon wäre. Nein in den Endlauf bei den Olympischen Spielen 2012 in London will sie und vielleicht sogar mehr.
Wenn auch „Du“ einmal auf das Olympia–Podium willst – Hin und wieder braucht´s auch mal eine härtere Hand – Lothar Pöhlitz kommentiert
Den einen oder die andere hat der Beitrag vom 12.11.2010 bei leichtathletik.de „Carolin Nytra sucht den perfekten Weg“ sicher erstaunt. Ich habe Respekt und sehe den Schritt der Hürdensprinterin vom „kleinen Leichtathletik–Bremen“ zum Leistungszentrum und Olympiastützpunkt Mannheim positiv.
Dieser Bericht sollte vor allem die Sportler, die sich schon mehrfach gewundert haben, warum er/sie immer wieder auf mittelmäßigem Niveau „stagnieren“ – zum Nachdenken animieren. Auch vielen Lauf–Talenten könnte ein Licht aufgehen, wenn sie dies ein- oder besser mehrmals in Ruhe lesen. Damit sie nicht gleich animiert werden auch gleich umzuziehen, habe ich das Ende der Wechselfrist erst abgewartet.
Carolin Nytra hat es ja bis zum Weltniveau auch in Bremen geschafft. Sicher mit Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft, auch hartem Training und Siegeswillen nicht erst seit einem Jahr. Toll wie sie sich bei ihrem bisherigen Trainer für die gute Zusammenarbeit über Jahre bedankt hat. Das kommt nicht so oft vor.
Um nun aber Stillstand zu verhindern, weiter zu kommen, sich in Richtung Weltspitze zu professionalisieren suchte Carolin Nytra ein neues Umfeld, stimulierende Trainingspartner, einen Tapeten- und Trainerwechsel und entschied sich für die im Hürdensprint optimalen Bedingungen in Mannheim in einem sozusagen Disziplin-Leistungszentrum für Hürden.
Sie will in die Weltspitze, hat sie gesagt – viele glaubten bestimmt dass sie da schon wäre. Nein in den Endlauf bei den Olympischen Spielen 2012 in London will sie und vielleicht sogar mehr. Für diesen Platz gegen die Weltbesten auf dem Podium, ihren i-Punkt beim größten Event des Hochleistungssports muss zumindest in den letzten zwei Jahren alles stimmen, hat sich die „Caro“ überlegt.
Für jede Disziplin die perfekten Bedingungen
In Mannheim sind Stadion und Leichtathletiktrainingshalle und Olympiastützpunkt nahe Es gibt auch eine isokinetische Kraftmaschine. Deren Folgen – die neuen Reize – spürte sie schon, Tag und Nacht, konnte man lesen. Ärztliche – und physiotherapeutische Angebote sowie Laufbahnberatung runden das Spektrum ab. „Solche Bedingungen hätte ich in Bremen einfach nicht“, begründete sie und erinnerte daran, dass den Leichtathleten in der Hansestadt seit April keine Halle für das Training zur Verfügung stand.
Darüber hinaus hat sie noch von einer interessanten Beobachtung berichtet, die ihr diesen Schritt offensichtlich erleichtert hat: dass in den letzten Jahren zunehmend freundschaftlichere Verhältnis zu ihrem langjährigen Trainer. Für weiter nach oben, glaubt sie, braucht sie nun in manchen Situationen eine härtere Hand!
In der Tat: Hochleistungssport ist kein Wunschkonzert, weil die 10 – 12 derzeit Weltbesten alle 2012 auf´s Podium wollen. Da darf man sich keine Schwächen, keine Fehler leisten. Und wer sich an die Berichterstattung von den letzten Winterspielen erinnert, weiß dass der Zweite schon der erste Verlierer ist. Außerhalb des Fußballs bleiben nur Olympiasieger unsterblich.
Dafür suchte sie sich nun für das Vorbereitungsfinale den nach ihrer Meinung kompetentesten Trainer in einem Leistungszentrum mit optimalen Bedingungen für eine Olympiavorbereitung über 100 m Hürden! Da kann man ihr und Rüdiger Harksen nur alles Gute, Gesundheit, Ehrgeiz, Erfolg und beiden diese Leidenschaft für das großes Ziel wünschen. In wenigen Rennen konnte man die neue Qualität im vergangenen Jahr schon sehen. Mit dem neuen Trainer möge sie sich genauso gut vertragen wie mit ihrem alten. Dass er härter sei, hatte sie sich ja gewünscht.
Dieses Vorbild signalisiert allen Unzufriedenen: Wer mehr will sollte sich hin und wieder neu organisieren, Ballast abwerfen und neue Ziele ins Auge fassen. Neue Ziele aber erfordern Veränderungen, vor allem im Training und bei sich selbst. Ein Vereinswechsel ist dabei oft erst die zweitbeste Wahl.
Vielleicht war, bzw. ist es auch für Dich oder für Sie Zeit für neue Überlegungen! Hoffentlich bieten für die wechselwilligen Trainer- und Umfeldwechsel auch eine bessere Alternativen. Erstaunlich viele, auch Läufer, haben in den letzten Wochen den Verein gewechselt, haben sie sich auch vorgenommen ab sofort die Belastung um 20 – 30 % zu erhöhen?
Nichts geht von allein !
Lothar Pöhlitz
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