In dem Beitrag \"Trends in der Talentforschung und Talentförderung\" stellt Ilka Seidel überblicksartig die grundlegenden Fragen und Ansätze der internationalen Talentdiagnose- und Talententwicklungsforschung dar.
Sportliches Talent im Leistungssport – Die aktuelle Ausgabe der vom DOSB herausgegebenen Fachzeitschrift Leistungssport widmet sich der Talentsichtung, -förderung und -sicherung.
"Sportliches Talent – zwischen Trainerauge und Molekulardiagnose" ist der Titel des Beitrags von Günter Hagedorn. Bereits im Jahr 1997 hat er in einem Brennpunkt von" Leistungssport nach dem sportlichen Talent gefragt: "Sportliche Talente – Erinnerungen an die Zukunft". – Wurden die seinerzeit gestellten Fragen in der Zwischenzeit beantwortet, die erkannten Defizite behoben oder zumindest verkleinert?
Berndt Barths Beitrag lautet "Das Anforderungsprofil eines Talente-Trainier – Befähigung der Sportler zum Selbstkonzept". Demzufolge hat Zukunft im Leistungssport nur, wer rechtzeitig für motivierte, engagierte und qualifizierte Nachwuchstrainer sorgt. Das Thema "Trainer von Talenten" ist deshalb das Anliegen dieses Beitrages, weil es ein generelles Problem scheint, dass meist nur die aktuellen, kurzfristigen Prozesse wahrgenommen werden. Die längerfristigen Aufgaben aber entgehen uns und über die mittelfristigen gehen wir leichten Herzens hinweg.
Über "Talentförderung in Deutschland – wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn und praktische Realisierungsprobleme" berichtet Winfried Joch. Es gehört zu den gängigen Urteilen öffentlicher und offizieller Stellungnahmen zur Talentsituation in Deutschland, den einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten eine eher positive, auf Erkenntnisfortschritt bedachte und an ihm orientierte Ausrichtung zu bescheinigen, den verbandlichen Umsetzungen dagegen eher Skepsis entgegen zu bringen. Das Verhältnis von Theorie und Praxis steht hier also zur Disposition, und zwar am Beispiel von "Frühzeitigkeit", "Kontinuität" und "Entwicklung".
In dem Beitrag "Trends in der Talentforschung und Talentförderung" stellt Ilka Seidel überblicksartig die grundlegenden Fragen und Ansätze der internationalen Talentdiagnose- und Talententwicklungsforschung dar. Außerdem wird exemplarisch aufgezeigt, wie die vorliegenden Erkenntnisse in die Konzipierung pädagogisch gestützter Talentförderung übersetzt werden können, um so den Rahmen für adäquates sportpädagogisches und trainingspraktisches Handeln zu schaffen.
Martin Lames und Lisa Werninger wenden sich folgendem Thema zu: "Expertiseforschung – Was sagt sie uns für die Gestaltung von Talentfördersystemen der Zukunft?". Die Expertiseforschung existiert bereits seit vielen Jahren und erwies sich auf zahlreichen Gebieten als erfolgreiches Werkzeug zur Erklärung von Höchstleistungen. In diesem Beitrag wird ihr Ansatz auf die „Domäne“ Talentförderung im Sport angewendet. Grundidee und Schlüsselbegriffe der Expertiseforschung werden aufgearbeitet mit dem Ziel, Hinweise für die Konzeption und Praxis von Talentfördersystemen der Zukunft abzuleiten.
Gudrun Fröhner und Klaus Wagner berichten über den Zusammenhang von "Körperbau und Talent". Die Erscheinung eines bestimmten Körperbaus nehmen wir im Leistungssport in verschiedenen Sportarten und Disziplinen wahr. So ergeben sich die Fragen, ob Merkmale des Körperbaus im jungen Alter bei der Talentsichtung beachtet werden sollten, welche körperbaulichen Merkmale in der folgenden Entwicklung typisch bleiben bzw. welche im Prozess des Wachstums und der Reife Veränderungen unterliegen.
Aus der Perspektive des Fußballs gibt Ulf Schott in dem Beitrag "Von der Talentförderung profitieren das A-Team und die Bundesliga!" einen Überblick über die Entwicklung der Talentförderung im Deutschen Fußball-Bund – vom ihren Anfängen 1998 bis zum heutigen Stand. Darüber hinaus werden Daten, Fakten und Namen aus den Bereichen A-Nationalmannschaft und Bundesliga präsentiert, die ihren bisherigen Erfolg und ihre Effektivität für den deutschen Fußball und hoffentlich auch für die Zukunft ermöglichen.
Klaus Rudolph geht der Frage nach: "Leistungsauffälligkeit = Talent?". Der Deutsche Schwimm-Verband überprüft jährlich bei den besten 12-jährigen Schwimmerinnen und 13-jährigen Schwimmer im Rahmen eines Mehrkampfes die Leistungen sowohl im Schwimmen als auch in weiteren Tests. In diesem Beitrag wird die sportliche Entwicklung dieser Kinder bis zum Erwachsenenalter verfolgt, retrospektive mit der Ausgangsleistung verglichen und Konsequenzen für die Talentförderung abgeleitet.
Christian Reinhardt/Marc-Oliver Löw/Kari Savolainen/Jesse Welling berichten über "Entwicklung und Einsatz eines Scouting-Instruments". Im Rahmen der zunehmenden Bedeutung talentfindender und -auswählender Aktivitäten hat der finnische Eishockeyverband (FIHA) sein Test- und Scoutingrepertoire um eine psychologische Komponente ergänzt. Erste Ergebnisse sind dabei so vielversprechend, dass das neue Scoutinginstrument zukünftig ein fester Bestandteil im Sichtungsprozess junger Talente sein wird. Außerdem kann es ohne großen Aufwand in andere Spielsportarten übertragen werden.
In unserem Trainerforum vermittelt Uwe Müssiggang, Cheftrainer Biathlon des Deutschen Skiverbandes und DOSB-Trainer des Jahres 2010, Einblicke in seine Trainings- und Wettkampfphilosophie.
Quelle: DOSB
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