Da das Starterfeld schon ausgiebig vorgestellt wurde, fassen wir uns kurz und stellen mit Freude fest, dass es Mark Milde gelungen ist, neben den Topstars aus Ostafrika fast die gesamte deutsche Elite nach Berlin zu bringen.
31. Berliner Halbmarathon: Sabrina Mockenhaupt will Streckenrekord laufen – Helmut Winter berichtet
Da staunten die Anwesenden bei der Pressekonferenz mit den Eliteathleten des 31. Berliner Halbmarathons am Sonntag nicht schlecht, eine bestens gelaunte Sabrina Mockenhaupt, die Topathletin in diesem Jahr, zeigte sich bester Dinge, berichtete von beeindruckenden Trainingsergebnissen und kündigte an, den Streckenrekord in Berlin in Angriff zu nehmen.
Kein einfaches Unterfangen, denn dieser steht seit 2006 bei 1:07:16 und wurde von Edith Masai aufgestellt, eine Klassezeit, denn nur 13mal waren Frauen überhaupt einmal schneller. Im Vorbeigehen würde Mocki dann auch gleich den deutschen Rekord auslöschen, Uta Pippig lief 1995 in Kyoto 1:07:58.
Doch bevor auch der sichtlich erstaunte Moderator Andy Edwards sowie Race Director Mark Milde dieses kommentieren konnten, löste die muntere Siegerländerin mit einem „April, April!" die Verwirrung auf und hatte die Lacher auf ihrer Seite. „Sie wolle sich hinsichtlich ihres Laufs am Sonntag", so die neben Irina Mikitenko stärkste deutsche Langstrecklerin, „nicht unter Druck setzen und mal abwarten, wie sie ins Rennen kommt." Dabei wird sie durch Charles Maina als Tempomacher begleitet, der ihr sicher jede gewünschte Pace machen kann, im letzten Jahr gewann der den Paderborner Osterlauf mit neuem Streckenrekord von 1:01:12 und hätte damit auch gute Chancen auf einen vorderen Platz bei den Männern.
Allerdings ganz vorne würde er aber wohl nicht landen können, denn allein sieben Athleten sind mit Zeiten von unter 61 Minuten am Start. Dabei weisen Kiplimo Kimutai mit 59:44 und Leonard Langat mit 59:52 Zeiten von unter einer Stunde auf, Langat lief diese Zeit sogar erst vor zwei Monaten als Dritter in Ras Al Khaímah. Für die Elitegruppe sollen Jafari Ezekiel und Joseph Birech das Tempo machen, mit km-Abschnitten um 2:50 würde man in den Bereich der Schallmauer von 1 Stunde kommen können. Der Weltrekord (58:23) und auch die Jahresweltbestzeit 2011 von 58:30, beides gelaufen von Tadese in Lissabon, dürften allerdings am Sonntag außer Reichweite liegen.
Da das Starterfeld schon ausgiebig vorgestellt wurde, fassen wir uns kurz und stellen mit Freude fest, dass es Mark Milde gelungen ist, neben den Topstars aus Ostafrika fast die gesamte deutsche Elite nach Berlin zu bringen. Somit wird der Lauf einer vorgezogenen deutschen Meisterschaft im Halbmarathon gleichkommen, die 14 Tage später im hessischen Griesheim gestartet werden.
In einer last minute Aktion sagte auch Martin Beckmann zu, der im letzten Jahr seinen Hausrekord an gleicher Stelle auf 1:03:57 schraubte. Ferner dabei Stefan Koch (1:03:35), Falk Cierpinski (1:06:03), Hagen Brosius (1:06:35), Marc Schulze (1:07:26) und Robert Krebs (1:07:30). Zudem wird noch André Pollmächer in der Liste der Tempomacher geführt.
Auch bei den Frauen ist die deutsche Präsenz erfreulich. Während Sabrina Mockenhaupt vermutlich mit Fate Tola aus Äthiopien um den Sieg streitet (1:09:38 als 7. bei der HM WM 2010 in Nanning und Siegerin des Paderborner Osterlaufs 2010 über 10 km), gehen von deutscher Seite ferner Simret Restle (1:12:56), Anja Schnabel (1:14:03) und Melanie Schulz (1:14:15) an den Start um 10:45 Uhr auf der Karl Marx Allee.
Begleitet werden sie von 25.500 Mitläufern bei vorhergesagtem schönsten Wetter, 17°C am Start und bis ca. 25°C in den Nachmittagsstunden. Die momentan noch böigen Winde sollen bis Sonntag verschwinden, so dass vor allem der recht plötzliche Temperaturanstieg gerade bei den Breitensportlern das Hauptproblem darstellen dürfte.
Auf Berlin wartet somit wieder ein Höhepunkt des Straßenlaufs, schade, dass es so gut wie keine Livebilder im TV oder im Internet geben wird.
Helmut Winter
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