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12
04
2011

Kein Schweizer Volkslauf lockt derart viele Schülerinnen und Schüler an den Start wie der Luzerner Stadtlauf. Doch, würden weitere Schulen dem Beispiel von Eschenbach folgen, ergäben sich noch eindrücklichere Nachwuchs-Startfelder.

Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2011“ – Starke Schüler – 34. Luzerner Stadtlauf am 7. Mai 2011

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Eschenbach zählt nicht zu den bevölkerungsreichen Gemeinden der Innerschweiz. Nur gut 3000 Einwohner zählt das Dorf im Oberen Seetal. Doch von den 150 Drittbis Sechstklässlern beteiligten sich letztes Jahr 123 am Luzerner Stadtlauf. Mehr als aus irgendeiner anderen Stadt oder Gemeinde.

Ohne begleitende Massnahmen und ohne «gezieltes zum Stadtlauf Hinführen», wie sich Initiant Walter Zemp ausdrückt, wäre eine solche Präsenz indes undenkbar. Ab Januar wird das Lauftraining regelmässig in den Sportunterricht integriert. Sämtliche Lehrerinnen und Lehrer der Primarstufe stehen dahinter. So laufen auch jene, die altersbedingt noch nicht an den Stadtlauf fahren, wie Kindergärtler oder Erst- und Zweitklässler.

Auf einer 500 Meter langen Schulhausstrecke wird geübt. Zusätzliche Motivation bietet der neu lancierte Neuheimlauf. Dieser findet am Mittwoch vor dem Stadtlauf statt. «Mit diesem Rennen gewinnen die Kinder Sicherheit», sagt Zemp und verdeutlicht: «Dieser Event gehört zum vielseitigen, sportfördernden Schulprogramm und gilt als willkommene Hauptprobe für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Stadtlaufs und/oder als krönender Abschluss für die wenigen, welche sich vom Stadtlauf dispensieren müssen.»

Mit sanftem Druck

Alle Eschenbacher Primarschüler laufen beim Neuheimlauf mit. Zemp betont:«Etwas Druck brauchts, sonst sind rasch billige Entschuldigungen gefunden.» Im Ziel dieses Vorbereitungsrennens erhalten alle entweder einen Apfel, eine Birne oder eine Banane. Die Schnellsten sichern sich einen Platz in der «Ahnen-Galerie» im Schulhaus. Dort sind sie mit früheren Siegern, mit den Erfolgreichsten am Stadtlauf wie etwa auch jenen Klassen, die beim CS-Cup im Schülerfussball brilliert haben, abgebildet.

Auffallend ist, dass die Eschenbacher immer zahlreicher für Stadtlauf-Spitzenergebnisse sorgen. So stellten sie letztes Jahr die Siegerteams der 3./4. Klassen, der 5./6. Klassen «Knaben» sowie das zweitplatzierte Team 5./6. Klassen «Mädchen». Damit verbunden waren selbstverständlich hervorragende Einzelresultate einiger Knaben und Mädchen.

Zukunftsweisend

Zemp selber war im Jugendalter aktiver Fussballer und danach 16 Jahre erfolgreicher Rennreiter. Heute ist er vor allem im Squash auf hohem Niveau aktiv. Er versteht es, seine Begeisterung für den Sport und die Bedeutung des Engagements fürs Laufen bei seinen Kolleginnen und Kollegen zu betonen und zu wecken. Das Laufen wird attraktiv präsentiert und so schmackhaft gemacht. Vorletztes Jahr etwa reiste Marathon-EM-Teilnehmerin Maya Neuenschwander aus Bern ins Luzernische. Sie konnte ihre Vorbildfunktion blendend nutzen. Und Zemp sah sich in seiner Überzeugung bestärkt: «Unser Stadtlauf-Projekt ist eine zukunftsweisende Sache. So werden Kinder und Jugendliche zu einem aktiven Lebensstil motiviert.» Mit Blick in die Zukunft betont er: «Toll wäre, könnten wir Ähnliches auch bei den 7.- bis 9.-Klässlern umsetzen und ebenso toll wärs, wenn uns andere Gemeinden kopieren würden.»

Kinder und Jugendliche spielen am Luzerner Stadtlauf seit Jahren eine bedeutende Rolle. Dank der Migros und dem Projekt «I’M fit» kommen 50 Schülergruppen zu einem Gratisstart. Auf sie wird beim Stadtlauf ebenso gebaut wie auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichster Firmen. Diese Aktiven aus dem nahen Einzugsgebiet haben wesentlichen Anteil an der Ausstrahlung und Ambiance des Luzerner Stadtlaufs. Und es erstaunt deshalb kaum, dass der Luzerner Stadtlauf mittlerweile zu den grössten Schweizer Volksläufen zählt. Mit einer Umstrukturierung in der Organisation – die Neue Luzerner Zeitung hat die Verantwortung an den Verein Luzerner Stadtlauf und Geschäftsleiter Andreas Grüter weitergegeben – dürfte sich nichts an der Qualität des Laufes ändern. Und nicht nur Aushängeschild Viktor Röthlin sagt: «Wenn ich durch diese Altstadtgassen laufe, läuft es mir kalt den Rücken herunter.

Mehr Informationen zum 34. Luzerner Stadtlauf 2011 unter www.luzernerstadtlauf.ch.

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