Jan Fitschen, der 10.000-m-Europameister von 2006, wirkte locker und optimistisch vor seiner Marathon-Premiere am Sonntag
METRO GROUP MARATHON DÜSSELDORF: André Pollmächer und Jan Fitschen: Neue Hoffnung für den deutschen Marathon
Es war der METRO Group Marathon Düsseldorf, der vor zwei Jahren Hoffnung machte auf ein Ende der Krise im deutschen Männer-Marathon. Damals lief André Pollmächer am Rhein auf Rang drei und war nach 2:13:09 Stunden im Ziel. Das war die schnellste Zeit eines deutschen Marathonläufers seit neun Jahren.
Es gab wieder Licht am Ende eines sehr langen Tunnels. Zumindest die erweiterte europäische Marathon-Spitze schien für André Pollmächer mittelfristig erreichbar. Doch dann beendete der damals erst 26-Jährige seine Karriere, nachdem sein langjähriger Trainer Bernd Dießner in Pension gegangen war und sich kein geeigneter Nachfolger fand.
Doch am Sonntag gibt es beim METRO Group Marathon Düsseldorf neue Hoffnung für den deutschen Männer-Marathon: Am Start stehen sowohl André Pollmächer als auch Jan Fitschen. Pollmächer, der sich im vergangenen Herbst zu einem Comeback entschloss und jetzt vom neuen Marathon-Bundestrainer Ronald Weigel betreut wird, rennt zwar am Rhein zunächst als Tempomacher nur bis zur Halbmarathonmarke. Doch der Olympia-Marathon in London 2012 ist sein klares Ziel.
Race-Direktor Jan Winschermann, für dessen Klub Rhein-Marathon Düsseldorf André Pollmächer inzwischen startet, hat dafür gesorgt, dass an der Halbmarathonmarke ein Kampfrichter platziert wird, so dass die Zeit offiziell gewertet werden kann. In 64:00 Minuten soll der 28-Jährige die Spitzengruppe zum Halbmarathon führen. Das wäre schneller als seine eigene deutsche Jahresbestzeit von 64:16, die er bei den Deutschen Halbmarathonmeisterschaften im April erreichte. „Meine Vorbereitung und meine Trainingslager liefen sehr gut und bei den Deutschen Meisterschaften hatte ich schon noch Reserven", erklärte André Pollmächer.
André Pollmächer, der bisher dreimal Marathon lief, machte Newcomer Jan Fitschen Mut: „Jan hat mehr trainiert als ich damals vor meinem Marathondebüt. Er sollte mutig ins Rennen gehen und das umsetzen, was er trainiert hat. Dann wird auch eine gute Zeit herauskommen", erklärte André Pollmächer, der bei seinem Debüt in Frankfurt 2008 nach 2:14:08 im Ziel war
Jan Fitschen, der 10.000-m-Europameister von 2006, wirkte locker und optimistisch vor seiner Marathon-Premiere am Sonntag. „Es hat alles gut geklappt. Ich denke, besser hätte ich mich für das Debüt nicht vorbereiten können", sagte der 34-Jährige, der für den TV Wattenscheid startet. Immerhin bis zu 225 Kilometer pro Woche hat Jan Fitschen trainiert. Und bereits im November startete er seine Vorbereitungen für den METRO Group Marathon Düsseldorf.
„Meine längsten Trainingsläufe waren 35 km. Die bin ich vier- bis fünfmal gelaufen", sagte Jan Fitschen, der hofft, dass es nicht zu warm wird. „Ich höre jetzt immer im Radio von dem tollen Wetter, und dass man die Grillsachen auspacken soll. Das wird natürlich nicht so leicht. Aber egal, ich muss das jetzt anpacken – es wird ein großes Abenteuer." Die erste Hälfte will Jan Fitschen in 67:30 Minuten laufen. „Das ist defensiv, aber vielleicht kann ich in der zweiten Hälfte noch etwas zulegen", sagte Jan Fitschen, der eine Debüt-Zeit von 2:15 Stunden anpeilt.
Weitere Informationen im Internet unter: www.metrogroup-marathon.de
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