Die Vorstellung der schönsten Schweizer Läufe aus dem Heft „Swiss Runners 2011“ – Qualität, die anzieht – 32. Greifenseelauf am 17. September 2011

Mit Viktor Röthlin und Christian Belz verfügt die Schweiz über zwei Langstreckler von internationalem Format. Doch  gegeneinander angetreten sind Marathon-Europameister Röthlin und Belz, der EM-Sechste über 10 000 m, wegen differierenden Schwerpunkten und Verletzungs- und/oder Zwangspausen seit Jahren nicht mehr.

Bis letzten Sommer. Nach den herausragenden Rennen an den Europameisterschaften in Barcelona und dem Marathon-EM-Titel für Röthlin sowie dem sechsten Rang über 10 000 m für Belz, standen sie sich am Greifenseelauf wieder einmal direkt gegenüber.

Beide nahmen eine Herausforderung wahr und suchten eine erste Standortbestimmung nach dem Höhepunkt im Sommer. Und sie lieferten sich ein packendes Rennen im Rennen, das in einem hoch spannenden Finale gipfelte. Nicht um den Tagessieg liefen sie zwar, – dieser ging an Röthlin-Trainingskollege Abraham Tandoi – aber um den Schweizer-Meister-Titel über die 21,1 km. 

Lange hatten die beiden Schweizer der Spitzengruppe angehört. Zuerst fiel Röthlin etwas zurück. Sein Leistungswille ermöglichte ihm aber, im anspruchsvollen Aufstieg nach Uster zwischen Kilometer 19 und 19,8 wieder aufzuschliessen. Und sodann entwickelte sich ein «Psychospiel». Belz attackierte dreimal. Röthlin konterte jedes Mal.

Und dem fulminanten «Schlusskick» des Obwaldners 200 m vor dem Ziel war der Berner nicht mehr gewachsen. «Ich wusste, ganz am Schluss besitze ich eine Chance», sagte Röthlin. Und Belz musste eingestehen: «Viktor nutzte seine Möglichkeit, ich vermochte nicht mehr zu kontern.» Dieses Finale war eine der spannendsten Entscheidungen der letzten Jahre im Schweizer Langstreckenlauf. Röthlin sicherte Gold, Belz Silber.

Von Frauen beflügelt

Von diesem Rennen im Rennen bekamen die Volksläuferinnen und Volksläufer ebenso wenig mit wie vom Sieglauf eines Abraham Tandoi. Hingegen erhielten einige der schnellsten Amateure die Möglichkeit, sich an den stärksten Frauen zu orientieren. Tagessiegerin Eunica Kales (KEN) bildete einen solchen Massstab oder Ursula Spielmann-Jeitziner, als beste Schweizerin auf Platz fünf. Zu ungewohnten und erstaunlichen Konstellationen führte dies hier und da: «Nach vorsichtigem Beginn schloss ich nach 6 km zur Verfolgergruppe von Kales um die nachmalige Zweite Alemitu Bekele auf, nach halber Distanz setzte ich mich aus dieser Gruppe ab», sagte etwa Guy Scheiwiller.

 Er liess sich beflügeln und lief zur eigenen Überraschung zum Schweizer Meistertitel M40. «Das war ein fantastisches Rennen», schwärmte er und folgerte: «SolcheErgebnisse sind die wohlverdienten Früchte jahrelangen Trainings und womöglich gar die Krönung einer Amateursportler-Laufbahn.»

Greifenseelauf auf Facebook

Als eine der wenigen Schweizer Laufsportveranstaltungen ist der Greifenseelauf auch auf der Internetplattform Facebook vertreten. Das Angebot stösst auf Anklang. So wird gelobt, gedankt, gratuliert, diskutiert, kritisiert, bedauert, die Freude oder das Leid geteilt, geschwärmt oder in die Zukunft geblickt. Stellvertretend für alle seien zwei Reaktionen herausgegriffen. Albert Hanslin etwa schrieb: «Perfekte Organisation, super Wetter – was will man mehr. 

Freue mich schon auf den Greifenseelauf 2011.» Und Melanie Stulz frohlockte: «Jabadabaduu, bin ganz um dä See umecho :o) 2:20 isch zwar eher gmüetli, aber für min erschte Halbmarathon i.O. … hät mega Spass gmacht, au wänn d’Spitzcheeri bi Riedike scho härt gsi isch :-).» Womöglich können Teilnehmerinnen und Teilnehmer und viele andere von dieser Plattform zukünftig noch stärker profitieren: etwa bei Trainingstipps, bei Wettkampfstrategien sowie beim Austausch eigener Erfahrungen.

Zudem lassen sich im Facebook-Auftritt des Greifenseelaufs spannende Hintergrundgeschichten lesen (www.facebook.com/pages/Internationaler-Greifenseelauf/116304051714012).

Mehr Informationen zum 32. Greifenseelauf 2011 unter 

www.greifenseelauf.ch.